Forum Flora Germanica

Spinnich hat geschrieben: Do Okt 03, 2024 6:21 pm Die Pflanze darf auch für aquaristische Zwecke nicht mehr gezogen, verkauft oder verschenkt werden. Die Händlerbestände durften noch bis August abverkauft werden.

Ja, klar, und trotzdem werden einige Pflanzen, die vor 2020 auf die Liste kamen, in Läden noch verkauft. Sonst hätte ich das nicht geschrieben. Und selbstverständlich kümmern sich die weltweiten Versandhändler einen Kehricht um EU-Listen.

Cortaderia jubata wird z. B. jetzt einfach unter dem falschen Namen C. selloana vekauft (und C. sellona selbst wird auch angeboten). Zur Pistia findes sich bestimmt auch irgendein Synonym.

Spinnich hat geschrieben: Do Okt 03, 2024 6:21 pm Ich habe noch nicht erlebt, dass ein Exemplar den Winter überlebt hätte. Klar in unnatürlichen Habitaten, wie der Erft schon. Da sollte man vielleicht die Einleitungen unnatürlich warmen Abwassers zuerst überdenken.

Die soll ja "irgendwann" thermisch saniert werden. Spätestens wenn das Kohlekraftwerk wegkommt, falls sich bis dahin keine andere Kühlwasserproduzentin findet.

Maltus hat geschrieben: Sa Sep 07, 2024 7:34 am jetzt ist die richtige Jahreszeit, um nach Wasserpflanzen zu schauen. Im Stadtbach Augsburg in der Wolfzahnau kurz vor der Mündung in den Lech tummeln sich verschiedene Arten. Auf dem Bild: Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus), ein Wasserhahnenfuß, vermutlich Ranunculus fluitans,

Bin heute spontan in Augsburg gewesen, um ein paar Deiner Funde zu sichten und mal rumzugucken. Der Wasserpegel dort ist niedrig genug gewesen für die Gummistiefel.

* Der "Hahnenfuß" ist Stuckenia pectinata (Potamogeton pectinatus).

und die Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii).

* Sowie Elodea canadensis und Potamogeton crispus.
* Die Groenlandia hatte ich dagegen nicht gesehen.
* Die diskutierten Triebe mit den eng stehenden, länglichen Blättern sind einfach junge Treibe des Potamogeton perfoliatus.
* Eine Hybride habe ich dort nicht gefunden.

Hallo Dominik,
willkommen in unserem "Jagdrevier"!

Anagallis hat geschrieben: Sa Okt 12, 2024 9:28 pm * Der "Hahnenfuß" ist Stuckenia pectinata (Potamogeton pectinatus).

O Mist, dann hätte ich mich doch damals besser mit einer langen Stange bewaffnet (du bist da echt reingestiegen? Wäre mir allein schon wg. der Strömung so kurz vor dem Wasserwerk zu knifflig). Dann nehme ich mal an, dass das, was ich bisher bei mir in der Nähe (Stadtgraben am Jakobertor) ebenfalls immer für einen Wasserhahnenfuß gehalten habe (und mich gewundert, wieso der nie blüht), ebenfalls Stuckenia pectinata ist. Da komme ich leider nicht hin, um nachzuschauen, weil das Ufer dort nicht zugänglich ist.
Potamogeton crispus habe ich leider übersehen. Groenlandia densa treibt sich nur am Grund des Kanals rum. Das ist vermutlich vom Schäfflerbach hierher gewandert; dort gibt es auf Höhe des AKS-Geländes (ehem. Textilindustrie) ein kleines, aber offenbar stabiles Vorkommen. Elodea canadensis habe ich auch gefunden, allerdings nur in einem kleinen Tümpel oder Quelltopf auf der rechten Seite des Wegs.
Hättest du Bescheid gegeben, dass du kommst, hätte ich zwar nicht mitgekonnt (war gestern nicht in der Stadt), aber dir noch Bescheid geben, dass es ein Stück rechts vom Weg (dort, wo die Strommasten sind) einen Tümpel gibt, in dem u.a. Schoenoplectus mucronatus wächst.
Freundliche Grüße
Georg

... ach ja, noch ein Nachtrag: ich weiß nicht, wo du reingestiegen bist (vermutlich weiter vorne). Mein Foto ist wenige Meter vor dem Wasserwerk entstanden. Nur dort habe ich Groenlandia densa gesehen.

