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Liebe Botanici,
zwischen einigen Mauer-Rauten (Asplenium ruta-muraria) hoch oben an einer Mauer in Berlins Innenstadt wächst diese Pflanze. Sie erinnert ein wenig an einen Farn (Asplenium septentrionale), da ist aber wohl eher der Wunsch Mutter der Betrachtung, und ist wohl real eher eine commune Bedecktsamige. KI hält sie für Kamille, ich dachte auch an Feldbeifuss. Und ihr?
Besser Bilder gibts leider nicht, diese sind vom Teleobjektiv.
Danke und freundliche Grüße! Ulrike
Artemisia campestris halte ich für das wahrscheinlichste, da passt der Blattschnitt und auch die vertrockneten älteren Blätter. Vielleicht kommt aber jemand noch mit was, an das wir bisher gar nicht denken.
Grüße
Alfred
P.S. Asplenium septendrionale würde nicht an einer Mauer mit Kalkmörtel wachsen, da braucht es silikatisches Substrat.
Anagallis hat geschrieben: Fr Nov 22, 2024 2:16 am
Ein Farn ist es jedefalls nicht. Doldenblütler, Korbblütler - ohne Pflanzenmaterial oder Blüten kommt man da nicht zum Ziel.
Mich erinnert das feine Laub an Nigella (sativa oder damascena)
Herzlichen Dank für Eure Einschätzungen!
Jetzt wirds für mich noch mal spannend: A. septentrionale nie an Kalkstandort?
Asplenium ruta muraria bevorzugt ja Kalk, kann aber auch sauer, sagen die Quellen.
Woher weiss man jetzt, ob die üblichen Mauerfugen wirklich basische sind? So wie es kolportiert wird. Wo örtlich haufenweise Mauerraute wächst. Sie verhält sich ja allgemein weniger standorttreu, wächst zb auch an besonnten Süd- und Westmauern. Im Gegensatz zu unserem seltenen Cystopteris, der, wenn überhaupt, in der Stadt nur strikt an Nordmauern zu finden ist.
... bin mal neugierig...
Schönen Samstag für Euch alle!
an der Pflanze sind überhaupt keine flächigen „Blättchen“ zu sehen, das ist niemals Asplenium, weder ruta-muraria noch septentrionale.
Standort Mauerfuge kann alles sein, sauer wie basisch, nicht nur der Mörtel/Zement ist ausschlaggebend. Auch der Stein, Ansammlung von Humus in der Ritze. Ablaufendes Regenwasser kann an anderer Stelle der Mauer Kalk herauslösen.
Welche Reaktion das Substrat hat wirst du hier per Ferndiagnose nicht feststellen können.
Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Hallo miteinander,
Ich bin zwar keine Botanikerin, aber dennoch hätte ich eine Idee.
Ich habe im Sommer in der Bretagne sehr viel Fenchel, Foeniculum vulgare gesehen. Keine Ahnung ob der da wachsen würde, aber die Blätter sehen sehr ähnlich aus.
Gänseblümchen hat geschrieben: Sa Nov 23, 2024 1:55 pm.....Ich habe im Sommer in der Bretagne sehr viel Fenchel, Foeniculum vulgare gesehen. Keine Ahnung ob der da wachsen würde, aber die Blätter sehen sehr ähnlich aus.
Fenchelblätter sind noch feiner und die Blattlappen spitz.
Artemisia campestris ist auch meine Vermutung. Bei einer Apiaceae würde ich, auf dem ersten Foto kann man ganz gut die Blattbasen erkennen, verbreiterte, scheidenartige Blattstiele erwarten. Artemisia campestris ist aus dem Stadtgebiet von Berlin auch bekannt.