Variationen bei Amorpha fruticosa Bastardindigo

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Garibaldi
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Variationen bei Amorpha fruticosa Bastardindigo

Beitrag von Garibaldi »

Amorpha fruticosa ist ja eigentlich eine Zierpflanze, die verwildert, deswegen kann ich mir vorstellen, dass es unterschiedliche Hybriden evtl. sogar Arten gibt, die verwildern. Häufig gepflanzt wird wohl noch A. canescens mit deutlich behaarten Blättern, was ich bei den im folgenden gezeigten Pflanzen aber meine ausschließen zu können.
Sind das die im folgenden gezeigten Unterschiede bei den Pflanzen einfach nur unterschiedliche Standortverhältnisse? Oder sind die gezeigten Unterschiede gar nicht relevant oder schon beobachtet worden?
Zu den Bildern:
Amorpha 1 und 2 sieht so aus, wie ich die Pflanze kenne, mit zahlreichen Früchten, jetzt im Herbst bereits Laub verlierend, Standort war bei Markkleeberg.
Amorpha 3 bis 5 stand wenige Meter neben der ersten Pflanze, vollständig grün, keine so sichtbaren Früchte und schmalere und zahlreichere Blättchen an den Fiedern.
Amorpha 6 und 7 stammt aus Brandnburg, entspricht vom Typ her der ersten Pflanze, aber früheres Stadium und mit vielen sichtbaren Blüten.
Ist das alles "normale" A. fruticosa?
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Amorpha 1.JPG
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Kraichgauer
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Re: Variationen bei Amorpha fruticosa Bastardindigo

Beitrag von Kraichgauer »

Also ich seh' da nicht viele Unterschiede. Das ist wohl standort- und sortenbedingt - die Art wird ja fast immer über den Gartenhandel vermehrt und vertrieben (jedenfalls zumindest anfangs).
A. canescens ist völlig anders - weich graufilzig.

Die momentan vermutlich noch gültige Revision der Gattung gibt es hier: https://www.biodiversitylibrary.org/pag ... 7/mode/1up.
Ich zitiere daraus die vermutliche Antwort auf die Frage oben: "The difficulty encountered with Amorpha is not that there is too much variability or too little but that the variability that seemed so discrete when a relatively small numer of specimens was examined becomes ever so much more like a continuum when thousands of specimens are studied. Environmentally induced plasticity of at least certain members of the genus is sometimes spectacular, and it would prove disconcerting to those who have recognized numerous taxa in ... the fruticosa-complex to see the number of specimens that clearly possess the characteristics of one 'taxon' in the growth produced early in the season and that of another 'species' or 'variety' in the later growth."

Gruß Michael
Garibaldi
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Re: Variationen bei Amorpha fruticosa Bastardindigo

Beitrag von Garibaldi »

OK, ich habe die Art bisher erst zweimal gesehen. Bei Markkleeberg verbreitet sich die Art selber, in Brandenburg ist die Art lokal auch schon zum Problem geworden, soweit ich recherchiert habe.
Kraichgauer
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Re: Variationen bei Amorpha fruticosa Bastardindigo

Beitrag von Kraichgauer »

Die wurde früher als mineraltolerante Art zum Aufforsten von Tagebauen verwendet (bzw. wird immer noch). Bei uns hier im Süden wird sie vor allem von Straßenmeistereien als "Straßenbegleitgrün" gepflanzt. Die Kolonien sind sehr langlebig.
Im Osten gibt es schon den entsprechenden monophagen Samenkäfer daran, aber der scheint sie nicht unter Kontrolle halten zu können.

Gruß Michael
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