Maltus hat geschrieben: So Okt 13, 2024 8:11 am willkommen in unserem "Jagdrevier"!

Wenn ich's mir nicht erst acht Stunden vorher überlegt hätte, hätte ich vorher bescheid gesagt.

(du bist da echt reingestiegen?

Das war gestern ganz flach und fast ohne Strömung. So flach, daß da ein paar Leute rumliefen und Fische mit Keschern retteten. Die meisten Sachen kann man jetzt an den trockengefallenen Böschungen sammeln. Am Wasserwerk stehen auf der Betonplatte nur noch drei Zentimeter Wasser. Da ist auch noch was in Richtung Vallisneria drin, was sich jetzt nicht bestimmen läßt, weil die Blätter zu gammlig sind.

Potamogeton crispus habe ich leider übersehen.

An den trockenen Böschungen weiter S, da wo Proviantbach und Stadtbach zusammenfließen, liegen ein paar herum. Es sind aber nicht viele.

Ja, dann hast du eine günstige Zeit erwischt. Ein, zwei Mal im Jahr werden die ganzen Kanäle abgelassen (nur wenige Rest-Zentimeter Wasser, damit Fische und anderes Wassergetier nicht verenden). Das ist wohl derzeit der Fall.

Hallo,
nachdem heute der Regen aufgehört hatte, ging es natürlich in die Augsburger Wolfzahnau (im Volksmund: der Augsburger Dschungel). Danke Dominik für den Tipp mit den abgelassenen Kanälen. Ich finde zwar, es gibt kaum was Traurigeres als trockengefallene Wasserpflanzen, aber ergiebig war es auf jeden Fall.

@Dominik: Ich will nicht wissen, wie deine Gummistiefel gestern ausgesehen haben. Ich habe keine. Und meine Wanderstiefel waren nicht begeistert.

Die sind jetzt sehr sauber. Ich bin ein paar hundert Meter südlich des Wasserwerks rausgekrabbelt, wo nur noch Kies und kein Schlamm war.

Davon gab es jede Menge am Zusammenfluss von Proviantbach und Stadtbach. Ich dachte schon, das hat Dominik unterschlagen, bis ich draufkam: Dafür sind wir nicht zuständig. Schade eigentlich.

Hab' ich gelegentlich zu schlüsseln versucht und dann schnell aufgegeben. Da muß man sich erst in die Terminologie einlesen, und damals war auch kein Durchlichtmikroskop zur Hand.

Die Stuckenia stimmt natürlich. Die Art ist äußerst leicht an den mehrere Zentimeter langen Blattscheiden zu erkennen, die sich schon mit leichtem Zupfen vom Stengel abziehen lassen.

Fast jedes Jahr ist im August im Staudenbeet hinter der Küche noch nichts zu sehen, und meine Frau und ich schauen uns an und sagen: "Wo sind sie denn? Dieses Jahr wird es wohl nichts...". Und dann entwickelt sich innerhalb von nicht mal vier Wochen explosionsartig eine fast 1,50 m hohe, dickstänglige Staude: die Giftbeere (Nicandra physalodes), und zwar die f. violacea mit schwarz überlaufenen Kapseln und tiefvioletten Blüten. Eine sehr dekorative Gartenpflanze vor allem im blütenarmen Herbst... Aber auch das Blattwerk find' ich toll. Sie müsste zumindest unter den Top Ten sein, was das rasante Wachstum einer einjährigen Pflanze angeht.

Gruß Michael