Forum Flora Germanica

Hallo zusammen,
heute habe ich in einem Park in Heilbronn eine Wicke gefunden, die ich nach dem Bestimmungsschlüssel zur Vicia villosa agg. zuordnen würde.

Auffällig ist, dass ich an Stängeln und Blütenständen keine dichten langen Haare finden konnte, sondern nur einige anliegende Haare. Außerdem scheinen die unteren Kelchzähne kürzer als die Kelchröhre zu sein.

Daher vermute ich, dass es sich um Vicia dasycarpa handeln könnte. Allerdings wird in der Bestimmungshilfe angegeben, dass Vicia dasycarpa in Baden-Württemberg extrem selten vorkommt.

Daher wollte ich hier in die Runde fragen, ob jemand meine Bestimmung bestätigen oder ggf. korrigieren kann.

Vielen Dank im Voraus!

Gruß
Feng

junkaifeng hat geschrieben: Mo Mai 26, 2025 11:12 pm Allerdings wird in der Bestimmungshilfe angegeben, dass Vicia dasycarpa in Baden-Württemberg extrem selten vorkommt.

Welche Bestimmungshilfe ist das? Die Information ist jedenfalls inkorrekt. V. villosa kommt tendenziell etwas weiter westlich vor ind V. glabrescens etwas weiter östlich. Die Gebiete sind aber nicht getrennt. V. glabrescens = dasycarpa ist richtig. Allerdings kann V. villosa mit der Zeit verkahlen.

Anagallis hat geschrieben: Mo Mai 26, 2025 11:58 pm

junkaifeng hat geschrieben: Mo Mai 26, 2025 11:12 pm Allerdings wird in der Bestimmungshilfe angegeben, dass Vicia dasycarpa in Baden-Württemberg extrem selten vorkommt.

Welche Bestimmungshilfe ist das? Die Information ist jedenfalls inkorrekt. V. villosa kommt tendenziell etwas weiter westlich vor ind V. glabrescens etwas weiter östlich. Die Gebiete sind aber nicht getrennt. V. glabrescens = dasycarpa ist richtig. Allerdings kann V. villosa mit der Zeit verkahlen.

Vielen Dank für deine Bestimmung!
Ich habe in Flora in Deutschland folgende Verbreitungsangabe zu Vicia dasycarpa gefunden:
„Zerstreut Z-Franken, NW-Sachsen, Lausitz, N-Mecklenburg-Vorpommern, Saarland; selten Niederbayern, Thüringen; sehr selten Baden-Württemberg, O-Bayern, Brandenburg; Restgebiet Einzelfunde; fehlt Alpen, Alpenvorland, Nordwesten, Schleswig-Holstein.“
Möglicherweise ist diese Beschreibung nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.

Ja, die Häufigkeitsangaben in Flora-De sollte man höchstens als grobe Richtschnur sehen. Für aktuellere Angaben sollte man beispielsweise den Rothmaler Grundband hinzuziehen oder die Online-Atlanten (siehe viewtopic.php?t=5). Aber selbst dann sind die aktuellsten Entwicklungen noch nirgendwo eingeflossen, z. B. die explosionsartige Vermehrung von Capsella rubella in Süddeutschland in den letzten fünf Jahren.