Hallo,
jetzt im Frühjahr sieht man ja immer mal wieder Massenbestände von Pflanzen. Manche Pflanzen trifft man fast immer in größeren Beständen:
1. Bärlauch
2. Leucjoum
3. Hohler Lerchensporn
4. Buschwindröschen
5. Helleborus viridis
6. WIldnarzissen
Adhoc hätte ich gesagt das
1. der Standort der ökologischen Amplitude entsprechen sollte
2. Konkurrenz durch andere arten scheint ein limitierender Faktor zu sein, daher könnten durch Menschen isolierte Populationen Vorteile haben
3. Eigene Konkurrenz stärke der Art bzw die Strategie der Pflanze
Diese Arten sind also konkurrenzstark auf ihren Standorten zu betrachten und der Bärlauch wird vermutlich auch sehr stark profitieren vom Stickstoff Eintrag.
Nun gibt ja verschiedene Strategien, um monodominante Bestände aufzubauen meistens ist bspw in dem man auf eine Kombination von Generativer und Vegetativer Vermehrung setzt. Und man sich entweder durch sehr frühes Austreiben der Konkurrenz entzieht, sehr lange das Laub behält oder bspw diese überwuchtert und anderes. Da denke ich bsspw an den Bärlauch der ja letzteres sehr gut kann.
Was mich etwas wundert, warum sieht man so selten Massenbestände von Corydalis Solida ? Selbst auf Konkurrenz armen und ansonsten gut geeigneten Flächen bilden sich zwar flächige Teppiche, aber nie so Dichte Bestände wie beim Cava und beide sind ja auf nährstoffreiche Standorte adaptiert. Manchmal wirkt es bei solida so als würde sich die einzelnen Pflanzen einen Sicherheitsabstand wahren, aber vllt irre ich mich auch und es liegt einfach daran das Cava einen höheren Wuchs hat.
Etwas OT aber in dem Zusammenhang würde mich auch interessieren warum beim Soilda weiße Exemplare so selten sind ? Und beim Cava Standardmäßig immer vorkommen.
Was würdet ihr sagen sind die wichtigsten Eigenschaften die eine Pflanze haben muss um einen monodominaten Bestand aufzubauen im Bezug auf Frühjahrsblühende Massenaspekte ?
Welchen Eigenschaften braucht eine Pflanze (Frühjahrsblüher) um Massenbestände bzw monodominante Bestände zu bilden ?
Welchen Eigenschaften braucht eine Pflanze (Frühjahrsblüher) um Massenbestände bzw monodominante Bestände zu bilden ?
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- Oft sehe nur so Tuffs an Corydalis solida
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- Das war bisher der größte zusammenhängende Bestand von Corydalis Solida den ich finden konnte, richtig mono dominant waren diese aber nie
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- Anemone Nemorosa
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- Scharbockskraut Ficaria Verna
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- Corydalis Cava
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- Narcissus
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- Scilla Siberica
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- Leucojum
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- Allium ursinum
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Zuletzt geändert von Immergrün am Di Apr 01, 2025 9:46 am, insgesamt 3-mal geändert.
- Anagallis
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Re: Welchen Eigenschaften braucht eine Pflanze (Früjahrsblüher) um Massenbestände bzw monodominante Bestände zu bilden ?
Da wirst Du nicht die "eine" Merkmalskombination finden. Die Fitness der Arten wird ständig durch evolutionäre Prozesse neu ausgehandelt. Der Bärlauch, der zunehmend die Krautschicht unserer Auwälder unterdrückt fällt vielleicht eines Tages einem Schädling zum Opfer, oder eine andere Pflanzenart profitiert von der Monokultur.
Dominik
Re: Welchen Eigenschaften braucht eine Pflanze (Früjahrsblüher) um Massenbestände bzw monodominante Bestände zu bilden ?
Und ja es gibt sicherlich nicht die eine Merkmalskombination, aber zumindest ein paar Eigenschaften die es begünstigten das eine Art sehr konkurrenz stark wird. In heutigen Zeiten scheint in jedemfall von Vorteil zu sein, wenn man gute Stickstoff Versorgung verträgt.
