An Rhein und Erft

Hier könnt Ihr Funde von Exkursionen und Urlauben zeigen.
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

In Grevenbroich-Wevelinghofen, südlich der Brücke am Klosterweg ging es weiter.
https://www.openstreetmap.org/?mlat=51.1099&mlon=6.6221
Am Ufer bildet Myriophyllum aquaticum große Bestände. Die flachen, flutenden Blätter im Bild gehören zu Vallisneria spiralis, die hier ebenfalls in großer Zahl zu finden ist.

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Hier wurde von nicht allzulanger Zeit Lemna aequinoctialis gefunden und weiter südlich, an der Mühle Hydrocotyle ranunculoides. Beides habe ich vergeblich gesucht. Andere Wasserpflanzen an der Erft sind wohl schon vor einiger Zeit wieder verschwunden: Eichhornia crassipes, Hygrophila polysperma oder Shinnersia rivularis. Ein abschließender Sprung zur Mündung des Gillbaches bei Neuss ergab keine weiteren Funde.
Dominik
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

Zwei Tage später ging es am späten Vormittag zunächst zum Treffpunkt am Rheinufer in der Kölner Innenstadt, nördlich des Hauptbahnhofes.

An den gemauerten Bereichen der Uferböschung waaren diese adventiven Nachtschatten zu sehen. Solanum chenopodioides steht dort recht zahlreich, und auf dem gegenüberliegenden Rheinufer sind sie auch gemeldet. Man findet die Art stellenweise am Rhein. 2018 gab es auch einen Fund in BW bei Kehl.

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Auch dort gabe es wieder Dysphania ambrosioides ssp. ambrosioides und unter dem "Castell" wenige Erigeron bonariensis.
Dominik
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

Stromaufwärts bei Bonn liegt bei der Sommerbadsiedlung eine große Kies- und Sandfläche mit einer ganzen Wundertüte mehr oder weniger rarer Arten.

Gar nichts besonderes ist Persicaria lapathifolia ssp. pallida aber dort mal schön zu sehen. Die Früchte werden gelblich.

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Pulicaria vulgaris ist deutschlandweit gefährdet und gar nicht so häufig entlang der großen Flüsse zu finden.

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Von den nächsten beiden Arten wurde schon berichtet. Warum trägt Oxybasis rubra diesen Namen? Hier die bebilderte Erklärung. Außerdem noch ein schöneres Dysphania-Foto.

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Am Rhein auch immer mal zu finden, auf den Kiesflächen aber besonders mickrig: Rumex maritimus.

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Dominik
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

Nun zu einigen Adventivpflanzen. Diese Honigmelone, Cucumis melo, wurde schon in einem anderen Thema gezeigt.

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Paulownia tomentosa wird sich auf den Buhnen wohl kaum halten. Es zeigt aber das Verbreitungspotential dieser Art, die in den Städten deutlich zugenommen hat.

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Die Samen von Chia, Salvia hispanica, überleben Kläranlagen. Die Pflanzen sind darum unterhalb Klärwassereinspeisungen an Flüssen zu finden. Sie blühen sehr spät und darum in Deutschland meist gar nicht, da Wasserstand und Feuchtigkeit lange Zeit auf dem richtigen Niveau liegen müssen, bevor die Herbstregen wieder alles überfluten. Charakteristisch ist die tiefe Rille am Stengel.

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Von Physalis grisea gibt es leider kein Bild. Im nachhinein bin ich außerdem wenig überzeugt, daß wir die Art dort gesehen hatten. An Physalis peruviana gab es keinen Mangel.

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Die Tentakel der Wassermelone, Citrullus lanatus:

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Dominik
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

Weiter ging es nach Köln-Langel, wo Persicaria pennsylvanica besichtigt werden sollte. Durch eine Verwechselung bestaunten wir jedoch nur die Bedrüsung normaler P. lapathifolia. Eine kleine Entschädigung waren wenige Lindernia dubia und die bläuliche Varietät des Stechapfels, Datura stramonium var. tatula.
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Dominik
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botanix
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von botanix »

Hallo Dominik,
interessante Tour & Pflanzen 👍
Danke fürs Teilhaben.
Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

Ein kleiner Abstecher zur Wahner Heide. Viel gab's da nicht mehr, aber zumindest drei sehr schöne Arten:


Narthecium ossifragum, auch fruchtend sehr schön. Die Blüten kenne ich bisher nur von Fotos. Die Art verträgt keinen Kalk und ist entsprechen selten. Mähen und Trockenheit haben ihr nicht gerade gut getan.

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Selbiges gilt für die Weuße Schnabelsimse, Rhynchospora alba.

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Persicaria nepalensis ist eine schräge Adventivpflanze, die auf der Wahner Heide auf einer Waldlichtung wächst.

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Dominik
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

Der letzte Stop vor der Heimfahrt, das Rheinufer bei Bad Honnef, ca. 100 m nördlich der Haltestelle Am Spitzenbach.

Schon von weitem leuchtet eine orange Kugel auf dem Kies: Eine weitere Einwanderin aus Nordamerika, Cuscuta gronovii auf Salix. Diese Art ist dort mindestens seit 2015 bekannt und in der NRW-Florenkartierung dokumentiert. (2015, A. WIGGER, http://www.florenkartierung-nrw.de/).

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Aber auch die Kollegin auf Rubus war nochmal zu sehen (Cuscuta lupuliformis).

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Dominik
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Anagallis
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Anagallis »

Ein ganz kleiner Umweg führte schon nach Sonnenuntergang noch zum Mönchwaldsee bei Kelsterbach. Lagarosiphon major bildet ort gewaltige Matten. Mehr als einen Beleg zu nehmen und zu Hause im Topf abzulichten war nicht mehr drin:
https://www.openstreetmap.org/?mlat=50. ... on=8.50460
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Dominik
Kraichgauer
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Re: An Rhein und Erft

Beitrag von Kraichgauer »

Als Vergleich noch hier Cuscuta gronovii im Original-Habitat, dort ebenfalls schon von weitem zu identifizieren, auf Salix, aber auch auf Xanthium und Persicaria. Der Susquehanna River ist nicht schiffbar und hat ausgedehnte Schlamm- und Kiesufer. Gruß Michael
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