Solanum americanum und emulans
Verfasst: Di Sep 05, 2023 10:13 pm
Hallo zusammen,
aus dem Nachtrag zur FG:
"S. 1289, Solanum americanum agg.: Der [bisher übersehene] Artikel von Knapp et al. (2019) klärt die Taxonomie der Gruppe weiter, aber leider wechseln die Namen für die beiden in Mitteleuropa als Neophyten gefundenen Taxa erneut:
- Die bisher als „S. ptychanthum“ bezeichnete Sippe muss jetzt Solanum emulans Raf. heißen. Sie ist im östlichen Nordamerika weit verbreitet. Die Unterscheidung gelingt wie in der 1. Auflage aufgeführt durch die kleinen Blüten und mehr als 6 Steinzellnester in den Samen.
- Das weltweit verwilderte Solanum americanum Mill. (= S. ptychanthum Dunal, = S. nodiflorum Jacq.) wurde ebenfalls in D gefunden (Mannheim, 2004 leg. Amarell, vgl. Amarell 2010 als S. nodiflorum, 2023 noch vorhanden, leg. Amarell & Vogt, Bilder S. 10). S. americanum hat 0 – 4 Steinzellnester in den Samen.
- Was von Manoko et al. (2007) als „S. americanum“ betrachtet worden war, ist in Wirklichkeit das nordamerikanische S. nigrescens M.Martens & Galeotti, das in Europa noch nicht als Neophyt gefunden wurde. [19.2.23, ergänzt 5.9.23]"
Beide Arten erkennt man am Blütenstand - alle Blüten- bzw. Fruchtstiele entspringen +/- aus einem Punkt.
Jetzt haben Uwe und Dominik S. americanum erneut an den Getreidemühlen auf der Friesenheimer Insel gefunden und ich konnte sie dort erstmals photographieren (danke an beide für den Tipp!), nachdem mir in Pennsylvania immer nur S. emulans über den Weg lief. Optisch ist sie von S. emulans kaum unterscheidbar, aber zumindest den Exemplaren in Mannheim fehlen die unten rötlichen jungen Blätter. Die Beeren bleiben am Mannheimer Exemplar grün, aber vielleicht werden sie noch schwarz.
Das scheint mir zumindest der erste publizierte Fund für Deutschland nach dem Erscheinen von Knapp et al. 2019 zu sein. In Belgien war S. americanum schon länger bekannt.
Gruß Michael
aus dem Nachtrag zur FG:
"S. 1289, Solanum americanum agg.: Der [bisher übersehene] Artikel von Knapp et al. (2019) klärt die Taxonomie der Gruppe weiter, aber leider wechseln die Namen für die beiden in Mitteleuropa als Neophyten gefundenen Taxa erneut:
- Die bisher als „S. ptychanthum“ bezeichnete Sippe muss jetzt Solanum emulans Raf. heißen. Sie ist im östlichen Nordamerika weit verbreitet. Die Unterscheidung gelingt wie in der 1. Auflage aufgeführt durch die kleinen Blüten und mehr als 6 Steinzellnester in den Samen.
- Das weltweit verwilderte Solanum americanum Mill. (= S. ptychanthum Dunal, = S. nodiflorum Jacq.) wurde ebenfalls in D gefunden (Mannheim, 2004 leg. Amarell, vgl. Amarell 2010 als S. nodiflorum, 2023 noch vorhanden, leg. Amarell & Vogt, Bilder S. 10). S. americanum hat 0 – 4 Steinzellnester in den Samen.
- Was von Manoko et al. (2007) als „S. americanum“ betrachtet worden war, ist in Wirklichkeit das nordamerikanische S. nigrescens M.Martens & Galeotti, das in Europa noch nicht als Neophyt gefunden wurde. [19.2.23, ergänzt 5.9.23]"
Beide Arten erkennt man am Blütenstand - alle Blüten- bzw. Fruchtstiele entspringen +/- aus einem Punkt.
Jetzt haben Uwe und Dominik S. americanum erneut an den Getreidemühlen auf der Friesenheimer Insel gefunden und ich konnte sie dort erstmals photographieren (danke an beide für den Tipp!), nachdem mir in Pennsylvania immer nur S. emulans über den Weg lief. Optisch ist sie von S. emulans kaum unterscheidbar, aber zumindest den Exemplaren in Mannheim fehlen die unten rötlichen jungen Blätter. Die Beeren bleiben am Mannheimer Exemplar grün, aber vielleicht werden sie noch schwarz.
Das scheint mir zumindest der erste publizierte Fund für Deutschland nach dem Erscheinen von Knapp et al. 2019 zu sein. In Belgien war S. americanum schon länger bekannt.
Gruß Michael