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Veilchen

Verfasst: Mi Apr 05, 2023 5:54 pm
von Meerwald-München
Fundort:Nähe San Ambrogio di Valpolicella
Datum: 27.3.2023
Höhe: ca. 250m
Waldgelände auf Kalkuntergrund
Viola reichenbachiana oder riviana?
Gerd Meerwald, München

Re: Veilchen

Verfasst: Mi Apr 05, 2023 8:05 pm
von Spinnich
Hallo

es gibt auch noch eine Hybride aus Viola reichenbachiana × Viola riviniana): Diese Naturhybride kommt in Europa vor.

Daher vielleicht auch nicht ganz trivial.

Ohne genauen Schlüssel kann ich nur mal meinen Eindruck nennen, da passt Viola reichenbachiana eher nicht.

LG Dieter

Re: Veilchen

Verfasst: Mi Apr 05, 2023 9:37 pm
von Anagallis
V. riviniana ist es nicht, denn die hat einen weißen Sporn.

Re: Veilchen

Verfasst: Mi Apr 05, 2023 11:50 pm
von Svampskogen
Eben die Meinungen bzgl. weissem Sporn bei V. riviniana gehen auseinander, siehe auch neuer Rothmaler oder Flora Gallica etc. Aber das Thema hatten wir hier ja auch schon bereits….

Re: Veilchen

Verfasst: Do Apr 06, 2023 1:33 am
von Anagallis
Von mir aus. Aber hier sind die Sporne weder weißlich noch blaß blauviolett überlaufen sondern kräftig rotviolett und auch nicht dick, und die Kelchblattanhängsel sind auch nicht lang.

Re: Veilchen

Verfasst: Do Apr 06, 2023 7:52 am
von Arthur
Hallo,

ich bin auch für reichenbachiana. Ich sehe hier keine Beteiligung von riviniana. Lasst den Pflanzen ein wenig Variation. In der Gegend sollte keine Verwechslungsart vorkommen. So wie ich meine Ergebnisse und die Arbeitsgruppe der Brandenburger um Rätzel et al. interpretiere, kann riviniana auch einen leicht violett-überlaufenden Sporn haben.

lg

Re: Veilchen

Verfasst: Do Apr 06, 2023 8:48 am
von Kraichgauer
Siehe außerdem die Ergebnisse von Gregor und Rätzel et al. (zytologisch-genetische Untersuchungen in Kochia) zu dem Komplex: der Hybrid riviniana x reichenbachiana ist viel seltener als bisher gedacht. Viele Exemplare, die man bisher für den Hybriden (V. x bavarica) gehalten hatte, fallen noch unter die Variabilität von riviniana, die auch einen gefärbten Sporn haben kann.
Umgekehrt ist reichenbachiana auch sehr variabel. Ich sehe da oben ebenfalls nur gut entwickelte reichenbachiana.

Gruß Michael

Re: Veilchen

Verfasst: Do Apr 06, 2023 12:04 pm
von Meerwald-München
Vielen herzlichen Dank Euch allen!

GERD

Re: Veilchen

Verfasst: Do Apr 06, 2023 12:23 pm
von Anagallis
Wie ist denn da jetzt der Forschungsstand? Aus Laiensicht erscheint mir das so, daß es irgendwann einmal zwei reine Arten gab, die aber recht häufig nicht ganz sterile Hybriden bilden, die sich mit den fertilen Pflanzen rückkreuzen. Wenigstens ein Teil dieser Nachkommen ist wieder fertil, und das ist der Grund für dieses undefinierbare Merkmalsspektrum zwischen den reinen Arten. Wie sinnvoll ist es nun, +- alle fertilen Pflanzen einer der beiden Art zuzuordnen? (Ist das der Ansatz von Gregor und Rätzel?)

Die deutsche Diskussion irritiert mich immer ein wenig, weil ich V. riv. aus Irland kenne, wo sich die Habitate beider Arten zwar überlappen, aber V. riv. auch an Stellen vorkommt, wo es V. rei. gar nicht gibt. Und da sehen die Pflanzen hundertprozentig so aus wie in den Schlüsseln, mich richtig dickem, gefurchten, ausgerandetem, weißem bis weißgrünlichem Sporn. Sowas habe ich in D noch nie gesehen.

Re: Veilchen

Verfasst: Do Apr 06, 2023 1:20 pm
von Arthur
In meiner Bachelorarbeit hatten sich morphologische bavarica als genetisch und karyologische riviniana herausgestellt.
Von den Ergebnissen von Stefan und Thomas hatte ich nur von Stefan Rätzel gehört aber noch nicht durchgelesen.