Anomodon?

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UPS
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Anomodon?

Beitrag von UPS »

25.03.2023 bei CH-Romont u.U. BE Jura um 700 m überall an Baumstämmen und Kalksteinen - bin mir mit der Zuordnung unsicher;
vielen Dank für eure Hinweise
und mit besten Grüssen
Urs-Peter
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bryotom
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Re: Anomodon?

Beitrag von bryotom »

Nein, Anomodon wäre matter grün wegen der papillösen Zellen. Die Blätter sind aber teilweise durchscheinend. Zusammen mit der roten Achsen und den etwas geneigten Blättern und etwas ausgezogenen Blatspitzen, ist das wohl wieder Antitrichia curtipendula.
Beste Grüße
Thomas

"Kryptogamen, das sind Pflanzen ohne Samen,
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UPS
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Re: Anomodon?

Beitrag von UPS »

Vielen Dank Thomas für die Korrektur,
das Moos wäre dann in dieser Gegend sehr häufig - so bewege ich mich hier in einer 'reinen' Luft;
beste Grüsse
Urs-Peter
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bryotom
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Re: Anomodon?

Beitrag von bryotom »

Hallo Urs-Peter,
die Luft in Deiner Gegend wird sicher nicht so schlecht sein. Allerdings besteht durch den anstehenden Kalk eine gute Pufferung der Substrate gegenüber Versauerung. Die Art bevorzugt luftfeuchte auch taufeuchte Lagen, (sub)neutrale Rinden und toleriert auch Kalk.
Beste Grüße
Thomas

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UPS
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Re: Anomodon?

Beitrag von UPS »

Vielen Dank Thomas für die Ergänzungen.

Noch eine Frage:
Ich versuche möglichst auch Kapseln/Sporophyten abzubilden, habe aber den Eindruck, dass diese zur Diagnostik wenig beitragen?
Dann doch eher die Blättchen?
beste Grüsse
Urs-Peter
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bryotom
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Re: Anomodon?

Beitrag von bryotom »

UPS hat geschrieben: So Mär 26, 2023 11:45 am Noch eine Frage:
Ich versuche möglichst auch Kapseln/Sporophyten abzubilden, habe aber den Eindruck, dass diese zur Diagnostik wenig beitragen?
Dann doch eher die Blättchen?
Na ja, das kann man so nicht sagen. Bei einigen Gruppen sind auch die Sporophytenmerkmale wichtig.
Die Bestimmung beruht meist auf eine Kombination aus Gametophyten- und Sporophytenmerkmalen.
Bei Antitrichia ist die Kapsel zylindrisch und quasi aufrecht, woran man schon sieht, dass es z.B. kein Brachythecium sein kann.
Bei den Bryum-Arten sind z.B. die geneigten bis hängenden Kapseln typisch, wobei der Winkel der Kapselachse zur Seta beachtenswert ist.
Bei Orthotrichum ist u.a. die Länge der Seta wichtig, ob die Kapsel nicht, wenig oder weit aus den Blättern emporgehoben wird. Dazu die Kalyptra: Form, kahl, wenig oder stark behaart. Nicht makrokopisch zu sehen aber unter dem Mikroskop dann Merkmale der Kapselaußenwand, Peristommerkmale und Sporengrößen.
Beste Grüße
Thomas

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