Forum Flora Germanica

Werte Forenmitglieder,

Auf
https://www.vol.at/ein-gefallter-mammut ... au/8437156
wird über einen gefällten Mammutbaum berichtet. Ich würde das als Sequoiadendron giganteum ansehn. Gibts es Einwände?
Grüße
K.

Moin,

keine Einwände. Ich wüsste auch nicht, mit welcher anderen Baumart man den verwechseln sollte.

LG, Felix

Genau, vom Habitus her ist das der Riesen-Mammutbaum, Sequoiadendron giganteum
https://www.baumkunde.de/Sequoiadendron_giganteum/

Kommt eventuell hier Verwirrung zustande, weil auch andere Arten mit dt. Trivialnamen ... mammutbaum heißen?
Da gäbe es noch den Küsten-Mammutbaum, Sequoia sempervirens
https://www.baumkunde.de/Sequoia_sempervirens/

und den Urweltmammutbaum, besser Chinesisches Rotholz, Metasequoia glyptostroboides
https://www.baumkunde.de/Metasequoia_glyptostroboides/

Bei uns in der Gegend gibt es in den Vorortgebieten mittlerweile einige Garten-Exemplare, die > 50 Jahre alt sind und ihren Besitzern "über Kopf und Kragen wachsen", inklusive Schäden an der Infrastruktur drumherum und Beschattung der Nachbarschaft. Daher werden - verständlicherweise - einige davon gefällt. Nicht jeder hat Platz im Vorgarten für so ein Monster. Der ökologische Nutzen, mit Ausnahme der Nistmöglichkeiten für Waldohreulen, hält sich ebenfalls in Grenzen.
Das sind aber alles Sequoia sempervirens, ich habe noch keinen Sequoiadendron gesehen. Diese Mode muss so ca. in den 1960er Jahren mal um sich gegriffen haben. Metasequoia werden erst seit gefühlt so 20 Jahren oder so gepflanzt.

Gruß Michael

Kraichgauer hat geschrieben: ↑Di Dez 05, 2023 8:57 am Das sind aber alles Sequoia sempervirens, ich habe noch keinen Sequoiadendron gesehen.

Hallo Michael,
das kann ich nicht glauben. Alle Sequoia sempervirens-Exemplare, die ich bisher in Botanischen Gärten gesehen habe, hatten eine andere, unregelmäßige Wuchsform, nicht diesen geradezu idealtypisch weihnachtsbaummäßigen Habitus, den Sequoiadendron giganteum hat, wenn er sich unbeeinträchtigt durch die Nachbarschaft anderer Bäume entwickeln kann. In Privatgärten habe ich bisher nur Sequoiadendron gesehen. In Augsburg gibt es dazu, auch in Gärten, etliche Metasequoias, die deutlich älter als 20 Jahre sind.
Freundliche Grüße
Georg

Also da muss ich zugeben, dass ich bisher die Dinger meist ziemlich ignoriert und nie genau hingeschaut habe. Da ich von Sequoia und Sequoiadendron Aufnahmen von den Originalstandorten in Kalifornien habe, waren die in Gärten mir quasi egal, jedenfalls taxonomisch.
Insofern kannst Du mit dem Einwand recht haben, sorry. Irgendwann geh' ich nochmal gucken.

Gruß Michael

... das mit den "alten" Metasequoias in Augsburger Gärten könnte auch eine lokale Mode gewesen sein. Anno 1964 ist im Fronhof direkt am Augsburger Dom ein Exemplar gepflanzt worden (Tafel im Gras vor dem Baum), wohl mit feierlichem Tamtam. Er taucht sogar in der Liste der bayerischen "Champion trees" auf:
http://www.championtrees.de/abteilung4/ ... index.html.
Vielleicht hat das damals den Impuls zu den Anpflanzungen in Privatgärten gegeben. Alle Exemplare, die ich kenne, sind annähernd so groß wie der Fronhof-Baum.
Und noch ein Nachklapp zu dem gefällten Sequoiadendron-Exemplar: Im Lichtenfelser Ortsteil Oberwallenstadt stand viele Jahre lang ein schönes Exemplar in der Grünfläche vor einem Wohnblock, Überbleibsel einer Gärtnerei, die es früher mal dort gab. Letztes Jahr ist dieser schöne Baum, der das ganze Wohnviertel geprägt hat, gefällt worden. Es mussten dringend Garagen auf die Grünfläche gestellt werden. Ich habe mich maßlos geärgert.
Freundliche Grüße
Georg

Ich danke für die Bestätigungen.

Konkret gings um einem Beitrag auf Instagram, wo zufälligerweise ebenfalls ein Mammutbaum gefällt wird/wurde. Etliche der kommentierenden Personen sind der Meinung, das wäre kein Mammutbaum. Teils wohl aus Unkenntnis, teils, wohl, weil der Baum zu klein sei für einen "Mammut"baum.

Grüße
K.