neophytische Flockenblume aus Südhessen
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
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neophytische Flockenblume aus Südhessen
Hallo allerseits,
am Fahrradschnellweg zwischen Egelsbach und Erzhausen (ziemlich nahe an Egelsbach) habe ich am 5.8.2023 ca. 6 große Pflanzen dieser Flockenblume gefunden. Die einzelnen Blütenköpfe waren sehr klein (Hüllkelch ca. 1 cm lang) und die 2 mm langen Achänen hatten, soweit ich das überprüft habe, waren oben stark behaart. In den frischen Pflanzen hatte ich den Eindruck, der Pappus sei ein kleines Krönchen aus eher breiten Blättchen. Die getrocknete Version habe ich heute fotografiert (von einem am 5.8. mitgenommenen Exemplar) und da sah es eher nach einem kurzen Haarschopf aus. Ist das Centaurea diffusa oder sind das (vermutlich allesamt) Kreuzungen mit Centaurea stoebe (oder wie auch immer die jetzt gerade genannt wird)? Die Rispige Flockenblume kommt in Egelsbach im Straßenbegleitgrün reichlich vor, aber meines Wissens nicht in der Nähe dieser einzelnen "Kugelbüsche" von Flockenblumen auf dem Weg nach Erzhausen. Inzwischen ist die ganze Pracht natürlich längst abgemäht.
Viele Grüße
Robert
am Fahrradschnellweg zwischen Egelsbach und Erzhausen (ziemlich nahe an Egelsbach) habe ich am 5.8.2023 ca. 6 große Pflanzen dieser Flockenblume gefunden. Die einzelnen Blütenköpfe waren sehr klein (Hüllkelch ca. 1 cm lang) und die 2 mm langen Achänen hatten, soweit ich das überprüft habe, waren oben stark behaart. In den frischen Pflanzen hatte ich den Eindruck, der Pappus sei ein kleines Krönchen aus eher breiten Blättchen. Die getrocknete Version habe ich heute fotografiert (von einem am 5.8. mitgenommenen Exemplar) und da sah es eher nach einem kurzen Haarschopf aus. Ist das Centaurea diffusa oder sind das (vermutlich allesamt) Kreuzungen mit Centaurea stoebe (oder wie auch immer die jetzt gerade genannt wird)? Die Rispige Flockenblume kommt in Egelsbach im Straßenbegleitgrün reichlich vor, aber meines Wissens nicht in der Nähe dieser einzelnen "Kugelbüsche" von Flockenblumen auf dem Weg nach Erzhausen. Inzwischen ist die ganze Pracht natürlich längst abgemäht.
Viele Grüße
Robert
- Dateianhänge
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- Blüte eines weißblühenden Exemplars
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- ein Ast eines rotblühenden Exemplars
- 05082302.jpg (183.23 KiB) 554 mal betrachtet
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- noch ein rotblühendes Exemplar
- 05082303.jpg (116.43 KiB) 554 mal betrachtet
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- Achänen
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- Anagallis
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Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Das ist offenbar der Hybrid Centaurea ×psammogena = Centaurea stoebe x diffusa. Diese treten recht häufig auf, wo beide Arten zusammen stehen.
P.S.: Irgendwo wird da auch diffusa stehen, sonst gäb's den Hybirden dort wohl nicht.
P.S.: Irgendwo wird da auch diffusa stehen, sonst gäb's den Hybirden dort wohl nicht.
Dominik
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Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Das weiss blühende Exemplar könnte doch auch C.diffusa sein? Ochsmann,1997, in Flor. Rundbrief. 31(2) schreibt hiezu u.a. "Anhängselfarbe strohgelb", wie auf dem Foto gezeigt. Auch der Kugelbuschwuchs zeigt diffusa, oder grosse diffusa Nähe, nach unseren Beobachtungen in Berlin. Beste Grüße, Ulrike
Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Besten Dank für die Hinweise. Ich vermute, dass wenigstens die drei Flockenblumen, die ich mir genauer angeschaut habe, sehr ähnlich waren. Auch die weißblühende Pflanze hatte das "Krönchen" auf den Fruchtknoten sitzen. Ich will mir die Pflanzen nächstes Jahr nochmals anschauen, aber es würde mich nicht wundern, wenn da nur hybridogene Pflanzen zu finden wären. Viele Grüße von Robert
- Anagallis
- Unfreundlicher Muffkopf
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Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Der Blütenkorb auf dem obersten Foto ist auch gar nicht rein weiß sondern blaß rosa an der Basis.
