Parietaria

[Flor_alf]

Hallo zusammen,
heute habe ich Tübingen an einer Hauswand eine Parietaria gefunden. Das ist eine Gattung, mit der ich bisher kaum in Berührung gekommen bin. In der online-Verbreitung BaWü ist für Tübingen kein Fund der Gattung eingetragen. Ich neige zu P. officinalis, kann das jemand bestätigen oder korrigieren?
Viele Grüße
Alfred

[Anagallis]

Mit dem Ausschnitt ist es schwierig. Am besten kann man beide am Wuchs unde der Blattgröße unterscheiden. P. judaica sind eher chaotische Klumpen bis Matten, aus denen einzelne Blütentriebe nach oben wachsen, während P. officinalis eine aufrechte, im Prinzip unverzweigte Pflanze mit größeren Blättern ist. Aber auch die kann in Klumpen wachsen. Das sind dann mehrere Pflanzen statt bei P. j. eventuell eine stark verzweigte Einzelpflanze.

Beide Arten sind mir in den letzten zwei oder drei Jahren verstärkt in neuen Quadranten aufgefallen, die abseits der bekannten Gebiete an Rhein und Neckar liegen.

[Garibaldi]

Vom Standort innerstädtisch an einer Hauswand sricht einiges für P. judeica, das ist natürlich keine Bestimmung. Die Art profitiert von steigenden Jahrestemperaturen, vor wenigen Jahren habe ich die Art erstmals in einem Kellerschacht gefunden, mittlerweile kenne ich zig derartige Standorte in Berlin.

[Maltus]

Hallo Alfred,
ich kann's an den Fotos nicht richtig erkennen, aber vielleicht kannst du am Beleg nachschauen: Tragblätter der Blüten am Grund verwachsen = P. judaica, Tragblätter frei = P. officinalis. Ansonsten: Früchte bei P. judaica 1,0 - 1,2 mm lang, bei P. officinalis 1,8 - 2,5 mm lang. Bei P. officinalis sollen die Blätter im Herbst vertrocknen, bei P. judaica sollen sie grün überwintern und erst bei ca. -6° erfrieren. Merkmale nach Dietmar Brandes (Floristische Rundbriefe 52/2018).
Freundliche Grüße
Georg

[Anagallis]

Im Stace steht noch, daß das Perianth der zwittrigen Blüten (nicht die weiblichen) bei P. j. röhrig und länger als 3 mm wird, bei P. o. aber glockig und kürzer als 3 mm bleibt.