Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
Somerset
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Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Somerset »

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin. Falls dies der Fall ist, die Bitte an den Moderator meinen Beitrag entsprechend zu verschieben. Danke!

Ich habe auf meiner Auffahrt, steinig-sandiger Boden und knochentrocken, drei junge Pflanzen entdeckt, die sich selber ausgesät haben. Ca. 15 - 20 cm.

Habe sie vorsichtig ausgegraben und erst ins Wasser gestellt. Ich vermute, dass es sich um Tief- oder Herzwurzler handelt. Eine stark entwickelte gerade Hauptwurzel mit sehr dünnen Seitenwurzeln. Die ersten beiden habe ich dann vorsichtig eingetopft. Das hat ihnen nicht gefallen. Nach nur wenigen Stunden sind die Blätter traurig nach unten gerichtet worden und das war's dann.

Beim dritten Versuch habe ich so tief gegraben wir nur irgend möglich und die Pflanze im Wasser, was alle 2 Tage ausgetauscht wurde, stehen lassen. Vorsichtig mit Wasser bestäubt, und das schien der Pflanze geholfen zu haben. Ich hoffe man kann anhand er Blätterform etwas erkennen.

Um was für eine Pflanze handelt es sich hier ?

Mit Dank im Voraus.

Viele Grüße
Vic
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Anagallis
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Anagallis »

Somerset hat geschrieben: Fr Jun 16, 2023 2:53 am ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin. Falls dies der Fall ist, die Bitte an den Moderator meinen Beitrag entsprechend zu verschieben. Danke!
Bei den Bestimmungsanfragen paßt es besser.
Dominik
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Anagallis
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Anagallis »

Holunder oder Esche. Sicher weiß noch eine Kollegin, wie man beides am Jungtrieb unterscheiden kann. Das ist beides nichts, was man in der Einfahrt haben möchte.

Wenn sich erst ein richtiger Wurzelballen entwickelt hat, kommt die Pflanze aus dem bauchigen Gefäß nur noch raus, wenn man die Pflanze oder das Gefäß zerstört, oder beides.
Dominik
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abeja
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von abeja »

Hallo,
ich habe mir nun einige Keimlings- bzw. Jungpflanzenbilder von Fraxinus und Sambucus angeschaut. Den Blattschnitt finde ich bei so jungen Pflanzen oft noch nicht ganz eindeutig.
Es sieht aber so aus, als wären die Blattansätze am Zweig mit einer Linie verbunden.
Das würde für Holunder sprechen. Wichtig sind auch immer Knospen bzw. Knospenanlagen, aber bei Jungpfl. sind die auch manchmal seltsam.
Wie rauh oder glatt ist die Zweigoberfläche, da wo schon etwas verholzt ist? Holunder wäre durch Lentizellen rauh.
Hast du von den eingegangenen Pflanzen so ein Stämmchen abgeschnitten? Holunder hätte sehr weites Mark, weiß bei Sambucus nigra.
Hier bei diesen Links gibt es viele Nahaufnahmen, vergl. bitte die Details, die man auf den Bildern nicht gut erkennen kann, vor allem Zweigoberfläche, Knospenansätze, Linien am Zweig bei gegenüberstehenden Blättern.

http://plants-of-styria.uni-graz.at/ima ... elsior.htm
http://plants-of-styria.uni-graz.at/ima ... nigra.html

Hier noch eine Anfrage zu einer jungen Esche im Vergleich. Hier eindeutig auch wegen der Keimblätter, aber verwirrend für mich damals wegen der nackten Knospe. Gut sichtbar ist da aber auch, wie die Blätter am jungen Zweig stehen
https://www.baumkunde.de/forum/viewtopic.php?t=17362
Viele Grüße von abeja
Somerset
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Somerset »

Zunächst komme ich der Bitte der Forenregeln nach:
Fundort: England, Heysham
Umgebung: Einfahrt; trockener kann selbst die Wüste Sahara nicht sein ! Sehr körniger Boden.
Funddatum: ca. 6./7. Juni 2023

Hallo an Alle,

recht herzlichen Dank für eure Kommentare ! Hätte weder mit Holunder noch Esche gerechnet. Habe noch Fotos eingestellt, die noch weitere Aufschlüsse geben könnten.