Dominik
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Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Also es gibt diffusa auch gelegentlich in rosa, ohne dass es gleich ein Hybrid sein muss. Die Farbe ist also kein wirklich sicheres Trennmerkmal. Entscheidend sind die Dornen der Hüllblätter: Enddorn kaum länger als die Seitendornen: x psammogena, Enddorn deutlich (!) länger: diffusa.
Im vorliegenden Fall oben spricht also vieles dafür, dass es sich nicht um den Hybriden, sondern um rosablühende diffusa handelt.
Gruß Michael
Im vorliegenden Fall oben spricht also vieles dafür, dass es sich nicht um den Hybriden, sondern um rosablühende diffusa handelt.
Gruß Michael
Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Hallo Michael,
aber dann habe ich das Problem mit den Pappushaaren. Die Achänen sind natürlich nicht normal gereift, höchstens notgereift. Aber die Pappushaare sollten laut blumeninschwaben eigentlich nicht da sein, wenn das Centaurea diffusa ist. Ich habe bekanntlich den Verdacht, dass das zwar weitgehend Centaurea diffusa ist, aber mit einem kleinen Beitrag von Centaurea stoebe (Introgression). Auch im "Hegi" steht, dass Centaurea diffusa keinen Pappus habe.
Viele Grüße
Robert
aber dann habe ich das Problem mit den Pappushaaren. Die Achänen sind natürlich nicht normal gereift, höchstens notgereift. Aber die Pappushaare sollten laut blumeninschwaben eigentlich nicht da sein, wenn das Centaurea diffusa ist. Ich habe bekanntlich den Verdacht, dass das zwar weitgehend Centaurea diffusa ist, aber mit einem kleinen Beitrag von Centaurea stoebe (Introgression). Auch im "Hegi" steht, dass Centaurea diffusa keinen Pappus habe.
Viele Grüße
Robert
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Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Dann kann ich Dir leider nicht mehr weiterhelfen. Ein letzter Beweis, dass das Hybriden sind, geht nicht mit Photos, sondern nur mit zytologischen und/oder genetischen Untersuchungen. Manchmal hilft auch der Vergleich mit den Elternarten, die oft direkt daneben stehen.
Sehr (!) erschwerend kommt auch die Tatsache dazu, dass es ja nicht nur Hybriden diffusa x stoebe (= psammogena) geben muss, sondern man würde erwarten, dass sich aufgrund der neuen Häufigkeit von australis auch der Hybrid diffusa x australis viel häufiger bilden sollte. Damit hat sich aber anscheinend noch keiner beschäftigt. Ich weiß nicht mal, ob diffusa x australis schon einen Namen hat.
Gruß Michael
Sehr (!) erschwerend kommt auch die Tatsache dazu, dass es ja nicht nur Hybriden diffusa x stoebe (= psammogena) geben muss, sondern man würde erwarten, dass sich aufgrund der neuen Häufigkeit von australis auch der Hybrid diffusa x australis viel häufiger bilden sollte. Damit hat sich aber anscheinend noch keiner beschäftigt. Ich weiß nicht mal, ob diffusa x australis schon einen Namen hat.
Gruß Michael
Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Denkbar wäre ja auch noch ein Dreifachybrid diffusa x australis x stoebe
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Re: neophytische Flockenblume aus Südhessen
Das Problem ist ein anderes. Australis ist tetraploid (2n = 36), stoebe und diffusa beide diploid (2n = 18), also müsste ein Hybrid australis x diffusa eigentlich triploid und steril sein, während x preismannii (stoebe x diffusa) diploid bleibt - und mit 2n = 18 ist preismannii auch schon in D gezählt worden.
Das spricht dann eigentlich gegen das weiträumige Auftreten von australis x diffusa.
Gruß Michael
Das spricht dann eigentlich gegen das weiträumige Auftreten von australis x diffusa.
Gruß Michael