Welche Orobanche? = Orobanche gracilis
Forumsregeln
Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
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Welche Orobanche? = Orobanche gracilis
Hallo,
auf einer Exkursion des Nat. Verein Schwabens wurde letzte Woche in der Kissinger Heide diese Sommerwurz gefunden. Sie wurde vor Ort als
Orobanche caryophyllacea bestimmt. Beim häuslichen Studium der Bilder kamen Zweifel auf, u.a. wurde O. lutea f. liliacea ins Gespräch gebracht. Ich habe leider keine Angaben über die Wirtspflanze oder weitere Bilder. Aber vielleicht ist ja doch eine Bestimmung möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang
auf einer Exkursion des Nat. Verein Schwabens wurde letzte Woche in der Kissinger Heide diese Sommerwurz gefunden. Sie wurde vor Ort als
Orobanche caryophyllacea bestimmt. Beim häuslichen Studium der Bilder kamen Zweifel auf, u.a. wurde O. lutea f. liliacea ins Gespräch gebracht. Ich habe leider keine Angaben über die Wirtspflanze oder weitere Bilder. Aber vielleicht ist ja doch eine Bestimmung möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang
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Re: Welche Orobanche?
Ich hatte genau solche ähnlichen Pflanzen 2015 in der nahegelegenen Haunstettener-Heide im Stadtwald von Augsburg.
Ich war mir auch nicht sicher und hatte sie damals hier in der alten Version des Forums angefragt.
Ich kann nicht mehr genau sagen, wer geantwortet hat, aber es hieß, es wäre eine seltene Farbvariante von Orobanche gracilis.
Diese ist in der Gegend zugegebenermaßen nicht selten, aber Öffnung der Blüte und Krümmung der Blütenröhre wollen nicht so recht passen.
Umso interessanter ist der weitere Fund in einem anderen Biotop aber in der gleichen Gegend!
Vielleicht sollte man da diesbezüglich intensiver schauen...
Viele Grüße
Uwe
Ich war mir auch nicht sicher und hatte sie damals hier in der alten Version des Forums angefragt.
Ich kann nicht mehr genau sagen, wer geantwortet hat, aber es hieß, es wäre eine seltene Farbvariante von Orobanche gracilis.
Diese ist in der Gegend zugegebenermaßen nicht selten, aber Öffnung der Blüte und Krümmung der Blütenröhre wollen nicht so recht passen.
Umso interessanter ist der weitere Fund in einem anderen Biotop aber in der gleichen Gegend!
Vielleicht sollte man da diesbezüglich intensiver schauen...
Viele Grüße
Uwe
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Re: Welche Orobanche?
Hier noch ein paar Aufnahmen von 2015 aus der Haunstettener Heide:
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Re: Welche Orobanche?
Nee, weil total subjektiv und unverlässlich.
Könnte mich auch nicht mehr daran erinnern.
Aber welche Art könnte es Deiner Meinung nach sein?
Soo viele kommen ja nicht infrage und reticulata ist es nicht...
Könnte mich auch nicht mehr daran erinnern.
Aber welche Art könnte es Deiner Meinung nach sein?
Soo viele kommen ja nicht infrage und reticulata ist es nicht...
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Re: Welche Orobanche?
Aber caryophyllacea trägt den Namen nicht aus Versehen. Die kann man ganz leicht am Nelkengeruch erkennen.
Ich tippe schon wegen der Jahreszeit auf gracilis. Mit Farbvarianten kenne ich mich aber gar nicht aus.Aber welche Art könnte es Deiner Meinung nach sein?
Dominik
Re: Welche Orobanche?
Hallo,
ich war bei der Exkursion nicht dabei, habe mich aber an der fotografischen Nachbestimmung beteiligt.
Vermeintlicher Geruch nach Gewürznelken war wohl neben (auf der Heide aber allgegenwärtigem) Galium in unmittelbarer Umgebung der Grund, dass zuerst O. caryophyllacea vermutet wurde. Aber auf Bild 01a sind gelbe Narben zu erkennen. Die ebenfalls ins Spiel gebrachte O.lutea f. liliacea hatte ich wegen der Form der Krone verworfen (gleichmäßig gebogen; nicht gerade und mit dem typischen Knick vorne wie bei O. lutea). Vor allem wegen fehlender Informationen über mögliche Wirtspflanzen war ich ratlos.
@Uwe: Toll, dass du dich an den alten Fund und die damalige Anfrage ans alte Forum noch erinnert hast. Beide Vorkommen sehen sich wirklich verblüffend ähnlich. Und noch eine Beobachtung, die schon Dominik erwähnt hat: Von der auf den Lechheiden um Augsburg sehr häufigen O. gracilis gibt es im Spätsommer neben vielen fruchtenden auch wenige frische, blühende Exemplare. Von den anderen, zerstreut bis sehr selten vorkommenden Sommerwurz-Arten um Augsburg (O. lutea, O. caryophyllacea, O. reticulata, O. minor) habe ich um diese Jahreszeit noch nie ein frisches Exemplar gefunden.
