Seite 1 von 1
Heracleum sphondylium ssp. sibiricum Sibirischer Wiesenbärenklau
Verfasst: Sa Jul 27, 2024 11:28 am
von Garibaldi
Momentan blüht hier in Brandenburg dieser Bärenklau, den ich als Heracleum sphondylium ssp. sibiricum bezeichnen würde. Die Art fällt auf, weil man immer denkt, oh der ist verblüht und bei näherer Betrachtung sieht man dann, dass die etwas gelblichen Blüten voll aufgeblüht sind, die vergrößerten Randblüten fehlen oder sind nicht so ausgeprägt (siehe Vergleich mit ssp. sphondylium). Ich hatte diesen Bärenklau vor einigen Jahren schon mal, dieses Jahr fällt mir auf, dass der vor dem weißen Bärenklau überall hier im Oderbruch blüht, mal richtig grün, meist eher blass gelblich-grün. Er wächst an den Straßengräben und blüht auch aktuell an feuchteren Standorten und ist nicht selten, denn er geht nicht zwischen dem weißen Wiesenbärenklau unter. Gibt es diesen Bärenklau nur hier im Norden, ist das überhaupt eine Unterart oder nur eine Variation?
Re: Heracleum sphondylium ssp. sibiricum Sibirischer Wiesenbärenklau
Verfasst: Sa Jul 27, 2024 5:18 pm
von Kraichgauer
Geben tut es diese Unterart oder Form sehr wohl, und sie soll im Nordosten recht häufig sein, wobei es weiter westlich und südlich Übergänge zur normalen gibt. Wegen dieser Regionalität wäre wohl eine Einstufung als Unterart durchaus sinnvoll.
Strittig ist aber der Name. Dazu hat sich zuletzt Ralf Hand geäußert (in Kochia, kann man online im Detail lesen). Hier meine Zusammenfassung aus dem Nachtrag zur Flora Germanica:
Heracleum sphondylium subsp. glabrum: Wie Hand (2023) ausführt, ist eine weite Fassung der „grünblütigen“ Unterart sinnvoll, die dann Heracleum sphondylium subsp. sibiricum (L.) Simonk. heißen muss. Bei enger Fassung wäre der Name H. s. subsp. flavescens (Willd.) Soó zu verwenden (nicht „ glabrum“).
Hand, R. (2023): Beiträge zur Fortschreibung der Florenliste Deutschlands (Pteridophyta, Spermatophyta). Fünfzehnte Folge. – Kochia 16: 175 – 192.