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Vicia angustifolia L. (s. str.) - Schmalblättrige Futterwicke

Verfasst: So Mai 21, 2023 6:44 pm
von Kraichgauer
Die "echte" angustifolia ist im Gelände durch ihren Habitus leicht anzusprechen, wenn man sie mal gesehen hat: schmale, oft fast nadelförmige Blätter; recht einfarbige, leuchtend rotviolette Blüten und rötliche Gesamtfärbung des Laubs. Dass früher die heute als V. segetalis bekannte, überall häufige Sippe unter dem Namen "angustifolia" lief, hat zu vielen Verwechslungen und Falschmeldungen geführt.

Bisher kannte ich die Art als eher seltene Charakterart der Sandrasen der Oberrheinebene. Sie steht aber auch auf mageren, sonnig-gerölligen Schiefer- und Vulkanhängen an der Mosel und in der Vulkaneifel. Von segetalis und deren zahlreichen Formen, die an "normalen" Wiesenböschungen nebenan stehen, ist sie klar und eindeutig getrennt.

Niederzissen, Bausenberg, Südhang auf offenen Geröllhalden, 18.5.2023.

Gruß Michael

Re: Vicia angustifolia L. (s. str.) - Schmalblättrige Futterwicke

Verfasst: So Mai 21, 2023 10:27 pm
von botanix
Hallo Michael,

Vicia angustifolia hatten wir bei der letzen Exkursion innerorts in einem sehr lückigen Vorgarten, vorgestern auf einem Magerhang bei Herborn Hörbach und auch bei Schönbach. Bei Watzenborn-Steinberg mit Scleranthus verticillatus, in Giessen an der Grünberger Str. auf einer kleinen mageren Böschung. Durchaus mittelstarke Populationen, so in Hörbach, aber insgesamt weit seltener als Vicia segetalis. Möglicherweise breitet die Art sich aus.

Gruß
Peter

Re: Vicia angustifolia L. (s. str.) - Schmalblättrige Futterwicke

Verfasst: So Mai 21, 2023 10:49 pm
von Anagallis
Allerdings erscheinen mir die Blüten zu klein für die Art. Vielleicht liegt's an der Perspektive.

V. seg finde ich überall und ständig V. sat. gelegentlich, aber recht selten, und V. ang nur ein oder zwei Mal im Jahr wenige Pflanzen, wenn überhaupt.

Re: Vicia angustifolia L. (s. str.) - Schmalblättrige Futterwicke

Verfasst: Mo Mai 22, 2023 8:05 am
von Kraichgauer
Also ich kenne angustifolia nur von relativ naturnahen Reliktbiotopen. Wenn sie sich ausbreitet, dann aber nur sehr zögerlich. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in den sauren Mittelgebirgen auf offenen Felshängen oder Schotter noch etwas verbreiteter ist. Am Bausenberg stand sie in der Tat zusammen mit Scleranthus (perennis).

Die Blüten waren schon relativ groß, das ist eine Frage der Perspektive bei obigem Bild.

Gruß Michael