Taraxacum sect. Hamata / T. hamiferum? -> cf. T. subhamatum

[Alex]

19.05.2023: Deutschland: Thüringen: Schmalwasser-Talsperre bei Tambach-Dietharz, wuchs dort ebenso am Wegrand im Split; ich hatte den als Taraxacum cf. hamiferum identifiziert, ist aber sicher falsch.

[Kraichgauer]

Ja, das ist möglich. Ich bin zwar kein Hamata-Experte (bei uns im Südwesten gibt es praktisch keine Hamata), aber hier ist das relevante Merkmal "ungleich breite innere Hüllblätter", und das sieht man deutlich. Das wäre aber ein spektakulärer Fund, weil bisher nur in MV, NW und NI nachgewiesen und in D überall selten. Da müsste man die Experten zur finalen Bestätigung fragen und im Zweifelsfall einen Beleg vorlegen. Bis dahin bleibt es bei "cf.".

Gruß Michael

[Alex]

Cooooool, na dann bleibe ich mal gespannt.

[Kraichgauer]

Leider auch hier nein und unbestimmbar. Kommentar eines Experten:
"nein das ist nicht T. hamiferum mit typisch gezähnten Seitenlappen,(oft mit einem markanten Zahn) und sehr schmalen äHüllBl, die meisten < 2,5 mm breit. Modifikationen an schattigen Waldwegen oft nicht bestimmbar oder höchstens in Kultur."

Gruß Michael

[Kraichgauer]

Ich hab' die Abbildungen nochmal durch den niederländischen Schlüssel gewurstet (https://www.taraxacumnederland.nl/detem ... tie-hamata). Dieser ist bei Hamata fast vollständig, in D kommen praktisch keine Arten vor, die nicht auch in NL auftreten (Hamata haben einen nordwestlichen Schwerpunkt).

Danach schlüsselt diese Art bei T. subhamatum aus, wobei Meijer darauf hinweist, dass sie leicht mit hamatulum verwechselt werden kann. Aber hamatulum hätte wohl deutlicher berandete äußere Hüllblätter.
Ich meine auch, die für subhamatum charakteristische orangefarbene Spitze der inneren Zungenblüten zu erkennen. Diese ist auch aus Franken gemeldet, insofern kann TH schon sein.

Daher lehne ich mich mal aus dem Fenster und schreibe cf. subhamatum dran.

Gruß Michael

[Alex]

Hallo Michael!

Vielen, vielen Dank für Deine Mühe!!!

Ich werde aber zukünftig drauf achten, eher Pflanzen zu suchen, die an offeneren, weniger schattigen Standorten wachsen.