Rumex

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
Günter Sturm
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Rumex

Beitrag von Günter Sturm »

Hallo miteinander,

ich versuche gerade einen Ampfer zu identifizieren, der bei uns am Feldrain wächst. Sandiger Boden. Unverzweigte Nebenäste, schwielenlose Valven, Lanzettliche, am Rand wellige Stängelblätter, aber bei allen untersuchten Pflanzen keine Grundblätter. Bild
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53715729808_db85a06eab_o.jpg (139.51 KiB) 1656 mal betrachtet
anbei.
Standort Rödermark-Urberach, Am Zilliggarten
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botanix
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Re: Rumex

Beitrag von botanix »

Hallo,

mach es uns doch nicht schwerer als nötig, es gibt mehrere Rumex mit ganzrandigen Valven und fast ohne Schwielen.
Mehrere Pflanzen ohne Grundblätter? Aber Stängelblätter sind vorhanden, dann bitte auch zeigen und mal ein Bild des gesamten Blütenstands bzw. Habitus.

Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Kraichgauer
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Re: Rumex

Beitrag von Kraichgauer »

Und außerdem: wo ist "bei uns am Feldrain"? Das wäre schon wichtig zu wissen, wo.

Die Blüten erinnern mich an Rumex thyrsiflorus.

Gruß Michael
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botanix
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Re: Rumex

Beitrag von botanix »

Hallo,

@Michael: Fundort steht unterm Foto.
Bezüglich deinem Vorschlag: er schreibt "unverzweigte Nebenäste". Dann eher R. acetosa.
Wir warten besser auf Fotos der Stängelblätter und Blütenstand /Habitus.

Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Günter Sturm
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Re: Rumex

Beitrag von Günter Sturm »

....Bilderkommen heute Nachmittag
hg
Günter
Günter Sturm
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Re: Rumex

Beitrag von Günter Sturm »

Heute bin ich nochmal zu den Fundstellen gegangen. Leider habe ich aber nur Rumex crispus gefunden (Der übrigens nur teilweise große Grundblätter aufwies, zwei Fotos anbei). Die zur Diskussion stehende Pflanze wächst weiter weg, da muss ich später nochmal hin. Leider hatte ich keine Standortaufnahme gemacht, weil die Fokussierung mit meiner Kamera bei unruhigem Hintergrund schwierig ist. Allerdings hatte ich mir die Basis angeschaut und da waren keine Blätter vorhanden, deshalb war ich so verunsichert. Sie war etwa 80 cm hoch. Einen großen Abschnitt des Wedels hatte ich mitgenommen. Ein anhängendes Blatt (was ich zwischenzeitlich entfernt hatte, weil es verdorrte) war lanzettlich und im Nachhinein geschätzt 8x2 cm groß. Auf der beigefügten Aufnahme des "Wedels" habe ich jetzt auch verzweigte Nebenäste gesehen, so dass es durchaus Rumex thyrsiflores sein könnte.

Viele Grüße
Günter
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botanix
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Re: Rumex

Beitrag von botanix »

Hallo,

das erste Foto des Beitrags und #427 und #536 zeigen Rumex acetosa. Die Äste sind nicht verzweigt.
https://blumeninschwaben.de/Zweikeimbla ... auerampfer
Zum Vergleich R. thyrsiflorus: https://blumeninschwaben.de/Zweikeimbla ... auerampfer
Die letzten Fotos #348 und #396 sind von Rumex crispus (Blüten in Wirteln).

Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Günter Sturm
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Re: Rumex

Beitrag von Günter Sturm »

Danke, Peter. Also darf R. acetosa auch einige Seite-Seitenäste haben?!
Wenn ich den Fundort der ursprünglich gemeinten Pflanze wieder gefunden habe, schicke ich noch ein Foto.
Die Frage mit den Grundblättern ist ja immer noch offen.
vg
Günter
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botanix
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Re: Rumex

Beitrag von botanix »

Hallo Günter,
Der unterste Seitenzweig deiner Pflanze hat Äste. Ich würde es so interpretieren, das die (kräftige) Pflanze aus der Achsel des obersten Stängelblatts einen seitlichen Blütenstand geschoben hat. Konnte ich heute übrigens selbst beobachten.
Rumex thyrsiflorus ist durchgehend und viel stärker verästelt, siehe den link oben.
Gruß
Peter
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Manfrid
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Re: Rumex

Beitrag von Manfrid »

botanix hat geschrieben: Do Mai 16, 2024 4:28 pmIch würde es so interpretieren, das die (kräftige) Pflanze aus der Achsel des obersten Stängelblatts einen seitlichen Blütenstand geschoben hat.
Mit dem "obersten Stängelblatt" ist das natürlich so eine Sache, weil die noch darüber befindlichen (nicht mit gestreckten Achsen verzweigten) Seitenäste ja auch noch Tragblättchen haben. Die Tragblättchen werden nach oben hin relativ kontinuierlich nur immer kleiner. Aber einen Qualitätssprung zwischen den "seitlichen Blütenständen" und den darüber befindlichen "unverzweigten" (d. h. nur mit ungestreckten Blütenknäulen besetzten) Seitentrieben gibt es tatsächlich. Das ist der Sprung zwischen dem, was in der Infloreszenzmorphologie nach W. Troll allgemein "Bereicherungszone" (unten) und "Hauptfloreszenz" (oben) genannt wird. Die oberen Seitentriebe heißen da "Partialfloreszenzen", die unteren "Parakladien".
Die Sache ist dadurch noch zusätzlich knifflig, dass es weiter oben dann nochmal einen entsprechenden Qualitätssprung gibt: zwischen der Zone gestreckter (aber schon "unverzweigter") Seitentriebe und der Zone nur noch knäueliger Blütengruppen an der Hauptachse. Da kann man also noch einmal die Unterscheidung zwischen "Hauptflorezenz" mit ihren "Partialfloreszenzen" und "Bereicherungszone" mit ihren "Parakladien" anwenden. Ich hatte Ähnliches im alten Forum mal aus gegebenem Anlass auch an Knautia arvensis illustriert, wo man einen solchen Sprung dann sogar nochmal innerhalb des Endköpfchens, also auf noch höherer Ebene, nachweisen könnte. Auch an Campanula hatte ich dergleichen mal illustriert.
Es wäre also die Frage, ob man bei Rumex thyrsiflorus wegen der "verzweigten" Seitenäste einfach eine weiter ausgedehnte Bereicherungszone anzunehmen hätte. Gewöhnlich sind solche Proportionsverschiebungen aber noch mit allerlei anderen Unterschieden kompensativ verbunden, etwa in der Art, dass eine ausgedehntere Bereicherungszone wiederum in anderer Hinsicht schon mehr Hauptfloreszenz-Charakter hat. Müsste ich mir bei Gelegenheit mal genauer anschauen...
Auf alle Fälle brauchen einen stärker als "erlaubt" verzweigte untere Blütenstandsäste an kräftigen Pflanzen nicht irre zu machen. Da ist aus der noch unter der gewöhnlich untersten Bereicherungszone liegenden "Hemmzone" auch noch etwas ausgetrieben. Und das ist dann noch eine Stufe "bereichernder", noch Hauptspross-ähnlicher als die Seitentriebe der für die Art "üblichen" Bereicherungstriebe (Parakladien). Wenn die Schwierigkeit des Qualitätssprunges, die gewöhnlich zur Bildung einer Hemmzone führt, einmal (durch üppigeren Wuchs) überwunden wird, dann kommt es gleich zu einer noch höheren Komplexitätsstufe. (Ich habe sowas mal "Biologische Quantensprünge" genannt.)
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