Crepis bursifolia L. - Hirtentäschelblättriger Pippau [neu für D!]
Verfasst: So Jun 23, 2024 9:01 pm
Hallo zusammen,
und jetzt noch der Knaller des Tages. Wie schon weiter unten geschrieben, sind Campingplätze immer für Überraschungen gut. Diese war aber extrem unerwartet. Eigentlich wollten wir (Dominik und ich) den Campingplatz bei Neuenburg eher für Dinge wie Trifolium oder Soliva sessilis absuchen. Im Frühjahr hatten wir dort schon viele seltene Erythrospermen gefunden, daher kannte ich die "Verdachtsstelle" schon.
Auf sandigen Stellplätzen und Scherrasen fanden wir eine große, vollständig etablierte Kolonie (mehrere 1000 Exemplare) einer sehr "auffällig anderen" Komposite. Zunächst erinnerte sie mich aufgrund der Blätter an Sonchus tenerrimus, aber an den glockigen Hüllen kann man Sonchus schnell ausschließen. Kurze Recherche führte uns dann aber in die richtige Richtung: das ist Crepis bursifolia! (https://www.mittelmeerflora.de/Zweikeim ... bursifolia)
Die Art ist eigentlich unverwechselbar wegen der Blattform, der nicht ausgebauchten, glockigen Hülle und den verfärbten Narbenästen, die wie bei einem Taraxacum aussehen. Der Name ist gut gewählt - die Blätter erinnern tatsächlich an Capsella bursa-pastoris.
Sie ist west- bis zentralmediterran. In der Schweiz wurde sie schon um Genf eingeschleppt gefunden, und jetzt hat sie ihren Weg nach Norden fortgesetzt. Bisher gibt es noch keinen Hinweis, dass sie jemals in Deutschland gefunden worden wäre. Die Population bei Neuenburg ist auf jeden Fall gut etabliert. So viele wie das sind, ist die Art sicherlich da schon längere Zeit unerkannt vorhanden.
Gruß Michael
und jetzt noch der Knaller des Tages. Wie schon weiter unten geschrieben, sind Campingplätze immer für Überraschungen gut. Diese war aber extrem unerwartet. Eigentlich wollten wir (Dominik und ich) den Campingplatz bei Neuenburg eher für Dinge wie Trifolium oder Soliva sessilis absuchen. Im Frühjahr hatten wir dort schon viele seltene Erythrospermen gefunden, daher kannte ich die "Verdachtsstelle" schon.
Auf sandigen Stellplätzen und Scherrasen fanden wir eine große, vollständig etablierte Kolonie (mehrere 1000 Exemplare) einer sehr "auffällig anderen" Komposite. Zunächst erinnerte sie mich aufgrund der Blätter an Sonchus tenerrimus, aber an den glockigen Hüllen kann man Sonchus schnell ausschließen. Kurze Recherche führte uns dann aber in die richtige Richtung: das ist Crepis bursifolia! (https://www.mittelmeerflora.de/Zweikeim ... bursifolia)
Die Art ist eigentlich unverwechselbar wegen der Blattform, der nicht ausgebauchten, glockigen Hülle und den verfärbten Narbenästen, die wie bei einem Taraxacum aussehen. Der Name ist gut gewählt - die Blätter erinnern tatsächlich an Capsella bursa-pastoris.
Sie ist west- bis zentralmediterran. In der Schweiz wurde sie schon um Genf eingeschleppt gefunden, und jetzt hat sie ihren Weg nach Norden fortgesetzt. Bisher gibt es noch keinen Hinweis, dass sie jemals in Deutschland gefunden worden wäre. Die Population bei Neuenburg ist auf jeden Fall gut etabliert. So viele wie das sind, ist die Art sicherlich da schon längere Zeit unerkannt vorhanden.
Gruß Michael