Dänemark 2017

[botanix]

Hallo Uwe,

Ergänzung: im Foto 35_Drosera_rotundifolia_3362.jpg sind noch die rundlichen, etwas gekerbten Blätter von Hydrocotyle vulgaris zu sehen.
Rosa Achillea: es gibt immer wieder hell bis kräftig rosa blühende Exemplare bei Achillea millefolium (in Kultur sowieso), es muss wegen der Blütenfarbe nicht A. roseoalba sein, die seltene Art kommt wohl in Dänemark garnicht vor.

Gruß
Peter

[Uwe Grabner]

Vielen Dank!
Ja, bei der Achillea war ich mir halt auch nicht sicher und hatte sie eher zu millefolium aggr. gesteckt.
Vielen Dank für die Bestimmung von Hydrocotyle vulgaris!

[Uwe Grabner]

Unser nächstes Ziel war die Insel Egholm bei Aalborg. Als Art hatten wir Rosa tomentosa im Visier, konnten sie aber leider nicht finden. Wahrscheinlich waren wir einfach an der falschen Stelle der kleinen Insel.
Trotzdem war es nicht langweilig, so dass wir alles genossen, was uns vor die Augen kam.
Wenn man in Süddeutschland lebt, freut man sich auf jeden Fall, wenn man den Strandflieder sieht, auch wenn es keine Rarität ist.

[Uwe Grabner]

Von Rosen, oder gar Orchideen haben wir leider gar nichts finden können, aber es war in jeder Hinsicht ein hochinteressanter Tag.

[Uwe Grabner]

Natürlich besuchten wir noch einmal die Gegend um Skagen. Letztendlich wollten wir die sehr seltene, nur hier vorkommende Epipactis renzii sehen.
Für uns waren beide Epipactis-Sippen der Dünen neu - sowohl Epipactis neerlandica, wie auch Epipactis renzii.
Im ersten Moment war die Unterscheidung schwierig. Zudem kommen beide Sippen zusammen im gleichen Biotop vor - ein Rang als Unterart scheidet somit aus. Im Habitus kamen uns die renzii etwas dunkler, die Blätter etwas derber von der Textur vor. Auch die Blüten waren im ersten Moment schwierig. Epipactis renzii ist obligat autogam, wodurch sie die Blüten deutlich weniger öffnet (hat es nicht mehr nötig) als E. neerlandica. Die Form der Blütenblätter ist bei beiden ziemlich gleich, während uns E. renzii etwas intensiver rot violett gefärbt vorkam.
Der Hauptunterschied liegt sicherlich im Bau der Säule und der daraus resultierenden Autogamie. Ich vermute, dass es eine Anpassung von neerlandica an die Umwelteinflüsse bei Skagen (Wind, kühles Wetter) ist. Sozusagen ein Vorreiter der neerlandica in Zukunft. Aber das ist Spekulation.
Den Stand der Dinge heute seht Ihr unten und im darauffolgenden Post.

[Uwe Grabner]

Und noch ein paar weitere Bilder zum besseren Verständnis der Problematik.

[Uwe Grabner]

Und hier noch ein paar Sachen von Skagen, die wir nicht so richtig bestimmen konnten.
Bei dem lila-blühenden Pfänzchen vermute ich eventuell eine Veronica-Art.

[Uwe Grabner]

Eine kleine Überraschung fanden wir dann gegen Ende unserer Reise doch noch vor.
In einem Fichtenforst an der Nordseeküste nordöstlich von Skagen trafen wir auf eine Epipactis-Population, die ziemlich eigene und durchgehende Merkmale aufwies. Im ersten Moment erinnerten die Pflanzen an Epipactis distans, dafür passte aber der Fichtenwald als Lebensraum nicht so recht.
Die Pflanzen waren zum Teil recht hochwüchsig, meist in Gruppen, eher weniger einzeln wachsend, was sie schon einmal deutlich von helleborine und neerlandica unterscheidet. Die Laubblätter waren relativ klein und weiter voneinader entfernt als bei helleborine/ neerlandica.
Die Blüten waren trotz des dunklen Habitats alle weit geöffnet, die Bestäubung eindeutig allogam. Das Viscidium war gut entwickelt und funktionsfähig.
Die Blüten isngesamt relativ groß, die Vorderlippen auffallend langezogen und zugespitzt endend - zum Teil schon an leptochila erinnernd, die aber noch länger wären und andere kalli auf dem Epichil besitzen.
Eine interessante Sippe des dänischen Nordens.

[Uwe Grabner]

Und noch ein paar weitere Aufnahmen der Pflanzen aus besagtem Forst.

[Uwe Grabner]

Und zum Schluss noch 2 Bildsätze aus der Gegend um Aarhus an der Ostseeküste.
Hier waren wir auf der Suche nach Epipactis phyllanthes subsp. confusa.
Leider war nur noch ein Fundort von 3 bekannten Fundorten mit gerade einmal 2 Pflanzen besetzt.
Aber diese Entwicklung müsste weiter beobachtet werden.