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Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: Do Okt 05, 2023 1:28 pm
von arolina66
Hallo,
ich habe vor ein paar Tagen diesen Täubling in einem Wald in Ostfriesland fotografiert.
Mischwald mit Buchen, Eichen, Lärchen, Fichten und Nordmanntannen...
Kann man die Art so bestimmen?
Viele Grüße, Christine
IMG_8902p.JPG
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Re: Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: Do Okt 05, 2023 2:23 pm
von abeja
Hallo Christine,
eher nicht .... ich kann nachher mit Buch und längerem Bildvergleich eventuell etwas versuchen.
Relativ groẞ, gelbes Sporenpulver, rot mit dunklerer Mitte (ob typisch?), so viele Bäume möglich ... und keine Geschmacksangabe, da müsste man mehrere Wege gehen.

Stiel rein weiß und Boden sauer, nehme ich an (nicht direkt neben einem geschotterten Weg).

Re: Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: Do Okt 05, 2023 2:28 pm
von arolina66
Danke,
nein, einen geschotterten Weg gab es dort nicht.
Viele Grüße, Christine

Re: Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: Do Okt 05, 2023 7:51 pm
von abeja
Hallo Christine,
habe mal in meinen Büchern geblättert und verglichen.
Wenn ich einen "nicht-milden" Täubling annehme, komme ich zu keinem passenden Ergebnis.
Russula badia hätte eine dunkle Mitte, sieht farblich aber anders aus und ist von der Ökologie anders (mit Kiefern).
Russula pseudointegra hätte wohl keinen leicht gerieften Rand, ist farblich einheitlicher (neigt höchstens zum Aufhellen, soll auch noch bereift sein) und wächst auch eher auf Kalk (bei mir z.B. ... wenn überhaupt mal Pilze wachsen, fand den zweimal bisher).

Wenn ich einen milden Täubling annehme, landet man eventuell bei den Ledertäublingen, da passt die Hutfarbe auch nicht gut (Stiele sind auch oft rötlich überlaufen), die Ökologie auch nicht.
Dann bin ich beim Ziegelroten Täubling, Russula velenovskyi hängengeblieben. Da heißt es (zumindest bei Wiki), dass der eine dunklere Mitte haben darf (wird selten so abgebildet, bleicht auch manchmal in der Mitte aus). Die Größenangaben variieren auch, von 4-8 cm (also eher klein-mittelgroß) - 12 cm maximal. Das könnte mit Laubvergleich doch passen.
Stiel soll nicht oder sehr selten leicht rötlich sein. Typisch sei auch, dass die Hutfarbe am Rande der Lamellen zu erkennen sei (sehe ich hier nicht EDIT: DOCH, aber ganz schwach ... das würde gut passen).
Von der Ökologie passt er am besten (nicht auf 123 achten ... im Buch steht: auf sauren Böden im Flachland weit verbreitet), Pilze Deutschland zeigt auch Kartierungspunkte in Ostfriesland, sogar auf den Inseln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ziegelroter_T%C3%A4ubling
https://fundkorb.de/pilze/russula-velen ... 3%A4ubling
https://www.hlasek.com/russula_velenovskyi_bo6624.html
https://www.pharmanatur.com/Mycologie/R ... ovskyi.htm

Das wäre für mich der "heißeste" Kandidat ... was natürlich keine Bestimmung ist.

Re: Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: Do Okt 05, 2023 8:00 pm
von arolina66
Vielen Dank für deine Mühe !
Viele Grüße, Christine :)

Re: Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: Mo Okt 09, 2023 1:02 pm
von bryotom
Russula velenovskyi ist im Nordwesten auf jeden Fall präsent. Ich hatte ihn gerade am Wochenende in einem bodensauren Eichen-Buchen-Wald bei Oldenburg. Die Art dürfte - wie so viele - unterkartiert sein.

Re: Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: So Jan 21, 2024 10:57 am
von pit
Der erinnert mich an R. turci

Grüße Peter

Re: Ein Täubling aus Ostfriesland

Verfasst: So Jan 21, 2024 12:23 pm
von abeja
Hallo,
die dunklere Mitte und die Lamellenfarbe könnten tatsächlich ein Hinweis auf diese Art sein, obwohl sie sehr häufig als mehr oder weniger violett beschrieben wird (mit sehr matter Huthaut). Die Farben von Täublingen sind ja sehr variabel, ein solches Ziegelrot finde ich da aber nicht.
Was aus meiner Sicht aber sehr dagegen spricht, ist der Fundort im reinen Laubwald (EDIT: es gab lt. Angabe auch Nadelbäume, man sieht aber im direkten Umfeld nur Laub), da Russula turci wie auch die nah verwandte Russula amethystina im Nadelwald (sauer) wachsen, bei Kiefern und Fichten.

Wie immer bei solchen Täublingsfragen bräuchte es noch mehr Merkmale, R. turci wäre ja auch durch den Jodoformgeruch an der Stielbasis gut kenntlich.