Hallo und Willkommen im Forum,
ja, das sind Champginons ...
Es gibt aber inzwischen 60 oder mehr Arten in Europa, darunter auch giftige Arten und jede Menge Arten, die makroskopisch nicht eindeutig zu identifizieren sind. Es gibt auch viele Arten, die zwar eigentlich nicht giftig sind, aber unerwünschte Inhaltsstoffe in größeren Mengen enthalten (Agaritin, im Tierversuch krebserregend) oder Schwermetallsammler sind (alle gilbenden Arten, die schön nach Anis riechen ...)
Eines kann ich zu den Pilzen sagen: es sind keine Wiesenchampignons (obwohl sie auf der Wiese wuchsen), denn diese hätten in sehr jungem Zustand (ein bis zwei jüngere Fruchtkörper sind ja dabei), extrem leuchtend rosa Lamellen. Der Ring wäre bei der Art stärker vergänglich, würde nach Aufschirmen nicht so deutlich sichtbar bleiben.
Von der Form des kleinsten Fruchtkörpers her (Hut oben abgeflacht) und wegen dieses auffälligen Rings, könnte es der in diesem Jahr vielerorts allgegenwärtige Karbolchampignon sein (giftig!). Dafür müsste man beim Reiben bzw. Verletzen der Stielbasis eine deutliche gelbliche Verfärbung feststellen können sowie einen eigentümlichen Geruch nach "Karbol" ("Phenol", Tinte, Krankenhaus o.ä.). Manchmal ist das aber schwach ausgeprägt, aber oft durch Erhitzen doch hervorzurufen.
Auch wenn es essbare Champgignons wären, wären sie bis auf wenige Ausnahmen zu alt.
Nr. 2 ist ein enger Verwandter der Goldröhrlings, es ist der Graue Lärchenröhrling,
Suillus viscidus. Das wäre dann theoretisch ein Speisepilz, aber Schmierröhrlinge werden sehr schnell weich, optimal sind sie höchstens als ganz junge Pilze. (Es gibt auch viele Leute, wo Suillus-Arten zur "Verdauungsbeschleunigung" führen.)
Ich hänge mal ein paar Bilder zur Verdeutlichung der Alterungsstufen an.
Nur die Pilze auf dem ersten Bild und die beiden kleinen rechts auf dem zweiten Bild sind "gute" Pilze
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Weil die Pilze schon in der Küche liegen, möchte ich Folgendes noch ergänzen:
via Internet kann es keine "Verzehrfreigabe" geben, das wird in allen Foren so gehandhabt. Fotos können leicht falsch interpretiert werden, aus der Ferne kann man vor allem nicht genau erkennen, ob jeder einzelne Fruchtkörper in einem guten Zustand ist oder schon zu alt. Artnennungen sind als Hinweise zu verstehen, damit der Anfragende selbst besser vergleichen kann. Entschließt man sich zum Verzehr, dann geschieht das ausschließlich
auf eigene Verantwortung.
Ist man nicht 100 proz. sicher, sollte man die Pilze in natura
einem Pilzsachverständigen vorlegen oder auf den Verzehr verzichten. Die meisten gesundheitlichen Probleme nach Pilzverzehr entstehen übrigens durch überalterte Pilze. Hier sollte man lernen, mit Augen (Verfärbungen?), Tastsinn (wie weich?) und Geruchssinn (riecht das wirklich frisch?) Pilzstadien zu unterscheiden. Schimmelbefall (am Anfang weißliche/ gräuliche Beläge meist auf den Poren) kommt bei Röhrlingen sehr häufig vor.