Exkursion Kyffhäuser und Mitteldeutsche Trockengebiete, Mai 2023
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Wachthügel SO Aseleben (NSG)
Weiterer Beifang:
Silybum marianum, Papaver rhoeas, Papaver dubium und das in Gärten gern gepflanzte Zier-Cerastium.
Silybum marianum, Papaver rhoeas, Papaver dubium und das in Gärten gern gepflanzte Zier-Cerastium.
Dominik
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Wachthügel SO Aseleben (NSG)
Oben die Mohnfotos waren als Aufwärmübung für zwei seltene Arten der Mohnsippschaft gedacht. Zuerst die Art, die schneller ihre Namen wechselt, als man diese lernen kann: Papaver hybridum = Roemeria sicula (Guss.) Galasso et al. = Roemeria hispida Stace oder einfach: Krummborstiger Mohn.
Zusammen mit Papaver dubium:
Die andere Spezialität ist der Rote Hornmohn, Glaucium corniculatum. Die "Hörner" sind die Früchte, die über zwanzig Zentimeter lang werden und die restliche Pflanze weit überragen können. Daß der Gelbe Hornmohn auch dort vorkommen soll war eine Ente. Er konnte im Laufe der Exkursion nicht besucht werden.
Damit der Beitrag nicht rot in rot bleibt, zwei Bekannte aus früheren Beiträgen, weil sie so hübsch sind. Nonea erecta und Oxytropis pilosa.
Zusammen mit Papaver dubium:
Die andere Spezialität ist der Rote Hornmohn, Glaucium corniculatum. Die "Hörner" sind die Früchte, die über zwanzig Zentimeter lang werden und die restliche Pflanze weit überragen können. Daß der Gelbe Hornmohn auch dort vorkommen soll war eine Ente. Er konnte im Laufe der Exkursion nicht besucht werden.
Damit der Beitrag nicht rot in rot bleibt, zwei Bekannte aus früheren Beiträgen, weil sie so hübsch sind. Nonea erecta und Oxytropis pilosa.
Dominik
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Wachthügel SO Aseleben (NSG)
Den Abschluß den Wegs nach Osten über den "Salziger Seen Weg" bildeten:
Consolida regalis und Achillea setacea (leider unscharf):
Marrubium vulgare, Andorn wurde früher häufiger kultiviert und war zwar nie häufig, aber doch weiter verbreitet. Die Relikte aus damaligen Zeiten sind heute sehr selten.
Elymus hispidus heute Thinopyrum intermedium genannt, ist eine eher seltene Quecke, die hauptsächlich im Osten vorkommt.
Consolida regalis und Achillea setacea (leider unscharf):
Marrubium vulgare, Andorn wurde früher häufiger kultiviert und war zwar nie häufig, aber doch weiter verbreitet. Die Relikte aus damaligen Zeiten sind heute sehr selten.
Elymus hispidus heute Thinopyrum intermedium genannt, ist eine eher seltene Quecke, die hauptsächlich im Osten vorkommt.
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Dominik
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Wormsleben
Bei Wormsleben befindet sich der letzte Fundort von Marrubium peregrinum in Deutschland.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 97/11.6255
An einer steilen Böschung an einem Acker wurden an (mindestens) vier Stellen die Pflanzen mit jeweils vier Metallstäben und Maschendraht gesichert. Sie sind nicht nur durch ihre Seltenheit bedroht, sondern auch durch Hybridisierung mit M. vulgare. Gerne hätte ich hier schöne Blütenbilder gezeigt. Zu meiner großen Enttäuschung sind die Pflanzen einem Akt von Vandalismus zum Opfer gefallen. Zwei der Drahtsicherungen wurden zerstört. Die Stäbe wurden umgeknickt, der Maschendraht entfernt, die Pflanzen bis zur Grasnarbe abgemäht. Übrig waren nur solche kleinen Jungtriebe:
Und als wäre das nicht genug, war jemand auch in den intakten Drahtsicherungen mit dem Freischneider zugange. Auch diese Pflanzen wurden auf ca. 15 cm Höhe abgemäht. Darum eine kleine Bitte zur Mitwirkung: Vielleicht können Teilnehmerinnen der GEFD-Exkursion Bilder von der Art und dem Hybriden ergänzen.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 97/11.6255
An einer steilen Böschung an einem Acker wurden an (mindestens) vier Stellen die Pflanzen mit jeweils vier Metallstäben und Maschendraht gesichert. Sie sind nicht nur durch ihre Seltenheit bedroht, sondern auch durch Hybridisierung mit M. vulgare. Gerne hätte ich hier schöne Blütenbilder gezeigt. Zu meiner großen Enttäuschung sind die Pflanzen einem Akt von Vandalismus zum Opfer gefallen. Zwei der Drahtsicherungen wurden zerstört. Die Stäbe wurden umgeknickt, der Maschendraht entfernt, die Pflanzen bis zur Grasnarbe abgemäht. Übrig waren nur solche kleinen Jungtriebe:
Und als wäre das nicht genug, war jemand auch in den intakten Drahtsicherungen mit dem Freischneider zugange. Auch diese Pflanzen wurden auf ca. 15 cm Höhe abgemäht. Darum eine kleine Bitte zur Mitwirkung: Vielleicht können Teilnehmerinnen der GEFD-Exkursion Bilder von der Art und dem Hybriden ergänzen.
