Guten Abend,
möchte jemand diese Bestimmung bestätigen, und spezifische Merkmale zur Abgrenzung von A. retroflexus nennen? Ich hatte diese Art in Berlin noch nicht selbst entdeckt. . Und woher könnte sie kommen? Evtl.mit Ansaatflächen,Vogelfutter oder.ä.? Nebenbei ein rosablütiger Steppensalbei o.ä.
Fund in Berliner Innenstadt, Baumlose Baumscheibe. Beste Grüße Ulrike
Amarantus hybridus?
Forumsregeln
Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
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Re: Amarantus hybridus?
Hallo Ulrike,
ich fürchte, da wird sich niemand finden.
Seit ein paar Wochen bin ich im Austausch mit Rolf Wißkirchen zum Bestand eines Amarants, den ich in einem Maisfeld südlich von Augsburg gefunden habe. Anbei zwei Bilder davon. Er meinte, vom Habitus und dem Blütenstand her könnte es, wie von mir vermutet, Amaranthus hybridus sein. Für eine genaue Bestimmung brauche man aber Tepalenlänge und -form sowie Vorblattlänge. Bei den Pflanzen entwickeln sich erst die männlichen, dann die weiblichen Blüten - das wird noch ein paar Wochen dauern, erst dann ist eine sichere Bestimmung möglich. Um nicht irgendwann von einem abgeernteten Maisfeld überrascht zu werden, kultiviere ich zwei Exemplare des Amarants auf meinem Balkon, in der Hoffnung, sie halten lange genug durch.
Freundliche Grüße
Georg
ich fürchte, da wird sich niemand finden.
Seit ein paar Wochen bin ich im Austausch mit Rolf Wißkirchen zum Bestand eines Amarants, den ich in einem Maisfeld südlich von Augsburg gefunden habe. Anbei zwei Bilder davon. Er meinte, vom Habitus und dem Blütenstand her könnte es, wie von mir vermutet, Amaranthus hybridus sein. Für eine genaue Bestimmung brauche man aber Tepalenlänge und -form sowie Vorblattlänge. Bei den Pflanzen entwickeln sich erst die männlichen, dann die weiblichen Blüten - das wird noch ein paar Wochen dauern, erst dann ist eine sichere Bestimmung möglich. Um nicht irgendwann von einem abgeernteten Maisfeld überrascht zu werden, kultiviere ich zwei Exemplare des Amarants auf meinem Balkon, in der Hoffnung, sie halten lange genug durch.
Freundliche Grüße
Georg
Re: Amarantus hybridus?
Vom ersten Eindruck würde ich dazu Amaranthus bouchonii sagen. Kann aber powelii nicht 100 % ausschließen. A. hybridus ist das nicht.
Re: Amarantus hybridus?
Hallo Ulrike,
Amaranthus retroflexus ist in der oberen Stängelhälfte deutlich, fast rau, behaart, die Blattnervatur stark eingesenkt und die Blütenstände weißlich-grün, relativ dick, fast geknäuelt. Habituell ganz gut zu erkennen, nicht schlankährig, meist von kräftigem Wuchs.
Der ist es sicher nicht. In Mittelhessen sind nach A. retroflexus noch A. powellii und A. bouchonii etwas öfter zu finden. Die von Georg genannten Feinmerkmale musst du mit Rothmaler vergleichen. Bei vielen Amaranthen öffnet sich die Kapsel mit einem Deckel, kreisrund. Beim Rubbeln einer Ähre in der Hand fallen die Deckel leicht ab und sind mit der Lupe gut zu erkennen, das spräche für A. powellii, zerreisst die Kapsel unregelmäßig wäre es A. bouchonii. Die anderen Arten sind selten, jedoch nicht auszuschließen, deshalb musst du dir die Feinmerkmale der Blüten, Kelchblätter, Vorblätter, Kapsel genau ansehen und danach schlüsseln. Versuch eine Blüte mit Vorblättern herauszupräparieren. Auf Habitusbildern lassen sich diese Merkmale nicht erkennen.
Grüße
Peter
Amaranthus retroflexus ist in der oberen Stängelhälfte deutlich, fast rau, behaart, die Blattnervatur stark eingesenkt und die Blütenstände weißlich-grün, relativ dick, fast geknäuelt. Habituell ganz gut zu erkennen, nicht schlankährig, meist von kräftigem Wuchs.
