Forum Flora Germanica

Diesen Korbblütler habe ich am 22.07. auf ca 1700 m im kleinen Walsertal/Nähe Grenze Deutschland gefunden. Leider scheitere ich schon bei der Gattung. Eigentlich sollten doch die Roten nicht so schwer sein. Spontan war ich der Meinung es könne sich nur um Pilosella handeln. Da stimmen aber die Früchte nicht so richtig, oder? Außerdem scheitere ich dann beim Rotmaler schon am Anfang, da die Blätter wenn sie so schwach behaart sind blaugrün sein sollten.
Bitte um Hilfe/Ideen.

Grüße
Wolfgang

Das sind Crepis-Früchte, also Crepis aurea. Schöne Fotos übrigens. Wenn Du Dir diese Fruchtform merkst, kannst Du gleich zu Crepis springen, ohne den Kampf mit dem Familienschlüssel. Manche Arten haben so einen langen Schnabel, andere nicht, aber die bananenförmige Grundform ist immer gleich.

Danke Anagallis, der Tipp mit den Früchten ist sehr hilfreich. Ich hatte Crepis aurea eigentlich gleich ausgeschlossen. Ich kenne den nur einköpfig, stängelblattlos und nur halb so hoch.
Es sieht aber fast so aus als ob die Pflanze an der Stelle an der die Stängelblätter ansetzen mal abgefressen/verletzt war. Vielleicht daher die ganzen ungewöhnlichen Ausprägungen.
Die Behaarung, Früchte, Blattform usw. passen sehr gut. Auch kommt irdenwie wohl nix anderes in Frage.
Dann lege ich den mal als ungewöhnlichen Crepis aurea ab.

Grüße
Wolfgang

Oder vielleicht ein alpestris x aurea? So optisch würde es gut passen. Der Rothmaler erwähnt eine solche Kombination nicht.

Hallo,
ich habe Crepis aurea auch nur einköpfig im Sinn. Aber weder Rothmaler noch Exkursionsflora Österreich fordern dies. In Letzterer steht 1(-3) körbig und als Anmerkung: sehr selten, z.B. im Hinteren Bregenzer Wald, treten Populationen mit 2-3(5) körbigen Pflanzen auf. Vielleicht dann auch mit stärker entwickelten Stängelblättern?
Bei einer Hybride mit einer gelb blühenden Art würde ich doch eine nicht so kräftig orangerote Blüte erwarten.
Gruß
Peter

Der Fundort ist in direkter Nähe vom hinteren Bregenzer Wald, das würde passen.
Die Pflanze war sogar noch kräftiger gefärbt als ich das von Crepis aurea gewohnt bin.
Ums noch komplizierter zu machen Crepis alpestris ist von dort auch gemeldet. (Obere Gemstelalpe)

Für C. aurea sind laut Rothmaler die Früchte aber zu lang geschnäbelt?

Hallo Dominik,
also verglichen mit dem Atlasband, der Zeichnung auf S.805 Nr.2 im R2 und auch Flora-de (noch ganz junge Früchte, wachsen noch, aber die Form stimmt), sehe ich da keine große Abweichung. https://www.biowin.at/all/Pflanzen/bild ... 0aurea.htm Ich denke es handelt sich um die in der Exkursionsflora Österreich erwähnte Form.
Gruß
Peter

Hast Recht, die starke Vergrößerung täuscht, und die Achänen werden noch dicker, so daß der "Schnabel" verschwindet.