Freundliche Grüße
Georg
ich war bei der Exkursion nicht dabei, habe mich aber an der fotografischen Nachbestimmung beteiligt.
Vermeintlicher Geruch nach Gewürznelken war wohl neben (auf der Heide aber allgegenwärtigem) Galium in unmittelbarer Umgebung der Grund, dass zuerst O. caryophyllacea vermutet wurde. Aber auf Bild 01a sind gelbe Narben zu erkennen. Die ebenfalls ins Spiel gebrachte O.lutea f. liliacea hatte ich wegen der Form der Krone verworfen (gleichmäßig gebogen; nicht gerade und mit dem typischen Knick vorne wie bei O. lutea). Vor allem wegen fehlender Informationen über mögliche Wirtspflanzen war ich ratlos.
@Uwe: Toll, dass du dich an den alten Fund und die damalige Anfrage ans alte Forum noch erinnert hast. Beide Vorkommen sehen sich wirklich verblüffend ähnlich. Und noch eine Beobachtung, die schon Dominik erwähnt hat: Von der auf den Lechheiden um Augsburg sehr häufigen O. gracilis gibt es im Spätsommer neben vielen fruchtenden auch wenige frische, blühende Exemplare. Von den anderen, zerstreut bis sehr selten vorkommenden Sommerwurz-Arten um Augsburg (O. lutea, O. caryophyllacea, O. reticulata, O. minor) habe ich um diese Jahreszeit noch nie ein frisches Exemplar gefunden.
Freundliche Grüße
Georg
Re: Welche Orobanche? > Rosa Farbvariante von Orobanche gracilis
Hallo,
um das Thema abzuschließen: Unser AG-Leiter war nochmal vor Ort, um weitere Fotos zu machen. Andreas Fleischmann hat die Pflanzen bestimmt als die seltene rosa Farbvariante von Orobanche gracilis.
Freundliche Grüße
Georg
um das Thema abzuschließen: Unser AG-Leiter war nochmal vor Ort, um weitere Fotos zu machen. Andreas Fleischmann hat die Pflanzen bestimmt als die seltene rosa Farbvariante von Orobanche gracilis.
Freundliche Grüße
Georg
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Re: Welche Orobanche?
Hallo,
nachdem ich die Anfrage gestellt habe, sei es mir auch gestattet sie zu beenden. Zum ersten hätte ich neue Bilder unseres AG Leiters Hans Demmel, der noch einmal vor Ort war und neues Material geliefert hat. Zum zweiten die Antwort von Andreas Fleischmann, die das Thema sehr fundiert beantwortet:
"Das ist die sehr seltene rosa Farbvariante von Orbanche gracilis! (eine "forma rosea" gibt es bei dieser Art nicht, sie hat keinen botanischen
Namen). Ein toller Fund, ich selbst habe diese Farbform noch nie lebend gesehen (nur die anderen, weitaus häufigeren, inkl. der gar nicht so
seltenen athocyanfreien, rein gelben f. panxantha (= var. lutescens = var. citrina), die ist am Lech gar nicht so selten). Auch die späte Blütezeit
passt gut zu O. gracilis, die Art remontiert oft im Herbst noch einmal, ich habe einzelne Exemplare an den Lechdämmen z.T. bis zu den ersten
Frösten im November noch in Blüte gefunden."
Mit freundlichen Grüßen aus Bayern
Wolfgang
nachdem ich die Anfrage gestellt habe, sei es mir auch gestattet sie zu beenden. Zum ersten hätte ich neue Bilder unseres AG Leiters Hans Demmel, der noch einmal vor Ort war und neues Material geliefert hat. Zum zweiten die Antwort von Andreas Fleischmann, die das Thema sehr fundiert beantwortet:
"Das ist die sehr seltene rosa Farbvariante von Orbanche gracilis! (eine "forma rosea" gibt es bei dieser Art nicht, sie hat keinen botanischen
Namen). Ein toller Fund, ich selbst habe diese Farbform noch nie lebend gesehen (nur die anderen, weitaus häufigeren, inkl. der gar nicht so
seltenen athocyanfreien, rein gelben f. panxantha (= var. lutescens = var. citrina), die ist am Lech gar nicht so selten). Auch die späte Blütezeit
passt gut zu O. gracilis, die Art remontiert oft im Herbst noch einmal, ich habe einzelne Exemplare an den Lechdämmen z.T. bis zu den ersten
Frösten im November noch in Blüte gefunden."
Mit freundlichen Grüßen aus Bayern
Wolfgang
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Re: Welche Orobanche? = Orobanche gracilis
Vielen Dank für die Klärung!
Sehr interessant!
Beste Grüße!
Uwe
Sehr interessant!
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Uwe