Dominik
Re: Exkursion Kyffhäuser und Mitteldeutsche Trockengebiete, Mai 2023
Hallo Dominik,
Strichliste führe ich nicht mehr, aber an die 100 selbst noch nie gesehene Arten werden es inzwischen schon sein ...
Kleiner Einwurf: Die Carduus nutans erinnert mich sehr an Silybum marianum.
Freundliche Grüße
Georg
Strichliste führe ich nicht mehr, aber an die 100 selbst noch nie gesehene Arten werden es inzwischen schon sein ...
Kleiner Einwurf: Die Carduus nutans erinnert mich sehr an Silybum marianum.
Freundliche Grüße
Georg
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Re: Exkursion Kyffhäuser und Mitteldeutsche Trockengebiete, Mai 2023
Ähm, sorry, natürlich. Steht auch so in der Liste. Aber da sieht man mal wieder, wie leicht bei Fotobestimmung Fehler passieren.
Dominik
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Straßenrand nördlich des Süßen Sees
Weiter ging es genau auf der GEFD-Exkursionsroute über eine kleine Nebenstraße durch das Hügelland nördlich des Süßen Sees in Richtung Osten.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 9694675207
2017 sorgten dort einzelne Himantoglossum hircinum noch für Verzückung. Aus heutiger Sicht rückblickend kommt leichtes Schmunzeln auf. Vielleicht erinnert sich jemand an die Rosetten im Garten, die vor ein paar Jahren aus in die Luft gepusteten Samen gewachsen sind. Ein paar davon hat Manfrid bekommen. Vom Rest stehen jetzt neun blühende Stengel im Garten. Die setzen sich gegen alles durch. Meterhohes Gras? Dann werden sie eben einszehn hoch. Die Johannis- und die Himbeere halten sie auch nicht klein, und dichtes Unkraut muß vor dieser durchsetzungsstarken Orchidee weichen. Die Art ist in den wärmebegünstigten Gebieten im Südwesten in den passenden Biotopen überaus häufig geworden. Es gibt Wiesen mit über tausend gleichzeitig blühenden Exemplaren.
Nun, man hört vielleicht raus, daß es davon jetzt kein Foto gibt. An der markierten Stelle wird die Straße jedoch von einer sehr raumgreifenden Kolonie Sisymbrium orientale gesäumt. Charakteristisch für die Art sind die fast waagerecht stehenden Schoten, die denselben Durchmesser besitzen wie ihr Stiel, so daß sie noch länger aussehen.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 9694675207
2017 sorgten dort einzelne Himantoglossum hircinum noch für Verzückung. Aus heutiger Sicht rückblickend kommt leichtes Schmunzeln auf. Vielleicht erinnert sich jemand an die Rosetten im Garten, die vor ein paar Jahren aus in die Luft gepusteten Samen gewachsen sind. Ein paar davon hat Manfrid bekommen. Vom Rest stehen jetzt neun blühende Stengel im Garten. Die setzen sich gegen alles durch. Meterhohes Gras? Dann werden sie eben einszehn hoch. Die Johannis- und die Himbeere halten sie auch nicht klein, und dichtes Unkraut muß vor dieser durchsetzungsstarken Orchidee weichen. Die Art ist in den wärmebegünstigten Gebieten im Südwesten in den passenden Biotopen überaus häufig geworden. Es gibt Wiesen mit über tausend gleichzeitig blühenden Exemplaren.
