Also als erstes sollte man mal
https://luirig.altervista.org/flora/tax ... nere=Vitis konsultieren, um rauszufinden, welche Art außer V. vinifera und ihren Hybriden in Italien verwildert ist. Da tauchen tatsächlich V. riparia, V. rupestris und V. labrusca auf. (Dort wird außerdem V. vulpina als Synonym von V. riparia angesehen, das ist unrichtig.)
Also sollte man auf die Originalliteratur aus Nordamerika zugreifen, am besten Holmgren (1998, Illustrationen zu Britton & Brown) mit seinen durchweg exzellenten S/W-Skizzen. In Nordamerika ist Vitis eine ziemlich artenreiche, bestimmungskritische Gattung. Aber wenn man annimmt, dass nur diese drei Arten unterschieden werden sollen, ist der Unterschied eindeutig: Das ist wohl V. riparia. Die Blätter bei riparia sind stark gesägt, oft fast 3teilig, mit deutlichen Nebenzipfeln. V. rupestris hat dagegen fast runde, nur schwach gesägte Blätter mit einem kurzen Endzipfel und praktisch nicht vorhandenen Nebenzipfeln. V. vulpina kann recht ähnlich werden, hat aber ebenfalls viel weniger gesägte Blätter mit kaum vorhandenen Nebenzipfeln (die eigentliche Unterscheidung geht über die Samen.) V. labrusca ist gar nicht ähnlich, die hat nur ganz fein gesägte Blattränder.
Leider darf ich aus Copyright-Gründen die Illustrationen hier nicht zeigen.
Überdies sind V. riparia und V. labrusca im östlichen Nordamerika häufig; V. rupestris ist dagegen eine seltene Art.
Die Bilder im Netz sind generell völlig chaotisch und zufällig benannt. Z. B. kurzes Googeln in
https://identify.plantnet.org/de/k-worl ... %20L./data zeigt, dass dort sehr untypische Blätter von "V. riparia (vulpina)" abgebildet werden, bei denen man die Bestimmung bezweifeln darf. Kein Wunder, dass die Apps durcheinanderkommen. Auch in Botanischen Gärten (z. B. zumindest früher in Mainz) ging die Bestimmung oft durcheinander.
[Caveat: für die finale Bestimmung braucht man auf Photos nicht sichtbare Merkmale wie die Samen und die Querschnitte/Höhlungen des Stängels. Deswegen ist alles hier nicht 100% sicher.]
Gruß Michael