Hallo Leute,
ich bin neu hier im Forum und möchte gern einen Eichenspross zu einer Eiche werden lassen.
Allerdings bin ich da eher unerfahren und möchte nichts falsch machen.
Ich habe einmal ein paar Fotos gemacht und hätte hierzu einige Fragen:
1. Es haben sich 2 Triebe aus einer Eichel gebildet. Soll ich einen wegnehmen/schneiden?
2. Wie lange kann ich diesen Spross draußen auf dem Balkon stehen lassen? Stichwort Winter/Frost.
3. Soll ich die Erde aus dem kleinen Topf, weiterverwenden. Diese stammt aus dem Prozess des Anwachsens im Freien.
4. Der Balkon hat eine Nord/West Ausrichtung. Ist das genug Belichtung?
5. Die Oberfläche der Blätter ist etwas weiß. Ist das ein Zeichen für etwas?
Noch einige Fakten. Die Eichel ist auf einem Friedhof Nähe der Elbe in Brandenburg angewachsen. Ich habe dort ein bisschen Erde mitgenommen und möchte nun beim Umtopfen in einen größeren Topf die Erde verwenden, da dies die Erde sein wird, die später bei der Anpflanzung im Freien auch dort sein wird.
Wäre toll, wenn jemand hier Erfahrungen hat und ein paar Tipps geben kann.
LG Hego11
Eichenspross richtig anpflanzen
Eichenspross richtig anpflanzen
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Re: Eichenspross richtig anpflanzen
Hallo und willkommen im Forum,
vermutlich haben wir gerade keine "Eichenpflanzer"
im Forum.
Zu deinen Fragen - vielleicht werden sie in diesem Text beantwortet?
https://www.hausgarten.net/eiche-pflanzen/
Also am besten die Erde aus dem Wald (aus dem natürlichen Umfeld) nehmen, bei der Keimung flache Schale (der Zeitraum ist ja schon vorbei) - danach im Topf mit relativ viel Platz nach unten (weil Pfahlwurzel). Sonnig, viel Licht (ob der Balkon ausreicht, ist fraglich - muss man probieren), nicht austrocknen lassen, in sehr jungem Zustand - und vor allem im Topf! - vor Frost schützen.
Ich persönlich würde den schwächeren Trieb wegnehmen. Zwei Triebe ... so ist das nicht "gedacht".
Was das Weiße ist, kann ich nicht sagen ... kann man "es" abwischen? (Mehltau, falscher Mehltau) - oder ist das Blatt selbst wie marmoriert?
Ich würde es probieren, im nächsten Jahr wird man dann sehen, wie sich das Eichlein entwickelt.
vermutlich haben wir gerade keine "Eichenpflanzer"

Zu deinen Fragen - vielleicht werden sie in diesem Text beantwortet?
https://www.hausgarten.net/eiche-pflanzen/
Also am besten die Erde aus dem Wald (aus dem natürlichen Umfeld) nehmen, bei der Keimung flache Schale (der Zeitraum ist ja schon vorbei) - danach im Topf mit relativ viel Platz nach unten (weil Pfahlwurzel). Sonnig, viel Licht (ob der Balkon ausreicht, ist fraglich - muss man probieren), nicht austrocknen lassen, in sehr jungem Zustand - und vor allem im Topf! - vor Frost schützen.
Ich persönlich würde den schwächeren Trieb wegnehmen. Zwei Triebe ... so ist das nicht "gedacht".
Was das Weiße ist, kann ich nicht sagen ... kann man "es" abwischen? (Mehltau, falscher Mehltau) - oder ist das Blatt selbst wie marmoriert?
Ich würde es probieren, im nächsten Jahr wird man dann sehen, wie sich das Eichlein entwickelt.
Viele Grüße von abeja
Re: Eichenspross richtig anpflanzen
Es ist ja immer gut, Erfahrungen zu machen. Unter diesem Aspekt würde ich eine Topfkultur auch so anpacken, wie Abeja vorgeschlagen hat. Aber wenn es kein Bonsai werden soll, sondern ein Baum im Garten, dann würde ich mir jetzt noch ein paar Eicheln sammeln und gleich an Ort und Stelle eingraben. Da hat man Reserven, falls sich das Problem mit dem Mehltau auswächst, und eine nicht hin- und hergepflanzte Eiche holt den Entwicklungsrückstand zu dem Setzling schnell auf. Eine Eiche ist keine Mimose. Ich habe hier eher das Problem, dass mehr (von den Eichhörnchen und Eichelhähern "gepflanzte") Eichen wachsen wollen als erwünscht. Will sagen: Die Anzucht ohne Topf und Balkon und Security-Engagement funktioniert sehr gut.
Re: Eichenspross richtig anpflanzen
Hallo noch einmal in die Runde
Heute möchte ich den Eichspross umtopfen. Ich habe mir Blumenerde zum mischen geholt mit dem Boden, wo der Baum letztendlich aufwachsen soll.
