Hohe Staude > Inula helenium

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
Jochen
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Hohe Staude > Inula helenium

Beitrag von Jochen »

Liebe Pflanzenfreunde!

Ist es möglich, diese hohe Staude zu bestimmen, ohne auf die Blüten zu warten? Standort: Rand der Erddeponie Freudenstadt im Schwarzwald. Es ist gut möglich, daß es ein Gartenflüchtling ist.

Freundliche Grüße
Jochen
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(1) Habitus.JPG
(1) Habitus.JPG (648.77 KiB) 373 mal betrachtet
(2) Einzelpflanze.jpg
(2) Einzelpflanze.jpg (384.61 KiB) 373 mal betrachtet
(3) Blütenstand.JPG
(3) Blütenstand.JPG (337.18 KiB) 373 mal betrachtet
(4) Blätter.JPG
(4) Blätter.JPG (240.74 KiB) 373 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Jochen am Sa Jul 22, 2023 6:41 pm, insgesamt 3-mal geändert.
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abeja
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Re: Hohe Staude

Beitrag von abeja »

Hallo Jochen,
die Knospen sehen nach Korbblütler aus, dann was Großes mit großen Blättern, unterseits filzig.
Mir kommt Alant in den Sinn, aber es gibt mehr als einen Kandidaten.
http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeim ... _gross.htm
Viele Grüße von abeja
hegau
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Re: Hohe Staude

Beitrag von hegau »

Ich hätte auch Inula helenium dazu gesagt, aber die beiden anderen bei Blumen in Schwaben erwähnten Arten kannte ich noch gar nicht...

Gruß Thomas
Flora der Alpen und angrenzender Gebiete:
http://www.tkgoetz.homepage.t-online.de ... ahome.html
Jochen
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Re: Hohe Staude

Beitrag von Jochen »

Herzlichen Dank für eure Antworten. Ich werde in den nächsten Tagen noch einmal hinfahren und es bestätigen.

Liebe Grüße
Jochen
Jochen
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Re: Hohe Staude

Beitrag von Jochen »

Heute war ich wieder da und die Blüten entwickeln sich langsam.

Liebe Grüße
Jochen
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botanix
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Re: Hohe Staude > Inula helenium

Beitrag von botanix »

Hallo Jochen,
Jochen hat geschrieben: Mi Jul 19, 2023 6:44 pm Heute war ich wieder da und die Blüten entwickeln sich langsam.
Aber die Pflanze hat noch keine offenen Blüten? Nach welchen Merkmalen hast du dann Inula helenium festgemacht? Ist ja schon im Titel als -> Bestimmung eingetragen. Es wäre schön, wenn du uns an deiner Entscheidungsfindung teilhaben lässt.
Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Jochen
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Re: Hohe Staude

Beitrag von Jochen »

(1) Hier ist eine Blüte, die dabei ist. sich zu öffnen.
(2) Ein mittleres Blatt mit herzförmigem Grund
(3) Ein Grundblatt, gestielt und langsam in den Stiel übergehend.

Den Titel habe ich wieder gelöscht.

Jochen
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(1) Blütenknospe
(1) Blütenknospe
Alant.jpg (206.82 KiB) 232 mal betrachtet
(2) mittleres Blatt
(2) mittleres Blatt
mittleres Blatt.JPG (178.54 KiB) 210 mal betrachtet
(3) Grundblatt
(3) Grundblatt
Grundblatt.JPG (203.93 KiB) 210 mal betrachtet
Jochen
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Re: Hohe Staude

Beitrag von Jochen »

Ist es Echter Alant?

Jochen
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abeja
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Re: Hohe Staude

Beitrag von abeja »

Hallo Jochen,
trotz der weiteren Bilder traue ich mir da (auch mangels eigener Erfahrung) leider keine sichere Bestimmung zu.
Inula helenium und magnifica ... so wie ich es sehe, kommt es u.a. auf die Anzahl der Blütenköpfe an (ist hier nur 1 pro Stiel?), auf die Größe (wenn offen), auf die Größe der Grundblätter, auf die Länge des Stiels beim Grundblatt. Die Größen kann ich leider am Bild schlecht einschätzen.
Ansonsten finde ich die beiden Arten vom Bild her (auch von Details) täuschend ähnlich.
Viele Grüße von abeja
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Anagallis
Unfreundlicher Muffkopf
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Re: Hohe Staude

Beitrag von Anagallis »

Hallo Jochen, wir haben uns unter den Moderatoren ein wenig über Deine Anfragen beraten, und ich möchte unser Verhalten besser erklären und zugleich ein wenig nachfragen. Vorweg: Wir nehmen hier jede Anfrage Ernst und versuchen unser Bestes, um zu belastbaren Bestimmungen zu kommen. Trotzdem kann man manchmal eine gewisse Gereiztheit in unseren Antworten lesen, und das würde ich gerne ändern.

