Trifolium subterraneum
Trifolium subterraneum
Trifolium subterraneum, ein noch seltener Neophyt. Die Pflanzen sind etwa fünf Zentimeter hoch. Auf den ersten Blick sah es so aus, als ob abgefallene Blütenblätter zwischen Kleeblättern hingen, etwa genauer hingesehen fielen die roten Ringe an den Kelchen auf.
Bei Gießen auf einem mageren südexponierten Feldweg, hunderte Pflanzen in Blüte mit ersten herabgebogenen Fruchtstielen (Name!).
Bei Gießen auf einem mageren südexponierten Feldweg, hunderte Pflanzen in Blüte mit ersten herabgebogenen Fruchtstielen (Name!).
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alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
- Anagallis
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Re: Trifolium subterraneum
Interessant. Gibt es eine Hypothese, wie der da hin gekommen ist?
Dominik
Re: Trifolium subterraneum
Hallo,
im Moment nichts Plausibles, keine Buntbrachen in der näheren Umgebung, auch keine typischen Überbleibsel davon (z.B. Anthemis tinctoria). Die angrenzenden eher mageren Wiesen sind zwar Gräser betont, ihre Nutzung aber unklar. Gelegentlich laufen Hundebesitzer hier lang. Autos befahren den mäßig steilen Feldweg kaum, allenfalls ein Traktor.
Über den Feldweg bin ich schon mehrfach gelaufen, etwa Mitte Mai bis Juni, um nach Großpilosellinen, Vulpia bromoides und Trifolium striatum zu suchen (erfolgreich).
Die Blütezeit hat erst vor kurzem begonnen, wie lange die Ausläufer-artigen Triebe Blüten nachschieben muss noch beobachtet werden. Nach der Blütezeit sind die niedrigen Blättchen zwischen Trifolium repens, dubium und campestre sicher völlig unauffällig, die in den Boden abgesenkten Fruchtstände dem Blick entzogen.
Die Suche auf den umgebenden Wegen heute morgen ergab keine weiteren Funde.
Grüße
Peter
im Moment nichts Plausibles, keine Buntbrachen in der näheren Umgebung, auch keine typischen Überbleibsel davon (z.B. Anthemis tinctoria). Die angrenzenden eher mageren Wiesen sind zwar Gräser betont, ihre Nutzung aber unklar. Gelegentlich laufen Hundebesitzer hier lang. Autos befahren den mäßig steilen Feldweg kaum, allenfalls ein Traktor.
Über den Feldweg bin ich schon mehrfach gelaufen, etwa Mitte Mai bis Juni, um nach Großpilosellinen, Vulpia bromoides und Trifolium striatum zu suchen (erfolgreich).
Die Blütezeit hat erst vor kurzem begonnen, wie lange die Ausläufer-artigen Triebe Blüten nachschieben muss noch beobachtet werden. Nach der Blütezeit sind die niedrigen Blättchen zwischen Trifolium repens, dubium und campestre sicher völlig unauffällig, die in den Boden abgesenkten Fruchtstände dem Blick entzogen.
Die Suche auf den umgebenden Wegen heute morgen ergab keine weiteren Funde.
Grüße
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Re: Trifolium subterraneum
Hallo,
Dinge gibt es, gestern hat ein Kollege am Gleiberg Hang, etwa einen Kilometer entfernt, auch eine 1-2 m2 große Stelle mit Trifolium subterraneum gefunden. Ebenfalls an einem lückig niedrigwüchsigen Feldweg in Hanglage.
Der Verdacht liegt nahe, das der örtliche Großbauer in irgendeiner Form damit zu tun hat. In Grünansaaten soll die Art gelegentlich enthalten sein, vielleicht sekundär mit dem Traktor (Erde an Reifen oder auch verunreinigtes Saatgut verloren) verschleppt.
Grüße
Peter
Dinge gibt es, gestern hat ein Kollege am Gleiberg Hang, etwa einen Kilometer entfernt, auch eine 1-2 m2 große Stelle mit Trifolium subterraneum gefunden. Ebenfalls an einem lückig niedrigwüchsigen Feldweg in Hanglage.
Der Verdacht liegt nahe, das der örtliche Großbauer in irgendeiner Form damit zu tun hat. In Grünansaaten soll die Art gelegentlich enthalten sein, vielleicht sekundär mit dem Traktor (Erde an Reifen oder auch verunreinigtes Saatgut verloren) verschleppt.