Ich habe da noch so kleine Unsicherheit in folgenden Fragen?
1. Kann man in unten im Blumentopf Zellstoffpapier einlegen damit der Sand nicht durchläuft?
2. Kann ich den Topf auch bei Dauerfrost zu mir in die Wohnung holen? Oder ist das zu trocken und warm?
Wie könnte ich den kleinen Spross zum keimen/wachsen bringen, den ich vom großen Spross trenne?
3. Gegen den Mehltau soll es ein Mittel zum Besprühen geben. Soll ich da noch dieses Jahr aufbringen?
4. Lässt der Eichenspross eigentlich alle Blätter fallen?
Ich habe einen Bekannten gefragt, der Baumpfleger ist und er meinte, wenn der Baum im Keller überwintert bekommt der die Tag- Nachtrhythmen nicht mehr mit. Er holt seine Setzlinge auch mit in das Haus.
Das wars es mal wieder
Ich bin gespannt auf eure Tipps.
Beste Grüße

Heute möchte ich den Eichspross umtopfen. Ich habe mir Blumenerde zum mischen geholt mit dem Boden, wo der Baum letztendlich aufwachsen soll.
Ich habe da noch so kleine Unsicherheit in folgenden Fragen?
1. Kann man in unten im Blumentopf Zellstoffpapier einlegen damit der Sand nicht durchläuft?
2. Kann ich den Topf auch bei Dauerfrost zu mir in die Wohnung holen? Oder ist das zu trocken und warm?
Wie könnte ich den kleinen Spross zum keimen/wachsen bringen, den ich vom großen Spross trenne?
3. Gegen den Mehltau soll es ein Mittel zum Besprühen geben. Soll ich da noch dieses Jahr aufbringen?
4. Lässt der Eichenspross eigentlich alle Blätter fallen?
Ich habe einen Bekannten gefragt, der Baumpfleger ist und er meinte, wenn der Baum im Keller überwintert bekommt der die Tag- Nachtrhythmen nicht mehr mit. Er holt seine Setzlinge auch mit in das Haus.
Das wars es mal wieder

Beste Grüße
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Re: Eichenspross richtig anpflanzen
Hallo,
die Eichenpflanzer (die professionellen und semi-professionellen) werden nicht so viel Liebe und Mühe in ein einzelnes Pflänzchen investieren - davon haben sie reichlich und es ist dann auch ganz normal, wenn es nicht alle "schaffen" - das nochmal als Vorbemerkung.
1. Zellstoffpapier (vor das Abflussloch?) habe ich noch nie bei meinen Pflanztöpfen gemacht, las das aber gerade in einem Kakteenforum (sollte sich möglichst nicht sofort mit Wasser auflösen, also kein Toilettenpapier), soll keine negativen Folgen haben. Alternativ wurde (Garten)-Vlies genannt, das bleibt dann aber immer bestehen, Würzelchen wachsen da hinein, das ist später nicht mehr gut trennbar.
Ich selbst lege gegen Herausrieseln oder Herauswaschen des Substrats nur Tonscherben (von alten Töpfen) vor das Loch. Man liest auch von etwas groberem Kies, besser sollen noch rauer, poröser Blähton oder Lavasteinchen sein. Ein sehr gut passender, völlig undurchlässiger Kiesel könne das Loch ganz verstopfen (na ja ... vielleicht ...)
2. Eine Eiche ist keine Innenraumpflanze, Überwintern würde ich keinesfalls in Räumen mit Wohnraumtemperatur. (Ich habe das selbst das auch mal mit irgendeiner Art probiert, das mochten die laubabwerfenden Sämlinge gar nicht. Sie haben im Frühjahr nicht wieder ausgetrieben.)
Aus meiner Sicht ist allerhöchstens so etwa wie ein unbeheiztes Treppenhaus (aber wirklich kühl!) geeignet.
Das abgetrennte Teil wirst du nicht zum Wachsen bringen können. Das wäre so etwas wie "Stecklingsvermehrung", das funktioniert bei unseren Eichen (so gut wie) nicht, bzw. ist von unbequem vielen größtenteils unklaren Faktoren abhängig. (Gewerblich wird das bei Eichen nicht gemacht.)
Z.B. hier nachzulesen "Versuche zur Bewurzelung von Eichen- und Buchenstecklingen" von 1957 (nicht an den von den heutigen Namen abweichenden bot. Namen stören)
https://www.thuenen.de/media/institute/ ... 7_2_58.pdf
3. Ich würde nichts gegen Mehltau spritzen - vor allem ist doch jetzt die Vegetationsperiode zu Ende. Mehltauanfällig sind Pflanzen vor allem bei feuchter Witterung während der Vegetationsperiode. Man liest auch (zum Beispiel im priv. Gemüseanbau) von diversen Hausmittelchen - wie wirksam die sind, weiß ich nicht.
