Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Zeigt hier eure Pflanzenbilder, zu denen keine Bestimmung mehr benötigt wird
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Kraichgauer
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Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Kraichgauer »

Hier einer der merkwürdigsten Sumpflöwenzähne: Taraxacum brandenburgicum. Die Art lässt sich vergleichsweise einfach an den dick angeschwollenen, kupferfarbenen Schäften erkennen. Sie ist sehr selten und kommt fast nur in den neuen Bundesländern vor (MV, BB und Esperstedter Ried in TH).

Photographiert in der berühmten Spuklochkoppel im Nationalpark Müritz, wo wir während des Taraxacum-Konzils die Gelegenheit einer Sondererlaubnis mit Rangerbegleitung hatten und einen phantastischen Tag erwischten, mit nicht weniger als 7 Palustria, also bis auf trilobifolium und dem verschollenen subdolum alle aus MV gemeldeten Arten (brandenburgicum, balticum, bavaricum, ancoriferum, madidum, paucilobum und geminidentatum).

Gruß Michael
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Taraxacum brandenburgicum 23-150 MV Spuklochkoppel A04.jpg
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Arthur
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Arthur »

Sieht aus wie eine Mischung aus trilobifolium und germanicum.
Kraichgauer
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Kraichgauer »

Nein, um Himmels willen, mit germanicum hat das gar nix zu tun, diese Sippe gehört zu den Kleinen, während germanicum eine große Palustria ist. Brandenburgicum gehört in die Gruppe balticum - bavaricum - geminidentatum - austrinum - balticiforme - madidum.

Gruß Michael
Arthur
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Arthur »

Habe leider keinen Größenvergleich, deshalb kann ich nur sagen, dass mich zumindest diese schmalen-aufsteigenden Blätter an trilobifolium erinnern.
Gut, germanicum hat zumindest diese rote Rhachis und diese sichelförmige Blattspitze.

Kann man da wirklich nach der Größe der Pflanzen gehen?
Kraichgauer
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Kraichgauer »

Nein, natürlich nicht. Die Größe ist selten oder nie ein wichtiges Merkmal. Aber im Schnitt hat jede Art ein gewisses typisches Größenspektrum. Ich wollte damit nur sagen, dass germanicum völlig anders ist.
Trilobifolium gehört in der Tat eher zu den kleineren Arten mit fast ungeteilten Blättern, aber der Blattdurchmesser ist doch viel breiter als bei den von mir genannten "kleinen" mit fast linealischen Blättern. Trilobifolium ist sehr ähnlich zu multilepis und paucilobum.

Im Übrigen habt Ihr Hessen in der Tat eines der am meisten eingeschränkten Artenspektren von Palustria... Da ist bei ganz wenigen übriggebliebenen Arten alles recht einfach.

Gruß michael
Arthur
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Arthur »

Ja und Nein. Es stimmt, wir haben nur noch vier Arten aus der Sektion Palustria in Hessen (germanicum, trilobifolium, hollandicum und multilepis). T. subalpinum haben wir schon 15 Jahre nicht mehr gefunden. T. bavaricum und T. pauckertianum noch viel länger nicht. Ich habe mir auch alle Stellen diese Arten in Hessen angesehen. Dort sind mir auch immer wieder Exemplare aufgefallen die ich keine dieser vier Arten zuordnen kann. Ob das jetzt andere Arten sind kann ich nicht sagen aber die Sektion ist auch noch in Hessen noch nicht komplett untersucht. Ist übrigens bei "Celtica" genauso. Bis auf nordstedtii und ein verdacht auf reichlingii habe ich noch nichts anderes finden oder bzw. einer Art zuordnen können.
Kraichgauer
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Kraichgauer »

Doch. Die Weingart'sche enicoeum prov., eine Celtica, steht auf der Kernwiese bei Messel. Gruß Michael
Arthur
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Arthur »

Hast du Fotos von der Art?
Kraichgauer
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Re: Taraxacum brandenburgicum Hudziok - Brandenburger Sumpflöwenzahn

Beitrag von Kraichgauer »

Ich korrigiere mich: nach Kontrolle ist das bei Messel höchstwahrscheinlich eine T. nordstedtii s. l.; Peter Kirchmeier hat T. frugale bestätigt.
Enicoeum sieht anders aus, sehr ähnlich wie Subalpina.
Hab' DIr Bilder per mail geschickt - von unbeschriebenen Arten anderer Autoren poste ich grundsätzlich keine Bilder öffentlich.

Gruß Michael
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