Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
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UPS
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Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von UPS »

20.03.2024 bei CH-Romont BE Jura 650 m auf Trockenweide, wenig Misteintrag;
vielen Dank für eure Hinweise
und mit besten Grüssen
Urs-Peter
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Cardamine?
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Anagallis
Unfreundlicher Muffkopf
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Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von Anagallis »

Die obere ist Cardamine hirsuta. Bei der zweigen gilt die Regel, daß alles weißblütige, das man nicht auf Anhieb bestimmt bekommt, üblicherweise Capsella bursa-pastoris ist. Die ist ein echtes Chamaeleon.
Dominik
Svampskogen
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Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von Svampskogen »

Die obere Pflanze könnte gut auch Cardamine flexuosa sein. Bei der unteren sehe ich ebenfalls Capsella bursa-pastoris.
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botanix
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Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von botanix »

Hallo Dominik,
Anagallis hat geschrieben: Mi Mär 20, 2024 2:32 pm Die obere ist Cardamine hirsuta. Bei der zweigen gilt die Regel, daß alles weißblütige, das man nicht auf Anhieb bestimmt bekommt, üblicherweise Capsella bursa-pastoris ist. Die ist ein echtes Chamaeleon.
Jenseits aller Bestimmungsschlüssel und doch so wahr ;-)

Cardamine: Das eine Blatt hat 4 Paar Seitenfiedern, die Blüten (4?)-5-6 Staubblätter, die Schoten überragen die Knospen kaum, Blättchen behaart, was auf C. flexuosa deutet. Jedoch ist der Stängel unten kahl.
Hast du zufällig noch eine Einzelpflanze davon fotografiert (Anzahl Blätter der Rosette, evt. Verzweigung Stängel, Anzahl Stängelblätter?

Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
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Anagallis
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Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von Anagallis »

Für flexuola sind mir die Blättchen zu schlank und zu hellgrün. Die Art kann zwar auch so dichte Klumpen bilden, aber sind die dann nicht immer "laubiger"?
Dominik
UPS
Beiträge: 407
Registriert: Sa Feb 25, 2023 8:26 am

Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von UPS »

Vielen Dank für alle eure Hinweise zu dieser Cardamina -
es war mir nicht bewusst, dass diese beiden Arten so knifflig zum Auseinanderhalten sind;
mit besten Grüssen
Urs-Peter
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Anagallis
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Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von Anagallis »

In der Natur geht es, auf Fotos ist es halt schwierig.
Dominik
Spinnich
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Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von Spinnich »

soweit ich gerade gesehen habe, wirkt Cardamine flexuosa meist üppiger, die Laubblätter höher aufstrebend.
https://www.infoflora.ch/de/flora/carda ... -aggr.html

Mir kommt der Wuchs/Habitus hier exakt so vor, wie bei meinen seit wenigen Jahren erschienen Gartenunkräutern Cardamine hirsuta, die auch besser zu dem Biotop Trockenweide passen sollten.

C. flexuosa: Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w (sehr feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig)
C. hirsuta: Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 4 (hell)

Die Blättchen bei hirsuta sollen 4-8 paarig gefiedert sein, die Staubblätter meist 4 (können wohl auch bis 6 sein)
https://www.infoflora.ch/de/flora/carda ... rsuta.html

LG
Kraichgauer
Beiträge: 1294
Registriert: Mi Jun 22, 2022 10:18 pm
Wohnort: Bruchsal

Re: Zwei Brassicaceae auf Trockenweide

Beitrag von Kraichgauer »

Das ist alles nett und funktioniert meist auch, wenn man direkt vor der Pflanze steht (in meinem Garten reiße ich beide Arten regelmäßig aus). Aber die beiden Photos oben sind halt nicht geeignet, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Man sieht die relevanten Merkmale einfach nicht. Ja, flexuosa kommt etwas mehr im feucht-schattigen vor, aber auf frischen Böden können beide auftreten.

Erschwerend kommt ja noch hinzu, dass aus der Gruppe mehrere ungeklärte Sippen herumgeistern und deswegen eine hohe Variabilität besteht. Vergleiche die umfangreiche Diskussion über das "Reisfeld-Schaumkraut" und seine Verwandten, die wir im alten Forum hatten.

Gruß Michael
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