Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
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Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Wenn man sich etwas für die Gattung Nigritella interessiert, kommt man an einem Besuch des Trenchtlings bei Tragöß in der österreichischen Steiermark nicht vorbei. Immerhin ist der Berg der Locus typicus für mittlerweile 4 Nigritella-Sippen – N. widderi, N. bicolor, N. minor und als jüngst beschriebenes Taxon Nigritella graciliflora.
Ich möchte da keine Werbung machen, aber der Berg und das sehr schöne Dorf Tragöß ist auf jeden Fall eine Reise wert und lädt auch zum längeren Verweilen ein.
das erste untenstehende Bild zeigt alle bisher bekannten Nigritella-Sippen des Trenchtlings. Alle Aufnahmen sind im gleichen Größenverhältnis aufgenommen, um sie besser vergleichen zu können.
Aber wie das bei Nigritellen sein muss, kommt erst der Aufstieg, dann die Belohnung .
Insofern fangen wir mit der botanischen Tour auch erst mal im Waldbereich an.
Das hier ist das Ziel:
Ich möchte da keine Werbung machen, aber der Berg und das sehr schöne Dorf Tragöß ist auf jeden Fall eine Reise wert und lädt auch zum längeren Verweilen ein.
das erste untenstehende Bild zeigt alle bisher bekannten Nigritella-Sippen des Trenchtlings. Alle Aufnahmen sind im gleichen Größenverhältnis aufgenommen, um sie besser vergleichen zu können.
Aber wie das bei Nigritellen sein muss, kommt erst der Aufstieg, dann die Belohnung .
Insofern fangen wir mit der botanischen Tour auch erst mal im Waldbereich an.
Das hier ist das Ziel:
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- Ich denke mal, es ist V. nigrum
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Zuletzt geändert von Uwe Grabner am So Nov 12, 2023 8:39 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Die erste etwas seltener Orchidee im Bergwald ist die Korallenwurz (Corallorhiza trifida) die bemerkenswerterweise im alpinen Bereich stets dunkelbraun gefärbte Sepalenspitzen aufweist.
Die Artenfülle links und rechts des Weges ist immer bemerkenswert – hier und da gibt es den Frauenschuh (Cypripedium calceolus), Dactylorhiza fuchsii sowieso (häufig) und auch Coeloglossum viride. Aber das praktisch auf jedem Berg mit Kalk so.
Die Artenfülle links und rechts des Weges ist immer bemerkenswert – hier und da gibt es den Frauenschuh (Cypripedium calceolus), Dactylorhiza fuchsii sowieso (häufig) und auch Coeloglossum viride. Aber das praktisch auf jedem Berg mit Kalk so.
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Zuletzt geändert von Uwe Grabner am So Nov 12, 2023 8:39 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Beim Verlassen des Waldes wird es interessanter.
Vom sogenannten Rossboden mit interessanten Primeln, Läusekräutern usw. geht es hinauf zum Edelweißboden.
Hier ist der Name Programm! Unglaublich die Fülle an Edelweiß! Ein Anblick, den man immer im Herzen tragen wird! Allein das ist den Besuch mehr als wert!
Zwischen den Edelweiß finden sich die ersten Nigritellen ein. Zu unserer Überraschung gleich Nigritella widderi in Hochblüte! Eine weitere kleine Gruppe Nigritella in Hochblüte die farblich etwas eigen waren und tütenförmige Lippen hatten. Wir bezeichneten sie erstmal als Nigritella cf. archiducis-joannis.
Ferner waren da noch ganz eigenartige, schmalblütige Nigritellen, die wir nach heutigem Kenntnisstand als Nigritella graciliflora bezeichnen würden.
Das fing ja gut an! Soweit so unklar.
Klar war nur, dass wir die Sippen abgesehen von Nigritella widderi noch nie gesehen hatten.
Vom sogenannten Rossboden mit interessanten Primeln, Läusekräutern usw. geht es hinauf zum Edelweißboden.
Hier ist der Name Programm! Unglaublich die Fülle an Edelweiß! Ein Anblick, den man immer im Herzen tragen wird! Allein das ist den Besuch mehr als wert!
Zwischen den Edelweiß finden sich die ersten Nigritellen ein. Zu unserer Überraschung gleich Nigritella widderi in Hochblüte! Eine weitere kleine Gruppe Nigritella in Hochblüte die farblich etwas eigen waren und tütenförmige Lippen hatten. Wir bezeichneten sie erstmal als Nigritella cf. archiducis-joannis.
Ferner waren da noch ganz eigenartige, schmalblütige Nigritellen, die wir nach heutigem Kenntnisstand als Nigritella graciliflora bezeichnen würden.
