Albugo candida auf Capsella bursa-pastoris - "Weißer Rost" auf Hirtentäschel (makr. erkennbare Auswüchse? Sternhaare)
Verfasst: Fr Mai 05, 2023 10:04 pm
Hallo,
auch diese "Erscheinung" hatte ich schon mal gesehen, aber noch nie Fotos gemacht ... nun aber nachgeholt mit der stark vergrößernden Makrofunktion meiner Kamera.
Es handelt sich um Albugo candida agg., den sogenannten "Weißen Rost", der aber gar kein Rostpilz ist, sondern ein Eipilz (Oomycota, Peronosporomycetes, Albuginales, Albuginaceae) und diverse Kreuzblütler befällt, darunter sehr häufig Hirtentäschel, Capsella bursa-pastoris, besonders bei feucht-kühlem Wetter, was wir zur Abwechslung hier mal hatten im April.
Eigentlich hatte ich nach Capsella rubella Ausschau gehalten (siehe viewtopic.php?t=1119&hilit=capsella+rubella), aber hier bei meinen Funden sind überall die Kronblätter deutlich länger als die Kelchblätter.
"Porzellanweiß glänzende Polster oder Krusten aus dichtstehenden Ketten von Konidien, im Alter matt, mehlig ausstäubend, bisweilen Deformationen verursachend...." steht so in Klenke/Scholler (Pflanzenparasitische Kleinpilze).
Wenn man Bilder sucht, bemerkt man, dass das je nach Wirt schon ziemlich unterschiedlich aussehen kann - vermutlich sind es diverse Arten, auch innerhalb der Art (auch auf einer Wirts-Spezies) werden "Rassen" diskutiert.
Näheres zu Albugo candida findet man vor allem, wenn man "Albugo candida life cycle" sucht.
Hier nur zwei Bilder: schematisch und eine Mikroaufnahme
https://www.researchgate.net/figure/Lif ... _322487178
https://atrium.lib.uoguelph.ca/xmlui/bi ... sAllowed=y
Jedenfalls sieht man auf Hirtentäschel diese sehr porzellanartig wirkenden Flecken.
Diese sollen später aufbrechen (die Epidermis der Wirtspflanze bricht da auf) und die asexuellen Sporen (Sporangien/ Konidien/ Zoosporen) stäubend freilassen. Diese entstehen noch innerhalb der Epidermis auf den Sporangiophoren (siehe Abbildungen oben).
Nun sehe ich auf meinem Detailbild (im Web sonst nicht gefunden, aber in Julia's Buch bei Albugo auf Capsella ebenso erkennbar) solch durchaus regelmäßig geformten "Tentakel" auf dem Stängel (aus dem "Weißen Porzellan" herausragend, zum Teil auch auf nackteren Stellen), ohne dass man "Staub" erkennen könnte.
Können Sporangiophoren mit Sporangien so groß werden? Sieht man hier extrem lange, noch anhaftende, noch nicht stäubenden Konidienkettern?
Wenn ich versuche, die Größe festzustellen (die Stängel sind deformiert und dicker) komme ich auf ca. einen halben Millimeter.
Die oben mikroskopierten bzw. schematisch dargestellten Strukturen habe ich mir kleiner vorgestellt. Als ich danach suchte, dann finde ich Gesamtmaße von grob geschätzt 250 µm.
https://www.researchgate.net/figure/Alb ... _281060836
Aber was sollte es sonst sein?
In voller Schönheit ...
Zu den violetten Bereichen las ich, dort würden schon die Oosporen (Ergebnis von sexueller Fortpflanzung) gebildet.
auch diese "Erscheinung" hatte ich schon mal gesehen, aber noch nie Fotos gemacht ... nun aber nachgeholt mit der stark vergrößernden Makrofunktion meiner Kamera.
Es handelt sich um Albugo candida agg., den sogenannten "Weißen Rost", der aber gar kein Rostpilz ist, sondern ein Eipilz (Oomycota, Peronosporomycetes, Albuginales, Albuginaceae) und diverse Kreuzblütler befällt, darunter sehr häufig Hirtentäschel, Capsella bursa-pastoris, besonders bei feucht-kühlem Wetter, was wir zur Abwechslung hier mal hatten im April.
Eigentlich hatte ich nach Capsella rubella Ausschau gehalten (siehe viewtopic.php?t=1119&hilit=capsella+rubella), aber hier bei meinen Funden sind überall die Kronblätter deutlich länger als die Kelchblätter.
"Porzellanweiß glänzende Polster oder Krusten aus dichtstehenden Ketten von Konidien, im Alter matt, mehlig ausstäubend, bisweilen Deformationen verursachend...." steht so in Klenke/Scholler (Pflanzenparasitische Kleinpilze).
Wenn man Bilder sucht, bemerkt man, dass das je nach Wirt schon ziemlich unterschiedlich aussehen kann - vermutlich sind es diverse Arten, auch innerhalb der Art (auch auf einer Wirts-Spezies) werden "Rassen" diskutiert.
Näheres zu Albugo candida findet man vor allem, wenn man "Albugo candida life cycle" sucht.
Hier nur zwei Bilder: schematisch und eine Mikroaufnahme
https://www.researchgate.net/figure/Lif ... _322487178
https://atrium.lib.uoguelph.ca/xmlui/bi ... sAllowed=y
Jedenfalls sieht man auf Hirtentäschel diese sehr porzellanartig wirkenden Flecken.
Diese sollen später aufbrechen (die Epidermis der Wirtspflanze bricht da auf) und die asexuellen Sporen (Sporangien/ Konidien/ Zoosporen) stäubend freilassen. Diese entstehen noch innerhalb der Epidermis auf den Sporangiophoren (siehe Abbildungen oben).
Nun sehe ich auf meinem Detailbild (im Web sonst nicht gefunden, aber in Julia's Buch bei Albugo auf Capsella ebenso erkennbar) solch durchaus regelmäßig geformten "Tentakel" auf dem Stängel (aus dem "Weißen Porzellan" herausragend, zum Teil auch auf nackteren Stellen), ohne dass man "Staub" erkennen könnte.
Können Sporangiophoren mit Sporangien so groß werden? Sieht man hier extrem lange, noch anhaftende, noch nicht stäubenden Konidienkettern?
Wenn ich versuche, die Größe festzustellen (die Stängel sind deformiert und dicker) komme ich auf ca. einen halben Millimeter.
Die oben mikroskopierten bzw. schematisch dargestellten Strukturen habe ich mir kleiner vorgestellt. Als ich danach suchte, dann finde ich Gesamtmaße von grob geschätzt 250 µm.
https://www.researchgate.net/figure/Alb ... _281060836
Aber was sollte es sonst sein?
In voller Schönheit ...
Zu den violetten Bereichen las ich, dort würden schon die Oosporen (Ergebnis von sexueller Fortpflanzung) gebildet.