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Schachtelhalm

Verfasst: Mo Jul 11, 2022 9:43 am
von Garibaldi
Ich habe gestern einen merkwürdigen Schachtelhalm an einer Bahnstrecke (feuchter Wald an einem Graben) gefunden (Equisetum Brandenburg Bahn 1 bis 4), den ich so als Equisetum hyemale angesprochen hätte. Die Halme waren hohl, bis auf Ausnahmen (wenn die alte Spitze verletzt war, siehe Bild) unverzweigt. Was mir dann aber (zu Hause) aufgefallen ist, sind die schwarzen Blattscheiden, die im Vergleich zu einem Winterschachtelhalm an anderer Stelle in Brandenburg (Equisetum Nymphensee) und auch im Vergleich zu dem aus dem Wallis (Equisetum Wallis) nicht gestreift sind. Kann Equisetum so variieren oder ist das schon ein (undefinierbarer) Hybrid, der da in Brandenburg an der Bahn wächst?

Ich hatte heute Zeit, weil ich bettlägerig (krank) bin und habe mich deswegen nochmal mit den Schachtelhalmen beschäftigt und einen Bestimmungsschlüsel gefunden: Lubienski, M. (2011): Die Schachtelhalme (Equisetaceae, Pteridophyta) der Flora Deutschlands – ein aktualisierter Bestimmungsschlüssel. – Jahrb. Bochumer Bot. Vereins 2: 68 – 86, der wird auch bei www.flora-germanica.de zitiert.

Und nach diesem kann bei E. hyemale die Blattscheide auch vollständig schwarz sein und muss nicht (wie im Ropthmaler beschrieben: oben und unten mit schwarzer Querbinde) gestreift sein. U.a. auf Grund der fehlenden Verzweigung (diese tritt nur bei verletztem Sproß auf) und den in der Regel fehlenden Zähnen handelt es m.E. sich um E. hyemale Winter-Schachtelhalm.

Re: Schachtelhalm

Verfasst: Mo Jul 11, 2022 7:09 pm
von Marlies
Mein Schachtelhalm in einer Bachaue am Rand von Ffo. hat diese Variabilität auch, das weiß ich ganz genau. Er wurde uns auf Exkursionen als Winter-Schachtelhalm vorgestellt und immer so kartiert. Jetzt lese ich allerdings an mehreren Stellen zum ersten Mal von dieser Hybride, das regt mich schon wieder auf ...
Gute Besserung!