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Helvella lacunosa - Grubenlorchel? -> nein, Helvella monachella

Verfasst: Do Apr 11, 2024 7:52 pm
von Kraichgauer
Hallo zusammen,

kann man hier Helvella lacunosa bestätigen? Von gestern, sandiger Magerrasen SW von Bad Bellingen, zusammen mit vielen Schwielenlöwenzähnen. Schickes Teil!

Gruß Michael

Re: Helvella lacunosa - Grubenlorchel?

Verfasst: Fr Apr 12, 2024 2:22 am
von abeja
Hallo Michael,
das ist ja witzig, ich glaube, die gleiche Art gerade bei mir im "Kiesbiotop" gefunden zu haben. Ich wollte demnächst noch schauen, ob ich mehr finde.
Allgemein heißt es zu Zeit: Helvella ist kaum noch makroskopisch zu bestimmen - aber ich denke, hier liegt der Fall anders.
Ich fand sie auch allerliebst, wunderschön.

Helvella lacunosa ist das nicht, die hätte einen gefurchten Stiel.
Die kleinen Pilze (Frühjahrsart) , mit glattem Stiel und sehr dunklem Oberteil, was mehrlappig ist - aber meist sehr regelmäßig geformt, wurde (früher) Helvella spadicea genannt, zum Teil auch Helvella leucopus und läuft jetzt unter Helvella monachella.
Angeblich soll die Art selten sein, zurzeit häufen sich aber in Foren die Fundmeldungen, ehemalige Bergbaugebiete sollen typisch sein, Sand, Kies usw.
https://www.pilze-deutschland.de/organi ... -fr-1822-1

Re: Helvella lacunosa - Grubenlorchel?

Verfasst: Fr Apr 12, 2024 4:09 pm
von Kraichgauer
Danke! Also das war ein Sandmagerrasen entlang eines Schotterwegs am Altrheinufer, mit Erythrospermen, Potentilla verna, Poa bulbosa etc., die Pilze standen auf 50 % offenen Sandflächen. Insofern passt das ja.

Soo klein waren die übrigens nicht, die braune Kappe sicher 5-6 cm Durchmesser.

Falls Du hinwillst: ist nur ein paar km von Dir weg. Ich schicke die Koordinaten per PN.

Gruß Michael

Re: Helvella lacunosa - Grubenlorchel? -> nein, Helvella monachella

Verfasst: Fr Apr 12, 2024 11:10 pm
von abeja
Hallo Michael,
danke für die Koordinaten, mal schauen, ob ich es einrichten kann. Ansonsten habe ich heute ja "meine" Helvellas noch mal gesehen. Die sind wirklich deutlich kleiner, max. 4 cm im Durchmesser und in der Höhe. Am letzten Wochenende hatte ich jedoch unweit davon (hinter dem Kieswerk, was noch in Betrieb ist), einfach am Wegrand, ein deutlich größeres Exemplar (6-7 cm) gesehen. Das war aber schon halb zerfallen.
Meine Exemplare (sehr trockener Standort, aber der Frühling war bisher nicht ganz so trocken, wie sonst schon mal) sind innerhalb von 5 Tagen nicht weiter gewachsen, aber auch nicht vergammelt. Sie scheinen relativ robust zu sein, bei der Sonne!

Hier habe ich eine gute Dokumentation über das Wachstum gefunden, der größte Fruchtkörper ist sehr groß (auch größer als die Angaben im PDF unten).
https://www.123pilze.de/000Forum/board/ ... #post30601

Das ist die aktuellste Arbeit über Helvella von 2020 (Skrede et.al.) auf die immer verwiesen wird. Darin sind auch genauere Infos und Bilder zu Helvella monachella.
https://www.researchgate.net/publicatio ... from_Spain

Ich hänge einfach meine aktuellen Bilder an. Die Ameisen dort im Frühjahr und ich, wir werden keine "Freunde". Die sind dort eine echte Plage, wenn man länger an einem Ort hockt.
01_Kiesbiotop_12-04-2024.jpg
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Die Risspilze dort waren mir aufgefallen, die Helvella nebenan ein Zufallsfund (Mallocybe fuscomarginata kommt dort vor, wurde untersucht, aber bisher nur im Herbst gesehen. Möglicherweise gibt es da auch zwei extrem ähnliche Arten ...)
02_Kiesbiotop mit Risspilzen April 2024.jpg
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03_Helvella - Mallocybe - und Ameisenplage.jpg
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Kaum Veränderung nach 5 Tagen
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Zweiergruppe von der anderen Seite fotografiert.
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Re: Helvella lacunosa - Grubenlorchel? -> nein, Helvella monachella

Verfasst: Fr Apr 12, 2024 11:18 pm
von Anagallis
Tolle Bilder!

Re: Helvella lacunosa - Grubenlorchel? -> nein, Helvella monachella

Verfasst: Fr Apr 12, 2024 11:52 pm
von Kraichgauer
Das ist eindeutig genau das Gleiche, wie ich gesehen habe, und der Biotop sieht auch identisch aus. Gruß Michael