Spannend ist es alle mal, ist es wohl möglich das durch die Stickstoffenträge durch den Menschen auch Magerzeiger, sich dazu hinentwickeln zu Nährstoffzeigern ? Oder sind die Zeiträume dafür zu kurz ?
Ja also Prädation ist sicherlich ein sehr dynamsicher Faktor. Wenn eine pflanze eine Monokulru erschafft dann wird wahrscheinlicher das andere Arten dann auf diese Art ausweichen.
Daher ist sicherlich auch ein effetkiver Schutz vor Prädation ein wichtiger Faktor bspw durch Giftigkeit etc
Bspw kann die Narzissenfliege solche Narzissen Bestände in Parks wohl völlig runieren
Spannend ist es alle mal, ist es wohl möglich das durch die Stickstoffenträge durch den Menschen auch Magerzeiger, sich dazu hinentwickeln zu Nährstoffzeigern ? Oder sind die Zeiträume dafür zu kurz ?
Ja also Prädation ist sicherlich ein sehr dynamsicher Faktor. Wenn eine pflanze eine Monokulru erschafft dann wird wahrscheinlicher das andere Arten dann auf diese Art ausweichen.
Daher ist sicherlich auch ein effetkiver Schutz vor Prädation ein wichtiger Faktor bspw durch Giftigkeit etc
Bspw kann die Narzissenfliege solche Narzissen Bestände in Parks wohl völlig runieren
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Re: Welchen Eigenschaften braucht eine Pflanze (Früjahrsblüher) um Massenbestände bzw monodominante Bestände zu bilden ?
Der Hauptgrund ist die Tatsache, dass es kein "stabiles Gleichgewicht" wie im Paradies oder auf der Arche Noah gibt, sondern einzelne Arten immer entweder zu- oder abnehmen. Kann man übrigens auch im eigenen Garten beobachten. Diejenigen Arten, die sich durchsetzen, weil die Bedingungen gerade mal stimmen, tun dies so lange, bis ein neuer Faktor auftritt, der sie schädigt, zum Beispiel die Ausbreitung eines Pilzes oder sonstigen Schädlings. Also alles in sehr dynamischem Prozess und keineswegs im Gleichgewicht. Nennt sich Evolution.
Manchmal, wenn eine spezialisierte Beziehung Pflanze - Fraßfeind besteht, dann kann man überlappende Zyklen beobachten. Ein gut untersuchtes Beispiel ist der Färberwaid am Kaiserstuhl, der alle paar Jahre Massenvorkommen macht, bis dann wieder die oligophagen, daran lebenden Blatt- und Rüsselkäfer mit einer Massenvermehrung die Bestände schreddern, und das Ganze beginnt von vorne.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass unsere Wälder oft keine naturnahen Lebensräume darstellen, sondern untypische, homogene forstliche Pflanzungen. So was begünstigt zweifellos die temporäre Überhandnahme einzelner Arten.
Die Eutrophierung führt auch zur Überhandnahme einzelner davon profitierender Arten (Schöllkraut, Brennessel, Hasel, Rubus armeniacus). Es ist eine altbekannte, wenn auch immer wieder erstaunliche Tatsache, dass Magerbiotope am Existenzminimum einzelner Arten artenreicher sind.
Gruß Michael
Manchmal, wenn eine spezialisierte Beziehung Pflanze - Fraßfeind besteht, dann kann man überlappende Zyklen beobachten. Ein gut untersuchtes Beispiel ist der Färberwaid am Kaiserstuhl, der alle paar Jahre Massenvorkommen macht, bis dann wieder die oligophagen, daran lebenden Blatt- und Rüsselkäfer mit einer Massenvermehrung die Bestände schreddern, und das Ganze beginnt von vorne.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass unsere Wälder oft keine naturnahen Lebensräume darstellen, sondern untypische, homogene forstliche Pflanzungen. So was begünstigt zweifellos die temporäre Überhandnahme einzelner Arten.
