Seite 1 von 1

Ziest sucht Bestimmung > Stachys ambigua

Verfasst: Sa Aug 10, 2024 3:36 pm
von Jochen
Liebe Pflanzenfreunde!

Diesen Ziest mit einer Höhe von fast 1m habe ich gestern photographiert. Standort: Rand eines Waldweges bei Boll/Oberndorf, Krs. Rottweil, BaWü. Daneben standen einige abgeblühten Exemplare von Alpen-Ziest. Auffallend waren die 18(!) Scheinquirle, die alle ohne Vorblätter waren. Irgendwie paßt dieses Exemplar zu keinem der in Blumen in Schwaben gelisteten Arten. Sollte noch irgendeine Eigenschaft zum Bestimmen fehlen, könnte ich noch einmal an den Ort hinfahren.

Liebe Grüße
Jochen

Re: Ziest sucht Bestimmung

Verfasst: Sa Aug 10, 2024 4:54 pm
von botanix
Hallo Jochen,

das ist m.E. Stachys (x) ambigua, die Hybride zwischen Stachys palustris und St. sylvatica.
Kleine Hochblätter sind vorhanden, schau mal genau unter die Kelche bei Bild 4 + 5.
Kennzeicher der Hybride sind die bis 1 cm lang gestielten Blätter, die an der Basis auch schwach herzförmig sind. Die Hybride bildet durch Ausläufer teils mehrere Quadratmeter große Teppiche. Die Elternarten müssen nicht in direkter Nähe stehen.
https://www.botanik-bochum.de/jahrbuch/ ... mbigua.pdf

Hybriden zwischen Stachys alpina und St. palustris sind im Rothmaler nicht angegeben. Aber zeig doch mal Fotos vom St. alpina.

Gruß
Peter
Stachys x ambigua.jpg
Stachys x ambigua.jpg (336.36 KiB) 1148 mal betrachtet

Re: Ziest sucht Bestimmung

Verfasst: Sa Aug 10, 2024 5:51 pm
von Kraichgauer
Der angegebene Standort (Rand eines mesophilen Waldwegs) passt gut zu S. x ambigua. So steht diese Hybride auch bei uns hier. Auffällig sind tatsächlich die ausgedehnten Kolonien, die sie bilden kann.

Gruß Michael

Re: Ziest sucht Bestimmung

Verfasst: Sa Aug 10, 2024 6:09 pm
von Jochen
Herzlichen Dank für die Bestimmung. Ich freue mich auch deswegen, weil es immer schwieriger wird, in unserer Gegend noch neue Arten zu entdecken. Und tatsächlich standen dort weder St. palustris noch St. sylvatica.

Liebe Grüße
Jochen

Re: Ziest sucht Bestimmung

Verfasst: Sa Aug 10, 2024 9:07 pm
von botanix
Hallo Jochen,
kaum noch was Neues, na ja, das Ende der Fahnenstange rückt mit zunehmender Kenntnis immer noch ein Stückchen nach oben. Wenn dir die paar Neufunde pro Jahr nicht reichen, dann kann man sich ja mal intensiver bestimmten Gattungen zuwenden oder den Aktionsradius weiter ziehen, an Exkursionen im Land / D teilnehmen usw. Oder sich spezielle Aufgaben stellen, beispielweise die Ausbreitung der Zwergwolfsmilcharten in den Ortschaften genau zu dokumentieren. Die Möglichkeiten seine Kenntnisse zu erweitern sind vorhanden, man muss sie nur wahrnehmen. Dazu lernen ist unser Anspruch.
Gruß
Peter