Das fing ja gut an! Soweit so unklar.
Klar war nur, dass wir die Sippen abgesehen von Nigritella widderi noch nie gesehen hatten.
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
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Zuletzt geändert von Uwe Grabner am So Nov 12, 2023 8:40 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Wir folgten dem Weg weiter und die Nigritellen wurden noch vielfältiger. Letztendlich war ja ein Ziel auch die Nigritella mit den kleinsten bekannten Blüten – Nigritella minor.
Je weiter nach oben wir kamen, desto unwahrscheinlicher erschien uns ein Vorkommen weiterer Nigritellen. Und dann doch, zuerst fielen uns die ersten dunkelblütigen Nigritella austriaca (Österreichisches Kohlröschen) auf und um diese rundherum standen viele einheitlich rotblühende Nigritellen – Nigritella minor. Sie waren am Anfang der Blüte, während Nigritella austriaca schon eine Woche weiter war. Auffallend an N. minor waren die relativ einheitlichen Blütenstände, einheitliche Blütenfärbung, die relativ dicken Blütenstängel und die hell bleibenden Tragblätter der Blüten, die bei Nigritella miniata (ehemals rubra) immer dunkle Spitzen haben.
Die Einzelblüten sind in der Tat winzig, der Blütenstand selbst in der Größe aber im guten Mittel der anderen Nigritellen. Tatsächlich eine ganz eigene rotblühenden Nigritella, die allerdings nach heutigem Kenntnisstand nur am Trenchtling vorkommt.
Die Vielfalt war unglaublich. Ein paar Meter weiter gab es wieder Nigritella widderi – was für ein Berg!
Je weiter nach oben wir kamen, desto unwahrscheinlicher erschien uns ein Vorkommen weiterer Nigritellen. Und dann doch, zuerst fielen uns die ersten dunkelblütigen Nigritella austriaca (Österreichisches Kohlröschen) auf und um diese rundherum standen viele einheitlich rotblühende Nigritellen – Nigritella minor. Sie waren am Anfang der Blüte, während Nigritella austriaca schon eine Woche weiter war. Auffallend an N. minor waren die relativ einheitlichen Blütenstände, einheitliche Blütenfärbung, die relativ dicken Blütenstängel und die hell bleibenden Tragblätter der Blüten, die bei Nigritella miniata (ehemals rubra) immer dunkle Spitzen haben.
Die Einzelblüten sind in der Tat winzig, der Blütenstand selbst in der Größe aber im guten Mittel der anderen Nigritellen. Tatsächlich eine ganz eigene rotblühenden Nigritella, die allerdings nach heutigem Kenntnisstand nur am Trenchtling vorkommt.
Die Vielfalt war unglaublich. Ein paar Meter weiter gab es wieder Nigritella widderi – was für ein Berg!
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- Seltene Erscheinung: Nigritella mit geteilten Blütenspross
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Zuletzt geändert von Uwe Grabner am So Nov 12, 2023 8:40 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Was fehlt noch? Genau! Nigritella bicolor fehlt noch.
Der Fundort von N. bicolor liegt etwas abseits, nicht auf der bisher begangenen Route.
Es ist ein kleines Almstück, umgeben von Legföhrengebüsch.
Das sollte nach unserem Kenntnisstand den Locus typicus von Nigritella bicolor darstellen. Tatsächlich fanden wir ein paar Pflanzen, aber ich persönlich bin ein bisschen enttäuscht von der Wahl den Locus typicus.
Liest man die Arbeiten von Herrn Professor Foelsche, so ist Nigritella bicolor im Alpenraum eigentlich die vorherrschende rotblühenden Nigritella. Nigritella miniata (rubra) hingegen ist eher selten und in Deutschland eigentlich nur am Wilden Fräulein im Spitzingsee-Gebiet sicher zu finden.
Ich bin da anderer Meinung, aber das ist nicht maßgeblich.
Aber die Wahl des Trenchtlings als Locus typicus ist insofern etwas unglücklich, als dass dieser Berg relativ wenig Exemplare einer typischen N. bicolor beherbergt und zudem die kleine Population noch mit Exemplaren der jüngst beschriebenen N. graciliflora durchsetzt ist.
Ich möchte hier keine Bewertung der Taxa vornehmen und mich auch an Diskussionen bezüglich Taxonomie nicht beteiligen.
Ich möchte nur aufzeigen, dass in Bezug der Gattung Nigritella selbst ein Besuch der natürlichen Fundorte der Sippen für Interessierte nicht zwingend sofort Klarheit schaffen kann.