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Re: Trifolium subterraneum
Gibt's auch in Karlsruhe in der Kirchfeldsiedlung auf einem Sandmagerrasen, 20 Quadratmeter:
Dominik
Re: Trifolium subterraneum
Hallo,
neuer Fund oder bekannt? - dann brauchst du deswegen jedenfalls nicht mehr nach Mittelhessen zu fahren.
Nach dem Fund des Kollegen war ich am Nachmittag in dem Gebiet am Gleiberg am suchen und habe den Klee meist zu Hunderten an weiteren sieben Stellen an Feldwegen und einmal mehrere Meter daneben in einer sehr schwachwüchsigen Wiese gefunden.
Eine Tendenz zur Etablierung würde ich der Art auf jeden Fall zugestehen. Eine Ausbreitung, wodurch auch immer, findet statt.
Offen bleibt die Frage wann und wodurch die Pflanze ins Gebiet kam.
Grüße
Peter
neuer Fund oder bekannt? - dann brauchst du deswegen jedenfalls nicht mehr nach Mittelhessen zu fahren.
Nach dem Fund des Kollegen war ich am Nachmittag in dem Gebiet am Gleiberg am suchen und habe den Klee meist zu Hunderten an weiteren sieben Stellen an Feldwegen und einmal mehrere Meter daneben in einer sehr schwachwüchsigen Wiese gefunden.
Eine Tendenz zur Etablierung würde ich der Art auf jeden Fall zugestehen. Eine Ausbreitung, wodurch auch immer, findet statt.
Offen bleibt die Frage wann und wodurch die Pflanze ins Gebiet kam.
Grüße
Peter
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Re: Trifolium subterraneum
Das ist eine bekannte Stelle aus dem BAS-Fundmelder von 2015. Damals war 1 Quadratmeter gemeldet, heute sind es zwanzig.
Das sieht bei Dir jedenfalls anders aus als in Karlsruhe. Die Kirchfeldsiedlung wurde auf einem alten Kasernengelände gebaut. Die Flächen zwischen den Häuserzeilen sind mit irgendwelchem Schutt aufgefüllt. Mit der Schüppe bleibt man ständig stecken, d. h. es ist kein Kies. Vermutlich wurde da aufgefüllt und zum Teil mit Saatgut behandelt (Sedum pallidum).Eine Ausbreitung, wodurch auch immer, findet statt.
Offen bleibt die Frage wann und wodurch die Pflanze ins Gebiet kam.
Dominik
Re: Trifolium subterraneum
Hallo,
am Gleiberg bin ich schon über 40 Jahre unterwegs. Natürlich nicht jedes Jahr und schon garnicht immer zur passenden Zeit. Dennoch: ich glaube nicht das die Art sich über diesen langen Zeitraum vor mir (Arthur, Exkursionen) verstecken konnte.
Ein Fund liegt an der Stirnseite einer etwa fünf Jahre alten Buntbrache. Das wäre eine Möglichkeit der Einbringung. Die andere Möglichkeit: Saatgutverunreinigung oder bewusste Beimischung (bei den in die Erde absenkenden Früchten?). In beiden Fällen muss anschließend eine sehr erfolgreiche Weiterverbreitung geschehen sein, vielleicht durch Erde an den Traktorreifen. Oder mit den hakenden Fruchtständen im Tierfell, an Schuhsohlen?
Grüße
Peter
am Gleiberg bin ich schon über 40 Jahre unterwegs. Natürlich nicht jedes Jahr und schon garnicht immer zur passenden Zeit. Dennoch: ich glaube nicht das die Art sich über diesen langen Zeitraum vor mir (Arthur, Exkursionen) verstecken konnte.
Ein Fund liegt an der Stirnseite einer etwa fünf Jahre alten Buntbrache. Das wäre eine Möglichkeit der Einbringung. Die andere Möglichkeit: Saatgutverunreinigung oder bewusste Beimischung (bei den in die Erde absenkenden Früchten?). In beiden Fällen muss anschließend eine sehr erfolgreiche Weiterverbreitung geschehen sein, vielleicht durch Erde an den Traktorreifen. Oder mit den hakenden Fruchtständen im Tierfell, an Schuhsohlen?
Grüße
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Re: Trifolium subterraneum
Die Art ist wohl in Saatmischungen für die Landwirtschaft enthalten sowie als Gründüngersaat. Auf den Seiten der Hersteller wird sie noch als "nicht winterhart" bezeichnet.
Dominik