Der ist es sicher nicht. In Mittelhessen sind nach A. retroflexus noch A. powellii und A. bouchonii etwas öfter zu finden. Die von Georg genannten Feinmerkmale musst du mit Rothmaler vergleichen. Bei vielen Amaranthen öffnet sich die Kapsel mit einem Deckel, kreisrund. Beim Rubbeln einer Ähre in der Hand fallen die Deckel leicht ab und sind mit der Lupe gut zu erkennen, das spräche für A. powellii, zerreisst die Kapsel unregelmäßig wäre es A. bouchonii. Die anderen Arten sind selten, jedoch nicht auszuschließen, deshalb musst du dir die Feinmerkmale der Blüten, Kelchblätter, Vorblätter, Kapsel genau ansehen und danach schlüsseln. Versuch eine Blüte mit Vorblättern herauszupräparieren. Auf Habitusbildern lassen sich diese Merkmale nicht erkennen.
Grüße
Peter
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Re: Amarantus hybridus?
Das Problem ist bekanntlich, dass praktisch alle Arten der Gruppe früher irgendwann mal "hybridus" genannt wurden, und es daher unendlich viele Falschmeldungen für hybridus gibt, der in Wirklichkeit in D eine seltene Art ist.
Von den häufigeren Arten kann man bei der ursprünglichen Anfrage retroflexus und bouchonii schon wegen des langen, lockeren Blütenstands ausschließen. Diese beiden haben dichte, oft knäuelige Blütenstände.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage, Ulrikes Exemplare aus der ursprünglichen Anfrage sind A. powellii. Ich kenne in D keine andere regelmäßig auftretende Art, die solch lange, schlanke, unten locker-aufgelöste Rispen macht. (A. palmeri wäre ähnlich, ist aber in D sehr selten.) Außerdem sind die kleinen, kurzen, fast schon rundlichen Blätter typisch für powellii.
Bei Georgs Exemplaren könnte ich mich ähnlich wie Rolf Wißkirchen mit A. hybridus (s. str.) anfreunden, da ich ihn genauso aus Nordamerika kenne. Typisch sind die zahlreichen, kurzen, aber dichtstehenden Teilblütenstände und damit ein extrem verzweigter Blütenstand bei gleichzeitig sehr grünem Habitus praktisch ohne Rot oder Braun, außerdem ein fast rhombischer Blattschnitt mit gewellten, fast gesägten Blatträndern. Beides passt bei Georgs Exemplaren sehr gut.
Anbei zwei Vergleichsbilder, eines von typischem A. hybridus aus Pennsylvania, und eines von powellii aus der Rheinebene.
Gruß Michael
Von den häufigeren Arten kann man bei der ursprünglichen Anfrage retroflexus und bouchonii schon wegen des langen, lockeren Blütenstands ausschließen. Diese beiden haben dichte, oft knäuelige Blütenstände.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage, Ulrikes Exemplare aus der ursprünglichen Anfrage sind A. powellii. Ich kenne in D keine andere regelmäßig auftretende Art, die solch lange, schlanke, unten locker-aufgelöste Rispen macht. (A. palmeri wäre ähnlich, ist aber in D sehr selten.) Außerdem sind die kleinen, kurzen, fast schon rundlichen Blätter typisch für powellii.
Bei Georgs Exemplaren könnte ich mich ähnlich wie Rolf Wißkirchen mit A. hybridus (s. str.) anfreunden, da ich ihn genauso aus Nordamerika kenne. Typisch sind die zahlreichen, kurzen, aber dichtstehenden Teilblütenstände und damit ein extrem verzweigter Blütenstand bei gleichzeitig sehr grünem Habitus praktisch ohne Rot oder Braun, außerdem ein fast rhombischer Blattschnitt mit gewellten, fast gesägten Blatträndern. Beides passt bei Georgs Exemplaren sehr gut.
Anbei zwei Vergleichsbilder, eines von typischem A. hybridus aus Pennsylvania, und eines von powellii aus der Rheinebene.
Gruß Michael
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Re: Amarantus hybridus?
Wow, superspannend! Ich werd mich mal vertiefen dazu, auch mit Rothmaler, aber nicht mehr heute. Lieben Dank an Euch alle!