Forum Flora Germanica

Ich hoffe, daß ich mit meinen Schachtelhalmen nicht lästig falle. Aber ich habe ein Problem.

Querschnitt (1) stammt von einem Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre) aus einem Sumpfgebiet bei Seedorf/Dunningen, Krs. Rottweil, BaWü aus der letzten Woche. Hier ist die zentrale Höhle umgeben von einer Art Kette aus 9 kleinen Löchern.

Querschnitt (2) stammt von einem Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre) aus einem Sumpfgebiet bei Bochingen/Oberndorf, Kra. Rottweil, BaWü, von heute. Hier ist die die zentrale Höhle umgeben von einem breiten Gürtel aus Bindegewebe, in dem viele kleine Löcher ziemlich willkürlich verteilt sind.

Ich halte diese beiden Querschnitte für sehr unterschiedlich. Ich würde gerne erfahren, was die Experten dazu meinen.

Liebe Grüße
Jochen

Jochen hat geschrieben: Do Sep 12, 2024 2:01 pm Hier ist die die zentrale Höhle umgeben von einem breiten Gürtel aus Bindegewebe, in dem viele kleine Löcher ziemlich willkürlich verteilt sind.

Das ist kein "Bindegewebe", das funktionstragende "Löcher" begrenzt. Die Funktion wird von der Gewebestruktur bestimmt. Die "vielen kleinen Löcher" sind keine Löcher sondern Leitbündel, also die Gefäße, die den Gefäßpflanzen ihren Namen geben. (Bei vegetativen Schlüsseln wird gelegentlich die Verteilung der Leitbündel im Stengelquerschnitt verwendet.) Die Lochstruktur ist dabei ziemlich egal und trägt hauptsächlich zur Stabilität der Triebe bei. Auch das die Leitbündel umgebende Gewebe ist kein einheitlicher Brei sondern in diverse funktionale Schichten gegliedert, über die die Biologinnen im Forum sicher im Detail auskunft geben können.

Dank für die Aufklärung. Aber die Struktur diese beiden Querschnitte ist doch sehr unterschiedlich. Sind es auch unterschiedliche Arten?

Jochen

Im Durchlichmikroskop würde sich die Struktur sicher aufklären und dann gar nicht mehr so unterschiedlich aussehen. Wie die Variabilität im inneren Aufbau bei Schachtelhalmen ist, können sicher nur Expertinnen für die Gattung sagen. Ich habe mich damit auch nur so weit befaßt, wie es für eine Bestimmung nötig ist.

Ich habe jetzt 2 bessere Photos. Ich glaube nicht, daß sie durch ein Durchlichtmiskroskop nicht mehr so verschieden ausshen werden.

Liebe Grüße
Jochen

Das ist doch alles das Gleiche, nur mit verschiedenen Wanddicken, die von dem Abschnitt, Austrocknungs- und Reifegrad des Stängels abhängen. Da ist kein wirklich struktureller Unterschied.
Ich verweise auf die schon öfters zitierte Arbeit von Lubienski et al., da sieht man die wirklichen Unterschiede der verschiedenen Arten und Hybriden anhand der Querschnitte.

Gruß Michael