--

Als mittelbar Betroffener BW-Kartierer ist es mir stets ein Anliegen, eine hohe Qualität der BW-Verbreitungskarten zu erreichen oder die Qualität noch zu verbessern. Deswegen ecke ich oft bei Finderinnen und Bestimmerinnen an, weil ich ungewöhnliche Fundmeldungen überprüfe oder in Zweifel ziehe. Damit macht man sich selten Freundinnen.

Nun sind in Deinen Anfragen eine gewisse Unerfahrenheit und auch ein recht großer Optimismus, daß geäußerte Bestimmungsvorschläge stimmen, zu erkennen. Außerdem Meldest Du ja viele Funde an die Kartierung.

Aus diesem Grund halte ich mich oft bedeckt und streue lieber Zweifel als unsichere Bestimmungen (z. B. letztens der Natternkopf). Ich und die Kolleginnen wollen vermeiden, daß unsere unsicheren oder sogar Fehlbestimmungen in den Karten landen, womöglich noch mit unseren Namen als Bestimmerinnen. Das mache ich nicht, um Dich zu nerven, sondern aus Gründen der Qualitätssicherung: Lieber erstmal nicht melden als nachher korrigieren zu müssen. Es hat sich bewährt, Funddaten erst monatelang "abhängen" zu lassen und sie erst am Jahresende noch einmal auf Plausibilität zu prüfen und zu melden. Man darf die Qualitätssicherung im Museum auch nicht überschätzen. Die Belege werden dort normalerweise auch nur ohne Prüfung herbarisiert.

Im Umgang mit dem Forum: Wenn jemand im Konjunktiv schreibt, oder "vergleiche mit" usw. dann hat die Person an der geäußerten Bestimmung selbst Zweifel. Das ist nicht wie in der Alltagssprache. Kommt auf ein Thema keine schnelle Antwort, heißt das meist, daß sich die Leute unsicher sind. Gerade dann soll man vorsichtig sein, wenn dann am Ende doch eine überzeugend geäußerte Antwort kommt. Das kann ein Zeichen für mangelnde Kenntnis sein.

--

Um eine Antwort schreiben zu können wie auf das Minze-Thema von neulich, sind zehn Jahre botanischer Beschäftigung, täglich mehrere Stunden Feld-, Mikroskopier- und Literaturarbeit und dutzende untersuchte Minzenbelege ins Land gegangen. Leider ist es eine Tatsache, daß je mehr Literatur man zu Rate zieht, desto aufwendiger und schwieriger die Bestimmungen werden. Umgekehrt, je weniger und einfachere Schlüssel man verwendet, desto leichter - aber auch unzuverlässiger - ist eine Bestimmung. Die Erfahrung sagt, daß manche Gruppen ganz einfach mit einem Blick zu erkennen sind, andere Bino und Beleg benötigen, wieder andere eine Nachkultur der Belege erfordern und man einen ordentlichen Teil den Spezialisten überlassen muß. Diese Erfahrung erwirbt man nur dadurch daß man die Minzen selbst sammelt und gründlich mit dem Rothmaler zu Hause unter dem Bino prüft (und dann den Großteil als "kann ich nicht sicher bestimmen" auf den Kompost wirft).

--

Ratschläge für die botanische Arbeit:

* Suche Dir nicht die einfachste Bestimmungsmethode heraus, die zu einem Ergebnis führt. Der Rothmaler ist schwierig zu handhaben, aber eben auch recht zuverlässig. Man muß sich durchbeißen, aber lernt auch am schnellsten. Flora-De ist eine exzellente Seite wegen der Bilder, aber die Schlüssel sind stellenweise zu simpel und fragen zu wenige Merkmale ab.

* In der Botanik ist nichts in Stein gemeißelt. In den Schlüsseln sind viele Fehler, und die Pflanzen sind nicht immer "normal" ausgebildet (durch Umweltbedingungen, Standort, Pestizide, Insekten, Schmarotzer usw.)

* Beim Schlüsseln müssen alle Merkmale eines Schlüsselpaares betrachtet werden. Man darf nicht beim ersten "paßt so" abbrechen.

* Nicht versuchen, an alles einen Namen zu kleben. Oft geht es einfach gar nicht oder mit der eigenen Erfahrung nicht. Dann geht man besser später noch mal hin und studiert die Pflanze in Ruhe über einen längeren Zeitraum.

* Ungewöhnliche Funde bedürfen einer besonders sorgfältigen Bestimmung. Die Wahrscheinlichkeit, statt des zuerst vermuteten Sensationsfundes eine ungewöhnliche gewachsene Allerweltspflanze vor sich zu haben liegt mindestens bei 90 Prozent.

--

Das war jetzt viel Text. Verrate uns bitte noch, welche Apps, Webseiten und Bücher Du zur Bestimmung verwendest. Wenn wir das wissen, können wir Dir gezieltere Hinweise geben, wie Du Deine Art- und Bestimmungskenntnisse verbessern kannst, oder wo der Fehler gelegen hat.
Dominik
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