Nun, man hört vielleicht raus, daß es davon jetzt kein Foto gibt. An der markierten Stelle wird die Straße jedoch von einer sehr raumgreifenden Kolonie Sisymbrium orientale gesäumt. Charakteristisch für die Art sind die fast waagerecht stehenden Schoten, die denselben Durchmesser besitzen wie ihr Stiel, so daß sie noch länger aussehen.
Dominik
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Salzsumpf bei Langenbogen (FND)
Westlich von Langenbogen, östlich des Süßen Sees, liegt eine vom salzigen Untergrund beeinflußte Wasser- und Schlammfläche, auf der die üblichen Halophyten gedeihen.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 30/11.7607
Stellenweise ist das Salz zu einer unter den Schuhen knirschenden Schicht verbacken.
Die meisten dortigen Arten wurden im Bericht bereits gezeigt. Unfotographiert blieb eine Atriplex - wahrscheinlich A. prostrata. Stellenweise waren junge Tripolium pannonicum sehr häufig. Einige Tupfen mit Puccinellia spec. sieht man oben im Übersichtsbild. Mit Suaeda maritima gab es für diese Exkursion den Erstkontakt.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 30/11.7607
Stellenweise ist das Salz zu einer unter den Schuhen knirschenden Schicht verbacken.
Die meisten dortigen Arten wurden im Bericht bereits gezeigt. Unfotographiert blieb eine Atriplex - wahrscheinlich A. prostrata. Stellenweise waren junge Tripolium pannonicum sehr häufig. Einige Tupfen mit Puccinellia spec. sieht man oben im Übersichtsbild. Mit Suaeda maritima gab es für diese Exkursion den Erstkontakt.
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Dominik
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Teutschenthal-Bahnhof, Kalihalde I
Damit war das GEFD-Exkursionsprogramm abgearbeitet, es blieben aber noch eineinhalb Tage übrig. Die Kalihalden bei Teutschenthal sollten sehr gut sein. Dazu fährt man in ein kleines Nest names "Bahnhof", das vermutlich per Eingemeindung an den Namen Teutschenthal-Bahnhof gekommen ist. Dort befinden sich zwei Kaliabraumhalden.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 65/11.7747
Die Alpen in Sachsen-Anhalt? Schnee im Mai? Ganz so groß sind die Berge dann doch nicht.
Der vordere Bereich um die Salzsuppe ist über und über bedeckt mit hunderttausenden Hornungia procumbens (früher Gattung Hymenolobus), und nicht nur solche halbtoten Strippen, wie sie im alten und hier im neuen Forum schon gelegentlich gezeigt wurden. Das viele Wasser sorgt für eine reiche Vermehrung und blühende Pflanzen noch im späten Frühjahr.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51. ... 65/11.7747
Die Alpen in Sachsen-Anhalt? Schnee im Mai? Ganz so groß sind die Berge dann doch nicht.
Der vordere Bereich um die Salzsuppe ist über und über bedeckt mit hunderttausenden Hornungia procumbens (früher Gattung Hymenolobus), und nicht nur solche halbtoten Strippen, wie sie im alten und hier im neuen Forum schon gelegentlich gezeigt wurden. Das viele Wasser sorgt für eine reiche Vermehrung und blühende Pflanzen noch im späten Frühjahr.
Dominik
- Anagallis
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Teutschenthal-Bahnhof, Kalihalde I
Die Rändern der nassen Flächen auf dem Weg zu den Vorbergen sind gesäumt mit weiteren Salzarten. Dieses Wimmelbild zeigt Spergularia marina und Suaeda maritima. Doch, da sind Blätter der Salz-Schuppenmiere zu sehen.
Lotus maritimus
Und wieder diese Atriplex..
Steht man dann davor, ist das Gebirge kleiner als gedacht. Das braune Gestrüpp im Vordergrund sind Hornungia-Teppiche.
Auf den Salzhängen hält sich diese sehr jämmerlich ausschauende Flockenblume:
Spergularia media gefällt das da erheblich besser:
Lotus maritimus
Und wieder diese Atriplex..
Steht man dann davor, ist das Gebirge kleiner als gedacht. Das braune Gestrüpp im Vordergrund sind Hornungia-Teppiche.
Auf den Salzhängen hält sich diese sehr jämmerlich ausschauende Flockenblume:
Spergularia media gefällt das da erheblich besser:
Dominik