Hallo,
... jetzt muss ich Pilzführer und App aber in Schutz nehmen (und schimpfen

):
das sind ja "Pilze von oben", die kann man eigentlich nicht bestimmen - da kann man nur "wild" spekulieren.
(Es gibt diesen Spruch "Pilze von oben sind wie Käfer von unten").
Aber - ich spekuliere ganz gerne, also:
Wir sehen auf der Wiese Pilze (
Größenangabe wäre gut, trotz "Grasvergleich"), schon etwas ältere Pilze (zum Teil komplett aufgeschirmt, dann Hutrand verbogen).
Die Oberfläche erscheint im Licht etwas glänzend "speckig" und gleichzeitig hygrophan (also unterschiedlich je nach Feuchtigkeitsgehalt, siehe diese komischen helleren Bereiche.)
Wir sehen direkt unter dem Hutrand Lamellen, helle Lamellen (vermutlich - bei dem Reifezustand - relativ helles Sporenpulver, jedenfalls nicht braun)
die Lamellen stehen extrem dicht.
Man bräuchte aber DRINGEND ein Bild der Lamellen (Dichte, Ansatz am Stiel), sowie Sporenpulverfarbe und Geruch wäre auch nicht schlecht.
Zufällig war ich heute auf einer Wiese und sah auch ein paar Pilze, z.B. größere Ellerlinge (vermutlich Cuphophyllus colemannianus).
So etwas können wir z.B. sofort ausschließen, da passen diese extrem dichten Lamellen nicht.
Dann kenne ich von (meiner) Wiese, exakt zu dieser Jahreszeit, eine Lepista-Art, und zwar Lepista paneolus. Da könnten die Lamellendichte und die Form des Hutes passen ... je nach Alter, Lamellenfarbe ... naja, wird bei Reife auch etwas dunkler, da das Sporenpulver "rosa-beige" ist. ABER die Hutoberfläche ist da nicht so speckig/ hygrophan, sondern "hübscher" marmoriert, oft mit ringförmig angeordneten Wasserflecken und gleichzeitig matter.
Je nachdem, welche Bilderflut man vergleicht, kommen dabei aber durchaus ähnliche Bilder vor.
Alternative Idee wären auch z.B. völlig ausgeblichene Lepista sordida ... da passt das Speckige besser, aber die haben nicht so einen "sauberen" warmen Farbton, sondern - wie der Name sagt - einen "schmutzigen" Farbton - egal, wie jung oder alt, wie feucht oder trocken sie sind.
Vielleicht sogar am wahrscheinlichsten könnte irgendein Trichterling, eine
Clitocybe im weiteren Sinn sein. Da können auch solche Hutoberflächen und dichte Lamellen am Hutrand vorkommen (Sporenpulver wäre weißlich), gibt es auch auf diesen Standorten.
Jetzt fällt mir ein, ich hatte auch einmal sehr ähnliche Pilze (deine hier hätte ich aber größer eingeschätzt, d.h. meine kleiner) auf einem grasigen Begleitstreifen und im DGfM-Forum mal vorgestellt und angefragt.
Meine Mutmaßung war Clitocybe agrestis (Wiesentrichterling EDIT: hatte "Ruderaltrichterling" geschrieben, das ist aber wieder ein anderer). Aber da ist soooo viel in Bearbeitung, dass sich darauf niemand näher einlassen wollte. Also der Pilz bliebe - aufgrund der ausstehenden Neubearbeitungen der Gattung - sogar mit mikroskopischer/ genetischer Untersuchung unklar, falls man so weit hätte gehen wollen.
Vergleiche mal:
https://forum.dgfm-ev.de/thread/2988-vo ... #post15611
(Hinter den Fälblingen, weiterscrollen).