Forum Flora Germanica

Hallo Leute,

Aufnahme am 29 August 2023 in der Wagbachniederung.

Ich habe Schwierigkeiten Achillea millefolium von Achillea nobilis zu unterscheiden.

Die Pflanze hat für mich genau die Blattspindel mit Zähnen wie es bei Achillea nobilis sein soll, die Zahl der Fiedern mit mehr als 10 entspricht aber Achillea millefolium. Welche Angabe ist den die „Wichtigere“ oder gibt es hier auch Hybriden, die beide Merkmale besitzen?

Ich hoffe die Bilder reichen, Details könnte ich nachliefern.

Vielen Dank für euer Expertenwissen!

Hallo,
Standort Wagbachniederung, also Auenwiese(?), spricht für mich schon gegen Achillea nobilis, als trockene, steinige Wuchsorte besiedelnde Pflanze.
Die Blattform bei nobilis ist deutlich breiter, eiförmig zugespitzt:
http://blumeninschwaben.de/Zweikeimblae ... Schafgarbe
Für Achillea millefolium ist mir der Hauptschirm zu klein, könnte auch Achillea pratensis sein. Dies lässt sich anhand der Fotos von nur einer Pflanze nicht klären. Nach neueren Untersuchungen (Durka et al.) ist A. pratensis zudem schwierig von A. collina zu trennen, beide sind tetraploid, A. millefolium s.str. hexaploid.
Lass es bei A. millefolium agg.
Gruß
Peter

ChriBo hat geschrieben: Sa Jan 11, 2025 10:12 am Ich hoffe die Bilder reichen, Details könnte ich nachliefern.

Ein Habitusbild ist hier wichtiger als die Details. Es sieht aber nach millefolium agg. aus. A. nobilis hat viel breitere, behaarte Blätter. Die Fotos zeigen unterentwickelte Blätter, da darf man es mit den Zähnen an der Blattspindel nicht so ernst nehmen.

In der Tat kommt A. nobilis bei uns in der Gegend nur im Hügelland (Michaelsberg und Zeutern bis Odenheim) vor, an Hohlwegen oder auf Magerrasen. In der Wagbachniederung hat sie nichts zu suchen, auch nicht in der Saalbachniederung.

Ein Unterschied ist auch die Blütenfarbe, die ist bei A. nobilis "schmutzig", d. h. ins Gelbliche spielend, bei A. millefolium und/oder pratensis richtig weiß.

Gruß Michael

Hallo Dominik, das mit dem Habitusbild habe ich schon öfters angetragen bekommen, ich werde das zukünftig noch mehr beim fotografieren berücksichtigen.

Für mich war es wichtig die Infos zu bekommen, auf was ich genau achten muss und da habe ich jetzt einiges in den Beiträgen herauslesen können.

Danke auf jeden Fall für eure Hilfe....

Nachdem A. nobilis im Kraichgau bis auf wenige Exemplare verschwunden war, breitet sie sich seit einigen Jahren an Wegböschungen wieder auffällig aus, auch z. B. bei Oberöwisheim, und bildet lokal sogar schon wieder größere Bestände. Das kann mit Klima zusammenhängen, möglicherweise auch mit schonenderer Mahd der Böschungen.

Gruß Michael

Oder es ist in Saatmischungen drin. Von einem Weinbauern weiß ich, daß die Art im NSG Felsengärten bei Mühlhausen in der Mischung drin ist und regelmäßig nach Umpflügen wieder ausgebracht wird. Das ist natürlich verheerend für die dort vor ca. 40 Jahren zuletzt gesichtete Orobanche purpurea.