Die Eutrophierung führt auch zur Überhandnahme einzelner davon profitierender Arten (Schöllkraut, Brennessel, Hasel, Rubus armeniacus). Es ist eine altbekannte, wenn auch immer wieder erstaunliche Tatsache, dass Magerbiotope am Existenzminimum einzelner Arten artenreicher sind.
Gruß Michael
Re: Welchen Eigenschaften braucht eine Pflanze (Früjahrsblüher) um Massenbestände bzw monodominante Bestände zu bilden ?
@Kraichgauer danke für deine Antwort so ähnlich sehe ich auch.
Die Frage war eher gemeint unter ceterus paribus Bedigungen, welche Eigenschaften zumindest fördern das kurzeitig eine Art dominant werden kann. Denn manche so habe ich das Gefühl werde es nie. Vegetative Vermehrung ist bei Arten wie dem Bingelkraut vermutlich nicht zu unterschätzen, bei Allium Ursinum würde ich diese Eigenschaft auch als wichtig ansehen, wobei die Allium Arten sich auch alle recht aussäen können.
Ich denke bei den Früjahrsgeopyhten ist auch schon die ökologische Einischung das Zeitfenster kurz vom Blattaustrieb der Bäume zu nutzen ein Grund das es oft sehr große Bestände gibt und Waldbodenflächen sind meist sehr große Fläche, also auch viel potenzieller Lebensraum für entsprechend eingenischte Arten. Sodass man dort noch entsprechend häufiger Massenbestände sehen kann.
Jedoch dauert es eine Weile bis so ein Wald entsteht und durch die Zerschneidung der Landschaft werden es sicher einige Geopyhten schwerer von einem Wald in den nächsten zu gelangen, das gleiche gilt womöglich auch für den ein oder anderen Prädator. Sodass womöglich manche Waldflächen entsprechend relativ konkurrenzarm und Prädator arm sind. Manche wiederum proftieren von dem ein oder anderen Prädator, insofern er die Konkurrenz frisst aber nicht einen selber, weil man bspw. giftig ist.
Aber ist natürlich dynamisch, sehr vielgeschichtig und nicht in Stein gemeißelt, aber oftmals jahrezehntelang zumindest ein Fließgleichgewicht.
Die Frage war eher gemeint unter ceterus paribus Bedigungen, welche Eigenschaften zumindest fördern das kurzeitig eine Art dominant werden kann. Denn manche so habe ich das Gefühl werde es nie. Vegetative Vermehrung ist bei Arten wie dem Bingelkraut vermutlich nicht zu unterschätzen, bei Allium Ursinum würde ich diese Eigenschaft auch als wichtig ansehen, wobei die Allium Arten sich auch alle recht aussäen können.
Ich denke bei den Früjahrsgeopyhten ist auch schon die ökologische Einischung das Zeitfenster kurz vom Blattaustrieb der Bäume zu nutzen ein Grund das es oft sehr große Bestände gibt und Waldbodenflächen sind meist sehr große Fläche, also auch viel potenzieller Lebensraum für entsprechend eingenischte Arten. Sodass man dort noch entsprechend häufiger Massenbestände sehen kann.
Jedoch dauert es eine Weile bis so ein Wald entsteht und durch die Zerschneidung der Landschaft werden es sicher einige Geopyhten schwerer von einem Wald in den nächsten zu gelangen, das gleiche gilt womöglich auch für den ein oder anderen Prädator. Sodass womöglich manche Waldflächen entsprechend relativ konkurrenzarm und Prädator arm sind. Manche wiederum proftieren von dem ein oder anderen Prädator, insofern er die Konkurrenz frisst aber nicht einen selber, weil man bspw. giftig ist.
Aber ist natürlich dynamisch, sehr vielgeschichtig und nicht in Stein gemeißelt, aber oftmals jahrezehntelang zumindest ein Fließgleichgewicht.