Re: Anagallis tenella, Scutellaria minor sowie Wahlenbergia hederacea im Schwarzwald
Verfasst: Sa Nov 09, 2024 10:57 pm
Aber immerhin scheinen die behördlichen ASPler aus Baden-Württemberg hier mitzulesen. Gut so. Ich bin schon über 20 Jahre der (belegbaren) Meinung, dass die ganze Geheimhaltung dazu diente, das Versagen der gesamten Behörden beim Artenschutz (nach der Abschaffung der Bezirksstellen) und den katastrophalen Zustand der Datenbanken zu verschleiern. Als wir uns Zugang zu den Daten erklagten (vor Gericht!), mussten wir eine Geheimhaltungserklärung für die Arten der hohen Roten Listen unterschreiben. Darunter auch Schoenoplectiella supina. Bereits damals (Mitte der 2000er) war klar, dass der Datenbestand veraltet war. Im Fall von Schoenoplectiella supina ist seither nachweislich keine einzige Maßnahme im Gelände eingeleitet worden. Gemerkt hat es niemand, weil die Daten ja geheimgehalten wurden. Das kam (fast) allen außer uns zupass.
In den 1990er und 2000er Jahren gab es noch ein viel verrückteres Argument. Da wollte ich schon an die (damals schon schlechten) Daten kommen, um Initiativen zum Artenschutz zu starten. Da hat damals die LfU argumentiert, sie dürfe die Daten nicht weitergeben, weil die Kartierer nicht einverstanden seien und die LfU die Rechte nicht hätte! Und man wäre nicht mehr in der Lage, in der Datenbank die privaten, "geschützten" Daten von den copyright-freien zu trennen. Das waren dieselben Kartierer, die vorher von der LfU Geld für diese Kartierungen bekommen haben! Man könnte von "absichtlicher Kontamination" reden. Aber wie gesagt, das war bereits damals schon alles eine Ausrede.
Echte, teilweise sogar effiziente Artenschutzmaßnahmen kenne ich eigentlich nur von der Entomologieseite, wie schon oben geschrieben. Bei der Botanik fairerweise eine einzige Ausnahme: Deschampsia media auf dem Segelflughafen Ketsch. Für die ist tatsächlich etwas getan worden.
Gruß Michael
In den 1990er und 2000er Jahren gab es noch ein viel verrückteres Argument. Da wollte ich schon an die (damals schon schlechten) Daten kommen, um Initiativen zum Artenschutz zu starten. Da hat damals die LfU argumentiert, sie dürfe die Daten nicht weitergeben, weil die Kartierer nicht einverstanden seien und die LfU die Rechte nicht hätte! Und man wäre nicht mehr in der Lage, in der Datenbank die privaten, "geschützten" Daten von den copyright-freien zu trennen. Das waren dieselben Kartierer, die vorher von der LfU Geld für diese Kartierungen bekommen haben! Man könnte von "absichtlicher Kontamination" reden. Aber wie gesagt, das war bereits damals schon alles eine Ausrede.
Echte, teilweise sogar effiziente Artenschutzmaßnahmen kenne ich eigentlich nur von der Entomologieseite, wie schon oben geschrieben. Bei der Botanik fairerweise eine einzige Ausnahme: Deschampsia media auf dem Segelflughafen Ketsch. Für die ist tatsächlich etwas getan worden.
Gruß Michael