Nichtsdestotrotz gehören solch hochinteressante Fundorte geschützt und aber auch bekannt gemacht, sodass das Wissen mit „den Alten“ nicht einfach verschwindet.
Für Ergänzungen, oder Berichtigungen bin ich jederzeit dankbar!
Schöne Grüße!
Uwe Grabner
Der Fundort von N. bicolor liegt etwas abseits, nicht auf der bisher begangenen Route.
Es ist ein kleines Almstück, umgeben von Legföhrengebüsch.
Das sollte nach unserem Kenntnisstand den Locus typicus von Nigritella bicolor darstellen. Tatsächlich fanden wir ein paar Pflanzen, aber ich persönlich bin ein bisschen enttäuscht von der Wahl den Locus typicus.
Liest man die Arbeiten von Herrn Professor Foelsche, so ist Nigritella bicolor im Alpenraum eigentlich die vorherrschende rotblühenden Nigritella. Nigritella miniata (rubra) hingegen ist eher selten und in Deutschland eigentlich nur am Wilden Fräulein im Spitzingsee-Gebiet sicher zu finden.
Ich bin da anderer Meinung, aber das ist nicht maßgeblich.
Aber die Wahl des Trenchtlings als Locus typicus ist insofern etwas unglücklich, als dass dieser Berg relativ wenig Exemplare einer typischen N. bicolor beherbergt und zudem die kleine Population noch mit Exemplaren der jüngst beschriebenen N. graciliflora durchsetzt ist.
Ich möchte hier keine Bewertung der Taxa vornehmen und mich auch an Diskussionen bezüglich Taxonomie nicht beteiligen.
Ich möchte nur aufzeigen, dass in Bezug der Gattung Nigritella selbst ein Besuch der natürlichen Fundorte der Sippen für Interessierte nicht zwingend sofort Klarheit schaffen kann.
Nichtsdestotrotz gehören solch hochinteressante Fundorte geschützt und aber auch bekannt gemacht, sodass das Wissen mit „den Alten“ nicht einfach verschwindet.
Für Ergänzungen, oder Berichtigungen bin ich jederzeit dankbar!
Schöne Grüße!
Uwe Grabner
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Hallo Uwe,
vielen Dank für die beiden interessanten Exkursionsberichte mit den tollen Fotos. Für mich als Hobby-Botanikerin ist es immer sehr schön einen Hinweis zu bekommen, wo bestimmte Pflanzen wachsen. Leider habe ich auch bei persönlicher Nachfrage nach bestimmten Pflanzen hier im Forum keine Auskunft über den Standort erhalten. Deshalb nochmal ein herzliches Dankeschön!
Viele Grüße
Gudrun
vielen Dank für die beiden interessanten Exkursionsberichte mit den tollen Fotos. Für mich als Hobby-Botanikerin ist es immer sehr schön einen Hinweis zu bekommen, wo bestimmte Pflanzen wachsen. Leider habe ich auch bei persönlicher Nachfrage nach bestimmten Pflanzen hier im Forum keine Auskunft über den Standort erhalten. Deshalb nochmal ein herzliches Dankeschön!
Viele Grüße
Gudrun
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Hallo Gudrun,
immer gerne!
Freut mich, wenn es jemanden interessiert!
Viele Grüße!
Uwe
immer gerne!
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Viele Grüße!
Uwe
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Sehr hübsche Aufnahmen, auch wenn ich bei diesen Kohlröschenarten immer etwas skeptisch bin!
Noch zwei Bestimmungshinweise:
-Die Verbascum könnte alpinum sein
-Das Cerastium könnte auch austroalpinum sein
Noch zwei Bestimmungshinweise:
-Die Verbascum könnte alpinum sein
-Das Cerastium könnte auch austroalpinum sein
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- Registriert: Mi Jun 22, 2022 10:18 pm
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Re: Im Reich der Kohlröschen - Exkursion zum Trenchtling
Sehr schön, vielen Dank für die Bereicherung des Forums. Da wollte ich immer schon mal hin, aber es hat nie geklappt (immer wenn ich "Ostalpen" nur sagte, dann kam ein massives Regengebiet mit Überschwemmungen auf, meine Frau spottet schon viele Jahre).
Ich glaube ja gerne, dass das apomiktische Sippen sind, aber wenn ich die erste Tafel anschaue, dann rollen sich meine Zehennägel beim Betrachten der oberen Reihe auf... Ich könnte die nie im Leben unterscheiden.
Gruß Michael
Ich glaube ja gerne, dass das apomiktische Sippen sind, aber wenn ich die erste Tafel anschaue, dann rollen sich meine Zehennägel beim Betrachten der oberen Reihe auf... Ich könnte die nie im Leben unterscheiden.
Gruß Michael