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1 x Taraxacum aber nicht bellicum? -> cf. T. lingulatum (ser. Piceata)
Verfasst: Mo Dez 11, 2023 4:23 pm
von Alex
08.05.2021: Deutschland: Thüringen: Schmalwasser-Talsperre bei Tambach-Dietharz, zusammen mit den vermutlichen T. bellicum, aber hier gab's keinen Pollen und die Pflanze sieht auch was anders aus, die Größe war ähnlich, aber ich denke mal das ist nicht mal die sect. Erythrosperma:
Lässt sich da irgendwie was näher eingrenzen?
Liebe Grüße
Alex
Re: 1 x Taraxaum aber nicht bellicum? -> cf. T. lingulatum
Verfasst: Mo Dez 11, 2023 7:13 pm
von Kraichgauer
Richtig erkannt, die äußeren Hüllblätter passen gar nicht zu Erythrosperma, und das Köpfchen ist viel zu fett (breit). Das ist eine kümmerliche Ruderalia.
Ich würde die zur Ser. Piceata stellen, und hier kommen dann wegen der behaarten Blätter vor allem sellandii oder lingulatum in Frage (Vorsicht, hier gibt es auch eine andere Art "linguatum", das verwechselt man gerne).
Hier würde ich wegen der "vogelflügelartigen" Seitenlappen mit geknickten Spitzen sowie kleinen Endlappen die Art eher zu lingulatum stellen. Die ist auch (S. 163 in Rothmaler) für alle Nachbarländer von TH gemeldet, also wird sie auch in TH vorkommen.
Ich bilde mir auch ein, auf Bild 382 Reste von Pollen zu erkennen. Lingulatum müsste Pollen haben.
Sellandii ist das nicht, die wäre viel größer und mit flächigeren Blättern.
Übrigens ist das eine der mehreren Fälle, bei denen der Schlüssel im Rothmaler völlig schiefgeht, denn lingulatum ist nie im Leben eine M1.
Gruß Michael
Re: 1 x Taraxacum aber nicht bellicum? -> cf. T. lingulatum (ser. Piceata)
Verfasst: Mi Dez 13, 2023 3:32 pm
von Alex
Hallo!
Vielen, lieben Dank für deine ganze Mühe!!!
Das ist also etwas was ich irgendwie jedes mal wieder interessant finde und fotografiere und dabei nicht schnalle, dass ich es schon x mal interessant gefunden und fotografiert habe.

Re: 1 x Taraxacum aber nicht bellicum? -> cf. T. lingulatum (ser. Piceata)
Verfasst: Mi Dez 13, 2023 9:42 pm
von Kraichgauer
Ja. Das steht bei Taraxaca erst mal am Anfang, dass man lernt, welche Exemplare an einem Standort vermutlich zur selben Art gehören. Schon daran scheitert man oft, weil man sich lange Zeit "einschauen" muss, um die zulässige Variabilität einschätzen zu können.
Gruß Michael