Cerastium subtetrandrum (Lange) Murb. -- Salzwiesen-Hornkraut
In der letzten Woche sprang mir gleich dreimal diese Einwanderin aus Skandinavien ins Auge. Am Samstag bildet sie in den Mittelstreifentrennern der A5 zwischen Pforzheim-Süd und -Ost einen mehrere Kilometer langen Teppich. Die Anwesenheit von Holosteum umbellatum dazwischen deutet über Einschleppung durch das Substrat hin, denn die Art gibt es in den Quadranten sonst nicht. Die Pflanzen fielen durch die bleiche Farbe und die fast im rechten Winkel auseinanderstehenden Blütenstandsäste auf. Aus einer Baustelle heraus konnten fünf Belege geborgen werden (Fotos). Die Art gehört in dir Artengruppe Cerastium pumilum agg. und steht morphologisch zwischen C. glutinosum und der Dünen-Art C. diffusum. Bestimmungsmerkmale sind:
* Haare am Kelch reichen nicht über die Kelchblattspitze hinaus (Abgrenzung von C. brachypetalum/glomeratum.
* Hoher Anteil an Blüten mit vier Kelch- und Kronblättern (Kapseln dann achtzähnig).
* Alle Hochblätter ohne Hautrand (aber die Kelchblätter mit)
* Blaßgrüne Farbe
* Kronblätter etwas kürzer als der Kelch
* Die Mittelblüte zwischen zwei Ästen ist nicht zurückgebogen. Sie steht aufrecht oder nur wenig abgeknickt.
* Gelegentlich rote Spitze der Frucht.
Einmal eingeguckt gab es gleich weitere Funde am 1. Mai: An der Motocrosstrecke bei Neuenburg ist die ganze Fläche über und über mit der Art bedeckt. "Normale" C. glutinosum konnte ich gar nicht finden. Auch auf dem Campingplatz zehn Kilometer weiter südlich gab es mehrere Quadratmeter auf einem kiesigen Stellplatz.
Ich gehe davon aus, daß die Art sich unbemerkt bereits sehr weit ausgebreitet hat.