4. Unsere einheimischen Eichen sind ja nicht immergrün, somit ist mit Laubfall stark zu rechnen
Aber es ist tatsächlich so, dass bei Quercus petraea (im Gegensatz zu Quercus robur) das bereits trockene, braune Laub sehr lange hängenbleibt.
Ob deine kleine Eiche eine Q. robur (Stiel-Eiche) oder Q. petraea (Trauben-Eiche) ist, kann ich nicht genau erkennen. Vom Blattschnitt her (Blattspreitengrund scheint ungeöhrt zu sein) könnte es Q. petraea sein, allerdings sind die ersten Blätter oft noch etwas abweichend von Blättern an älteren Bäumen - hier z.B. wirken die Blattstiele extrem kurz.
die Eichenpflanzer (die professionellen und semi-professionellen) werden nicht so viel Liebe und Mühe in ein einzelnes Pflänzchen investieren - davon haben sie reichlich und es ist dann auch ganz normal, wenn es nicht alle "schaffen" - das nochmal als Vorbemerkung.
1. Zellstoffpapier (vor das Abflussloch?) habe ich noch nie bei meinen Pflanztöpfen gemacht, las das aber gerade in einem Kakteenforum (sollte sich möglichst nicht sofort mit Wasser auflösen, also kein Toilettenpapier), soll keine negativen Folgen haben. Alternativ wurde (Garten)-Vlies genannt, das bleibt dann aber immer bestehen, Würzelchen wachsen da hinein, das ist später nicht mehr gut trennbar.
Ich selbst lege gegen Herausrieseln oder Herauswaschen des Substrats nur Tonscherben (von alten Töpfen) vor das Loch. Man liest auch von etwas groberem Kies, besser sollen noch rauer, poröser Blähton oder Lavasteinchen sein. Ein sehr gut passender, völlig undurchlässiger Kiesel könne das Loch ganz verstopfen (na ja ... vielleicht ...)
2. Eine Eiche ist keine Innenraumpflanze, Überwintern würde ich keinesfalls in Räumen mit Wohnraumtemperatur. (Ich habe das selbst das auch mal mit irgendeiner Art probiert, das mochten die laubabwerfenden Sämlinge gar nicht. Sie haben im Frühjahr nicht wieder ausgetrieben.)
Aus meiner Sicht ist allerhöchstens so etwa wie ein unbeheiztes Treppenhaus (aber wirklich kühl!) geeignet.
Das abgetrennte Teil wirst du nicht zum Wachsen bringen können. Das wäre so etwas wie "Stecklingsvermehrung", das funktioniert bei unseren Eichen (so gut wie) nicht, bzw. ist von unbequem vielen größtenteils unklaren Faktoren abhängig. (Gewerblich wird das bei Eichen nicht gemacht.)
Z.B. hier nachzulesen "Versuche zur Bewurzelung von Eichen- und Buchenstecklingen" von 1957 (nicht an den von den heutigen Namen abweichenden bot. Namen stören)
https://www.thuenen.de/media/institute/ ... 7_2_58.pdf
3. Ich würde nichts gegen Mehltau spritzen - vor allem ist doch jetzt die Vegetationsperiode zu Ende. Mehltauanfällig sind Pflanzen vor allem bei feuchter Witterung während der Vegetationsperiode. Man liest auch (zum Beispiel im priv. Gemüseanbau) von diversen Hausmittelchen - wie wirksam die sind, weiß ich nicht.
4. Unsere einheimischen Eichen sind ja nicht immergrün, somit ist mit Laubfall stark zu rechnen

Aber es ist tatsächlich so, dass bei Quercus petraea (im Gegensatz zu Quercus robur) das bereits trockene, braune Laub sehr lange hängenbleibt.
Ob deine kleine Eiche eine Q. robur (Stiel-Eiche) oder Q. petraea (Trauben-Eiche) ist, kann ich nicht genau erkennen. Vom Blattschnitt her (Blattspreitengrund scheint ungeöhrt zu sein) könnte es Q. petraea sein, allerdings sind die ersten Blätter oft noch etwas abweichend von Blättern an älteren Bäumen - hier z.B. wirken die Blattstiele extrem kurz.
Viele Grüße von abeja
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- Beiträge: 86
- Registriert: Mo Jul 04, 2022 12:41 pm
Re: Eichenspross richtig anpflanzen
Falls das jemals ein Bonsai werden soll, müsstest du das Bäumchen erst mal im Freien kultivieren. Sonst bleibt das Dickenwachstum überschaubar. Dabei anfangs jährlich die Hauptwurzel durchtrennen, denn Eichen bohren tief nach Wasser. Für innen sind heimische Laubbäume, wie von abeja bereits ausgeführt, nicht geeignet.
Für dein weiteres Vorgehen solltest du aber ein Bonsai-Forum aufsuchen, denn dort sind Leute, die so etwas regelmäßig machen.
Für dein weiteres Vorgehen solltest du aber ein Bonsai-Forum aufsuchen, denn dort sind Leute, die so etwas regelmäßig machen.