Forum Flora Germanica

Diese Art kannte ich noch nicht aus der Stadt, gefunden hinterm Bahnhof in Göttingen, zwischen rosa Schneebeeren.
Flora incognita bemerkt dazu "in nicht regionalisierten Aussaatmischungen".
Da findet man die erstaunlichsten Pflanzen. Obs der Biodiversität nützt?
Liebe Grüße

Moin,

Laut Verbreitungsatlas gibt es relativ nahe südlich von Göttingen die ersten heimischen Vorkommen.
Die Daten sind nicht ganz aktuell usw., das wurde hier ja schon öfter diskutiert.

In Göttingen wird die Art mindestens im Experimentellen Botanischen Garten und am Nordcampus in der Nähe des Forstbotanischen Gartens kultiviert.

Ich habe bislang noch nie gehört, dass Edel-Gamander irgendwelche Probleme gemacht hätte, von daher würde ich tatsächlich erstmal nur positive Auswirkungen unterstellen. Immerhin ist sie inektenbestäubt und blüht um diese Jahreszeit noch. Viele Lippenblütler sind ganz gute Nahrungspflanzen für Insekten, aber ob das auch auf genau diese Art zutrifft, kann ich aus dem Stand nicht sagen.

LG, Felix

Die Art wird hier zumindest im Süden neuerdings in größter Menge innerhalb der Siedlungen auf Bankette, Grünstreifen, Straßenränder etc. gepflanzt. [edit: könnte größtenteils auch der unten von Uwe erwähnte T. x lucidrys sein!] Der Vorteil ist die Trockenheits- und Hitzetoleranz. Oft werden dabei etwas abweichende Gartenformen gepflanzt, z. B. diejenigen mit stärker gebuchteten Blättern ("germanicus").
Ich habe nichts dagegen, sie ist heimisch und die Bienen freuen sich. Nur die Verwendung von dubiosen Zuchtformen sollte man wenn möglich weiter einschränken.

Gruß Michael

Hallo,
und als Gartenpflanze wird inzwischen nicht selten Teucrium x lucidrys gepflanzt (T. lucidum x T. chamaedrys). Auch da muss man mit Verwilderungen rechnen (falls das überhaupt Samen bildet ...).

Viele Grüße
Uwe

Von diesem anspruchslosen blühfreudigen Bodendecker hatte ich mir 2012 auch ein kleines Pflänzchen gekauft.
Es bedeckt nun an 3 Stellen je 1-2 Quadratmeter Fläche auf kargem Boden und blüht an den trockensten Stellen besonders üppig, gerne auch an Mauern überhängend und in Mauerritzen einwurzelnd.
Die Pflanze war als Teucrium chamaedrys v. hortensis bezeichnet und sollte etwas mehr strauchartig, kompakter wachsen als die Wildform.
Auf gestörten Flächen, Ruderalflächen könnte die Pflanze recht ausbreitungsstark sein. Auf den Wiesenflächen unterhalb oder neben den Wuchsflächen scheint sie sich bisher nicht auszubreiten.

LG Dieter