Kann es alle diese 5 Pflanzen im Moor/Sumpf geben?
Verfasst: So Mär 19, 2023 8:05 pm
Moin,
! Achtung, es folgt eine Exkursion in Miniformat ohne botanische Fachkenntnis und garantierten Fehlern, die Frage ist ganz unten. Die Rubrikzuordnung ist durchaus als umstritten anzusehen !
Da es hier im Norden, man mag es kaum glauben, auch mal 3 Tage 15-17°C warm war und der Garten bei mir explodiert, wollte ich auch mal die heimische Natur blühen sehen. Also bin ich ins Naturschutzgebiet "Bollenhagener Moorwald" gegangen und war... ernüchtert.
Erwartet hatte ich auch so schöne Sachen, wie ich hier immer sehe wie Adonis, Gagea, Leucojum, primula, Corydalis, stattdessen sah ich Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnessel die am Trieb überlebt haben und leicht zu übersehen Cardamine hirsuta.
Meist sah es aber eher so aus: Oder so:
Also viel braunes "Gestrüpp", viel Schlamm, viele Schwarzerlen (Alnus glutinosa) , Moor- oder Hängebirken (Betula pendula oder pubescens)
und einige Eichen (Quercus) aus der "Vormoorzeit"
sowie einige Espen (Populus tremula) (?) die wirklich schön aussahen, so aufstrebend
Und dann, als ich schon dachte, ich müsste ohne Blüten nachhause eine Kirschpflaume (Prunus cerasifera) (?)
Nun gut, da es was Blüten anging eher recht mau war, fragte ich mich irgendwann, wo denn die typischen Moorpflanzen sind, also Schilfrohr usw. Meist sah ich neben normalem Gras vor allem solche schönen Grasbüschel:
Oder auch hier:
Nach kurzem Nachdenken fiel mir plötzlich das Wort "Binse" ein und ich kam auf Juncus effusus, lese ich den Wiki Eintrag, dass diese dazu neigt, sich flächig auszubreiten und fast schon Monokulturen zu bilden, kann ich dem nur zustimmen, an einer Stelle hat die Tussockgrasartig fast wie in Neuseeland gefühlt einen ganzen Hektar bedeckt, für Naturentfremdete, die eher englischen Rasen gewohnt sind, ein sehr ungewohnter Anblick, aber keineswegs hässlich. Entgegen des Wiki Artikels, der darüber spricht, dass die Pflanzenart ein Sonnenanbeter ist und keinen Halbschatten verträgt habe ich auch stattliche Horste unterm Baum gesehen, eventuell doch nicht Juncus effusus?
Zum Schluss noch auf dem 14m hohen Turm ein kleiner Ausblick, schon was ganz anderes als der typische Wirtschaftswald, muss sagen, Natur gefällt mir mehr, alles ein bisschen wild, alles ein bisschen durcheinander, leider trotzdem kaum mehr als 6-7 Baumarten, naja, besser als nur Fichte.
Abschließend kann ich folgende Erkenntnisse für mich festhalten:
1. Moorwälder sind im Winter unfassbar trist
2. Ich sollte mich vor dem Besuch des NSGs besser mit den erwartbaren Pflanzenarten auseinandersetzen, um die Besonderen überhaupt zu erkennen
3. Irgendwie kommen in Südde viel mehr Pflanzenarten in der Natur vor, obwohl viele Pflanzenarten bei mir im Garten auf gleicher Höhe, die von weit südlicher kommen, prima wachsen.
4. Birken haben ein ziemlich starkes Wachstum, wenn man bedenkt, dass das Moor keine 20 Jahre alt ist
5. NSG heißt nicht Bannwald, was haben die da alles rumgesägt, tse, anstatt die Natur walten zu lassen.
6. NSGs sind eine ganz andere Welt als urbane Gegenden oder Agrarwüsten
Kurz, es hat sich gelohnt, auch wenn ich keine schönen Bilder fürn Kalender habe , dafür habe ich meinen Horizont im Moorbereich erweitert und es hat sich eine Frage bei mir ausgebildet, die ich nun stellen möchte.
Da ich mich nun doch ein wenig mit Sumpfpflanzen beschäftigt habe und ich dort nur diesen Juncus gesehen habe, frage ich mich, ob es möglich ist, dass diese 5 Pflanzenarten in dem Gebiet, was ich oben vorgestellt habe, gleichzeigt produktiv vorkommen können:
Typha latifolia, angustifolia
Phragmites australis
Schoenoplectus lacustris
Cladium mariscus
Juncus effusus
? Wenn nein, welche nicht und warum? Ich glaube, ich muss im Sommer nochmal dahingehen, vielleicht sehe ich dann ja noch andere Sumpfgräser als diese eine gezeigte Binse, da der Standort dort allerdings wohl früher Ackerland war, denke ich, dass die anderen wie z.B. Cladium mariscus den Weg dorthin noch nicht geschafft haben, wäre es vielleicht sinnvoll, dort zu helfen? Es wäre doch wenig sinnig, dort nur diesem Juncus ein Habitat zu geben.