Ja, es gibt einen Steg / Blattstiel mit dem die Blätter mit dem Zweig verbunden sind. Allerdings recht klein, könnte mir aber vorstellen, dass das bei ausgewachsenen Blättern erst richtig zu erkennen ist. Siehe Fotos.

Die Zweigoberfläche ist sehr glatt, absolut keine Unebenheiten, raue Oberflächen etc. festzustellen.

Habe auch noch eine Nahaufnahme der Blätter gemacht. Die grösseren Blätter fühlen sich etwas rauh an, haben aber keine Behaarung oder ähnliches.

Herzlichen Dank und viele Grüße
Vic
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abeja
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von abeja »

Hallo Vic,
ich halte das weiterhin für Holunder, allerdings gibt es auch da mehrere Arten.
Vom rötlichen Austrieb her könnte es auch Sambucus racemosa sein.
In einem Wohngebiet (reines Wohngebiet, oder viel Natur in der Nähe ?) kommt es auch darauf an, welche Zierpflanzen in der Nachbarschaft stehen. Die Samen werden von Vögeln verbreitet, die die Früchte fressen.
Viele Grüße von abeja
Somerset
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Somerset »

Hallo Abeja,

Ich habe mir die Esche wie auch den Holunder mal genauestens angesehen. Das Erscheinungsbild des Blattes ist sehr ähnlich. Es ist schwer im jetzigen Stadium eine Bestimmung vorzunehmen. Ich werde aber am Ball bleiben.

Ich befinde mich in einer typischen Wohngegend, Viele Gärten mit sicherlich einigen Exoten und auch heimischen Gewächsen. Was aber interessant ist, dass es gleich um die Ecke einige Felder gibt. Eines davon führt direkt in einen kleinen Wald - eigentlich mehr Unterholz mit über die Jahre gewachsenen grossen Bäumen. Dort werde ich mich mal genauer umsehen.

Ebenso sind Vögel regemässige Besucher, die sich ebenfalls häufig auf der Auffahrt am Boden und auf dem Grünstreifen aufhalten. Ich habe mich immer darüber gewundert, denn es scheint ein interessanter "Futterplatz" zu sein.

Ansonsten hoffe ich, dass die dritte Planze überleben wird - noch geht es ihr gut - damit man dann der Sache näher kommt.

Viele Grüße
Vic
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Anagallis
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Anagallis »

Somerset hat geschrieben: So Jun 18, 2023 10:47 pm Ansonsten hoffe ich, dass die dritte Planze überleben wird - noch geht es ihr gut - damit man dann der Sache näher kommt.
Wenn die jetzt noch lebt ist die größte Gefahr zu viel Wasser. Setze sie lieber in einen Blumentopf mit Übertopf.
Dominik
Somerset
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Somerset »

Ja, genau das habe ich auch gedacht. Denn in der Auffahrt hat sie ja mehr als spartanisch gelebt (überhaupt ein Wunder).

Darum habe ich versucht, ihre bisherige Umgebung zu kopieren. Viele Steinlagen abwechselnd mit Erde etc. und gegossen nur sehr sporadisch alle 2-3 Tage. Dein Tipp mit dem Blumentopf sehe ich genau so, wenn auch nur ein Tontopf, der Wasser absorbiert. Ich habe nur Angst, wenn ich sie aus der Flasche nehme (ich hatte so schnell nix besseres zur Hand, ausserdem wollte ich ein "langes" Gefäß nehmen wegen der langen Wurzel)) und sie wieder aus ihrer gewohnten Umgebung herausreisse. Irgendwelche Vorschläge wie man das meistern kann ?
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Anagallis
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Re: Pflanzenbestimmung einer robusten aber doch sensiblen Pflanze

Beitrag von Anagallis »

Na ja, am besten in den Garten damit, oder wenigstens in einen tiefen Topf. Die üblichen zehn oder fünfzehn Zentimeter reichen oft nicht aus, und es trocknet auch sehr schnell ganz aus.
Dominik
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