Friedhöfe

Hier könnt Ihr Euch vorstellen oder vom Thema abschweifen.
Benutzeravatar
Anagallis
Unfreundlicher Muffkopf
Beiträge: 1974
Registriert: Mi Jun 22, 2022 7:54 pm
Wohnort: Enzkreis, an der Grenze zum Landkreis Karlsruhe

Re: Friedhöfe

Beitrag von Anagallis »

scheuchzeria hat geschrieben: Mi Okt 25, 2023 11:39 pm ok, nenne mir Begleitarten von M. arvensis bei Dir.....
Myosotis discolor, Myosurus minimus, Spergula arvensis, Veronica triphyllos, Veronica peregrina, (Veronica acinifolia, Ranunculus sardous) Sowas halt, auch beispielsweise auf sandigen Truppenübungsplätzen, aber dann in den feuchten Senken. Außerdem ist die Art im Südwesten sehr selten (aktuelle Funde in BW nur in fünf Quadranten).

Holosteum umbellatum, Saxifraga tridactylites, Aira praecox, Teesdalia nudicaulis und Vicia lathyroides kommen an diesen Standorten eher nicht vor, sondern nur an trockeneren
Dominik
scheuchzeria
Beiträge: 59
Registriert: Fr Jul 08, 2022 3:25 pm

Re: Friedhöfe

Beitrag von scheuchzeria »

ok., dann hast Du nur wenige Stellen und anderer Naturraum. Ich bin jahrelang im April gestiefelt um M. arvensis neu zu finden. Gelingt an trockenen, meist beweideten Böschungen, aber nur selten. Wenn Arten, die selten sind....häufig wären, wären sie nicht selten. Danke, E. Patzke für diese Schmankerl. Steht in NRW ausschließlich trocken.
Feuchtezahl 8 ist m. M. schlichtweg falsch
Benutzeravatar
Anagallis
Unfreundlicher Muffkopf
Beiträge: 1974
Registriert: Mi Jun 22, 2022 7:54 pm
Wohnort: Enzkreis, an der Grenze zum Landkreis Karlsruhe

Re: Friedhöfe

Beitrag von Anagallis »

Der Rothmaler listet die Art als Überschwemmungszeiger (F8=). Daß die Art in BW selten ist, liegt wohl eher an den Böden (R3). Saure Böden haben wir vor allem im Schwarzwald.
Dominik
Benutzeravatar
botanix
Beiträge: 454
Registriert: Di Jun 28, 2022 2:28 pm

Re: Friedhöfe

Beitrag von botanix »

Hallo Dominik,
Überschwemmungszeiger würde ich nicht sagen, sondern Staunässezeiger. Auch bei der Reaktionszahl R3 würde ich eher vermuten, dass der Wurzelbereich durch die höhere Feuchtigkeitsmenge etwas entkalkt ist, aber nicht generell saure Böden annehmen. Das passt in Mittelhessen zu den Böden über Basalt und bei den Auenlehmböden nicht.
Lückige, offene Ackerstellen, z.B. Fehlstellen, Randfurchen, mit Staunässe im Frühjahr / Herbst, auch Störstellen auf Feldwegen, Viehweiden (Eingänge - Viehtritt!), Sträucherbeete, Baumscheiben, Splittwege, Rasenlücken auf Friedhöfen, Hauptsache wenig Konkurrenz und feucht genug.
Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
scheuchzeria
Beiträge: 59
Registriert: Fr Jul 08, 2022 3:25 pm

Re: Friedhöfe

Beitrag von scheuchzeria »

Hallo zusammen,
wie erwähnt steht M. arvensis bei mir mit Arten, die eine Feuchtezahl von 2 oder 3 haben. In der Aue steht sie bei mir auch, aber zusammen mit Eryngium, Trifolium striatum, Koeleria macrantha etc. auf grobem Flussschotter. Da gibt es weder Überschwemmung, noch Staunässe. Der Standort an sich ist brutal trocken. Im Sommer entstehen so Freistellen durch die Dürre und/oder Viehtritt. Bei Einjährigen versagt dann das System, wenn es einfach nur regelmäßig im April regnet. Populationsschwankungen in hoher Amplitude sind das Resultat. Wenn Veronica verna tatsächlich FZ 2 hat, warum verträgt sie dann keine Trockenheit? Sie steht auf einem Standort FZ2, kann aber nur wachsen, wenn es im Frühjahr ausreichend regnet. Die Dürre im Sommer sieht sie ja nicht lebend. Wie oft stand ich schon im Nahetal und dachte, wie kann es sein, dass es keine seltenen Veronica gibt, aber Lamium amplexicaule oder purpureum in bester Verfassung im Fels zu bewundern sind? Weil die Veronica im Frühjahr keine Dürre verträgt! Spricht nicht wirklich für FZ2.
schöne Grüße
scheuchzeria
Antworten