! Achtung, es folgt eine Exkursion in Miniformat ohne botanische Fachkenntnis und garantierten Fehlern, die Frage ist ganz unten. Die Rubrikzuordnung ist durchaus als umstritten anzusehen !
Da es hier im Norden, man mag es kaum glauben, auch mal 3 Tage 15-17°C warm war und der Garten bei mir explodiert, wollte ich auch mal die heimische Natur blühen sehen. Also bin ich ins Naturschutzgebiet "Bollenhagener Moorwald" gegangen und war... ernüchtert.
Erwartet hatte ich auch so schöne Sachen, wie ich hier immer sehe wie Adonis, Gagea, Leucojum, primula, Corydalis, stattdessen sah ich Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnessel die am Trieb überlebt haben und leicht zu übersehen Cardamine hirsuta.
Meist sah es aber eher so aus: Oder so:
Also viel braunes "Gestrüpp", viel Schlamm, viele Schwarzerlen (Alnus glutinosa) , Moor- oder Hängebirken (Betula pendula oder pubescens)
und einige Eichen (Quercus) aus der "Vormoorzeit"
sowie einige Espen (Populus tremula) (?) die wirklich schön aussahen, so aufstrebend
Und dann, als ich schon dachte, ich müsste ohne Blüten nachhause eine Kirschpflaume (Prunus cerasifera) (?)
Nun gut, da es was Blüten anging eher recht mau war, fragte ich mich irgendwann, wo denn die typischen Moorpflanzen sind, also Schilfrohr usw. Meist sah ich neben normalem Gras vor allem solche schönen Grasbüschel:
Oder auch hier:
Nach kurzem Nachdenken fiel mir plötzlich das Wort "Binse" ein und ich kam auf Juncus effusus, lese ich den Wiki Eintrag, dass diese dazu neigt, sich flächig auszubreiten und fast schon Monokulturen zu bilden, kann ich dem nur zustimmen, an einer Stelle hat die Tussockgrasartig fast wie in Neuseeland gefühlt einen ganzen Hektar bedeckt, für Naturentfremdete, die eher englischen Rasen gewohnt sind, ein sehr ungewohnter Anblick, aber keineswegs hässlich. Entgegen des Wiki Artikels, der darüber spricht, dass die Pflanzenart ein Sonnenanbeter ist und keinen Halbschatten verträgt habe ich auch stattliche Horste unterm Baum gesehen, eventuell doch nicht Juncus effusus?
Zum Schluss noch auf dem 14m hohen Turm ein kleiner Ausblick, schon was ganz anderes als der typische Wirtschaftswald, muss sagen, Natur gefällt mir mehr, alles ein bisschen wild, alles ein bisschen durcheinander, leider trotzdem kaum mehr als 6-7 Baumarten, naja, besser als nur Fichte.
Abschließend kann ich folgende Erkenntnisse für mich festhalten:
1. Moorwälder sind im Winter unfassbar trist
2. Ich sollte mich vor dem Besuch des NSGs besser mit den erwartbaren Pflanzenarten auseinandersetzen, um die Besonderen überhaupt zu erkennen
3. Irgendwie kommen in Südde viel mehr Pflanzenarten in der Natur vor, obwohl viele Pflanzenarten bei mir im Garten auf gleicher Höhe, die von weit südlicher kommen, prima wachsen.
4. Birken haben ein ziemlich starkes Wachstum, wenn man bedenkt, dass das Moor keine 20 Jahre alt ist
5. NSG heißt nicht Bannwald, was haben die da alles rumgesägt, tse, anstatt die Natur walten zu lassen.
6. NSGs sind eine ganz andere Welt als urbane Gegenden oder Agrarwüsten
Kurz, es hat sich gelohnt, auch wenn ich keine schönen Bilder fürn Kalender habe , dafür habe ich meinen Horizont im Moorbereich erweitert und es hat sich eine Frage bei mir ausgebildet, die ich nun stellen möchte.
Da ich mich nun doch ein wenig mit Sumpfpflanzen beschäftigt habe und ich dort nur diesen Juncus gesehen habe, frage ich mich, ob es möglich ist, dass diese 5 Pflanzenarten in dem Gebiet, was ich oben vorgestellt habe, gleichzeigt produktiv vorkommen können:
Typha latifolia, angustifolia
Phragmites australis
Schoenoplectus lacustris
Cladium mariscus
Juncus effusus
? Wenn nein, welche nicht und warum? Ich glaube, ich muss im Sommer nochmal dahingehen, vielleicht sehe ich dann ja noch andere Sumpfgräser als diese eine gezeigte Binse, da der Standort dort allerdings wohl früher Ackerland war, denke ich, dass die anderen wie z.B. Cladium mariscus den Weg dorthin noch nicht geschafft haben, wäre es vielleicht sinnvoll, dort zu helfen? Es wäre doch wenig sinnig, dort nur diesem Juncus ein Habitat zu geben.