Forum Flora Germanica

Ich habe kürzlich beim Spaziergang einen mit Efeu überwachsenen Baumstamm entdeckt. Auffäliig sind die relativ kleinen Blätter. Ist das eine Kultursorte, also hat da jemand Gartenabfälle entsorgt, oder kommt das auch in der Natur vor, das Blätter derart vom Standard abweichen?

Dackelhasser hat geschrieben: Mi Dez 04, 2024 2:14 pm Ist das eine Kultursorte, also hat da jemand Gartenabfälle entsorgt, oder kommt das auch in der Natur vor, das Blätter derart vom Standard abweichen?

Tun sie das denn? Die Blattform beim Efeu ist sowieso äußerst variabel, sogar bei einer einzigen Pflanze und auch über ihre Lebenszeit. Die Blattform juveniler Pflanzen (= vor der ersten Blüte) weicht außerdem stark von der adulter Pflanzen ab.

Anagallis hat geschrieben: Mi Dez 04, 2024 2:40 pm Tun sie das denn?

Ja, ich denke schon.

Anagallis hat geschrieben: Mi Dez 04, 2024 2:40 pm Die Blattform juveniler Pflanzen (= vor der ersten Blüte) weicht außerdem stark von der adulter Pflanzen ab.

Aber die Blätter sind gewöhnlich viel größer.

Das sind alles Sorten und Gartenformen, von denen es Tausende gibt (kein Witz!).

Die Unterscheidung der tatsächlich taxonomisch unterschiedlichen Arten geht praktisch ausschließlich über die Sternhaare der Blattunterseite, sofern man denn welche findet (manchmal ist es gar nicht so einfach, weil viele Blätter praktisch kahl sind).

Die letzte taxonomische Einteilung findet man hier: https://pbsociety.org.pl/journals/index ... /asbp.8935

Gruß Michael

Hallo,

Dackelhasser hat geschrieben: Mi Dez 04, 2024 2:14 pm Ich habe kürzlich beim Spaziergang einen mit Efeu überwachsenen Baumstamm entdeckt.
Auffäliig sind die relativ kleinen Blätter.
Ist das eine Kultursorte, also hat da jemand Gartenabfälle entsorgt, oder kommt das auch in der Natur vor, das Blätter derart vom Standard abweichen?

Das klingt fast so, als ob Efeu bei dir eine Seltenheit wäre. Hier bei uns in Mittelhessen wird es zur Plage. In manchen Wäldchen und an Waldrändern ist der Boden flächig und fast alle Bäume damit bewachsen. Es geht soweit, das in einem mehrere Hektar großen Wäldchen am Ortsrand die bis Unterarm dicken Stämme des Efeus durchtrennt und soweit möglich auch entfernt wurden, damit es nicht zum Astbruch unter der Last des Efeus kommt. In unserem Hausgarten war es an Mauern und Hauswand gepflanzt, überall kommen Jungpflanzen hoch, alte Triebe unterwandern Bodendeckerpflanzungen und Treppenstufen. Es ist ihm kaum Herr zu werden.
Vermutlich auch eine Folge des Klimawandels mit den milden Wintern, die Immergrünen zugute kommen.
Da Efeu oft kultiviert wird, sind viele Blattformen ausgelesen worden, insbesondere auch kräftig geaderte, farblich gemusterte und panaschierte Sorten. Vögel können die Beeren (erst spät im Winter reifend) in die Umgebung verbreiten. Doch auch weitab von den Siedlungen sind die Pflanzen variabel was Blattgröße und -form, Aderung usw. angeht.

Gruß
Peter

botanix hat geschrieben: Fr Dez 06, 2024 9:31 am
Das klingt fast so, als ob Efeu bei dir eine Seltenheit wäre.

Keinesfalls, doch die anderen Pflanzen haben Blätter in "normaler" Größe. Es gibt allerdings nebenan eine Hauswand, wo auch eine kleinblättrige Varietät wächst. In der Stadt nicht weiter verwunderlich, denn das könnte eine Sorte aus dem Handel sein, im Wald dagegen ungewöhnlich.