Rorippa austriaca

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
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Maltus
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Rorippa austriaca

Beitrag von Maltus »

25.5.2024 Schmiechen, MTB 7731-44
Hallo,
heute bin ich beim Kartieren einer Pflanze begegnet, die mir nicht bekannt war. Wenn man sich die Merkmale anschaut, z.B. die rundlichen, lang gestielten Früchte und die halbstängelumfassenden Blätter, müsste es sich meines Erachtens um Rorippa austriaca, die Österreichische Sumpfkresse handeln. Der Fundort: eine Böschung zwischen der Schmiechener Deponie und einem Magerrasen, Ruderalfläche, die mit Brennessel und der Sumpfkresse (von deren Bestand noch nicht die Hälfte am Blühen war) völlig überwuchert war. In der BIB-Verbreitungskarte der Art gibt es weit und breit noch keine Fundpunkte, insgesamt erst sehr wenige südlich der Donau. Lässt sich die Bestimmung bestätigen?
Freundliche Grüße
Georg
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woody
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Re: Rorippa austriaca

Beitrag von woody »

Ja, das ist Rorippa austriaca.
Maltus
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Re: Rorippa austriaca

Beitrag von Maltus »

Danke Woody!
Freundliche Grüße
Georg
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Anagallis
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Re: Rorippa austriaca

Beitrag von Anagallis »

Die wird oöfters mal auf städtischen Grünflächen gepflanzt.
Dominik
Manfrid
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Re: Rorippa austriaca

Beitrag von Manfrid »

Echt? Die hält sich doch an keine Standortzuweisung - mit ihren weit von der Mutterpflanze entfernt erscheinenden Wurzelsprossen. Vielleicht wird sie mit Erde eingeschleppt. Da treibt jedes Bruchstück aus.
Maltus
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Re: Rorippa austriaca

Beitrag von Maltus »

Im konkreten Fall könnten beide Möglichkeiten in Betracht kommen. Denn es kann gut sein, dass der Hang ursprünglich zur benachbarten Deponie gehört hat. In dem Fall könnte die Art mit Erdaushub dorthin gelangt sein. Ich habe im Netz aber auch verschiedentlich den Hinweis gelesen, dass sich Rorippa austriaca wegen ihrer Eigenschaft, unterirdische Ausläufer zu bilden, gut zur Ufer- und Böschungsbefestigung eignet. Vielleicht ist sie hier zu diesem Zweck ganz bewusst angesät worden.
Freundliche Grüße
Georg
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Anagallis
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Re: Rorippa austriaca

Beitrag von Anagallis »

Manfrid hat geschrieben: So Mai 26, 2024 8:42 am Echt? Die hält sich doch an keine Standortzuweisung - mit ihren weit von der Mutterpflanze entfernt erscheinenden Wurzelsprossen. Vielleicht wird sie mit Erde eingeschleppt. Da treibt jedes Bruchstück aus.
So sieht es dann ja auch aus: Etliche qm große Kolonien mitten in der Wiese. Habe ich schon in einigen Orten im Stadtpark gesehen.
Dominik
Manfrid
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Re: Rorippa austriaca

Beitrag von Manfrid »

Maltus hat geschrieben: So Mai 26, 2024 9:08 am es kann gut sein, dass der Hang ursprünglich zur benachbarten Deponie gehört hat. In dem Fall könnte die Art mit Erdaushub dorthin gelangt sein. Ich habe im Netz aber auch verschiedentlich den Hinweis gelesen, dass sich Rorippa austriaca wegen ihrer Eigenschaft, unterirdische Ausläufer zu bilden, gut zur Ufer- und Böschungsbefestigung eignet. Vielleicht ist sie hier zu diesem Zweck ganz bewusst angesät worden.
Erdaushub ist wahrscheinlich. Die Fruchtbildung ist gering, so dass es mit Saatgut schwierig wäre, und Sämlinge etablieren sich auch nicht so leicht. Aber die lichthungrige Art besiedelt schnell die ansonsten vegetationsfreien Erddeponien, Kiesgruben u. ä. und wird dann von da aus verbreitet. Einmal erstarkt hält sie sich gut jahrelang selbst in Hochstaudenfluren und vor allem, wo gemäht oder gefräst wird, weil sie immer sehr schnell wieder austreibt und dann vom Licht profitiert.
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