Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
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Svampskogen
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Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Svampskogen »

Hallo zusammen

Das ist wohl Trifolium spadiceum? Gefunden gestern in einer nassen Weide bei Samedan (Graubünden). Da ich die Art mal mit T. badium verwechselt hatte (http://forum.flora-austria.at/viewtopic ... =spadiceum), kann es sicher nicht schaden, noch weitere Meinungen miteinzubeziehen.
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Anagallis
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Anagallis »

Ja, das ist richtig. Dafür sprechen:

* zylindrischen Köpfchen und dunkle Farbe der welken Blüten,
* lang bewimperte Kelchzipfel,
* Blütenstiele kürzer als die Kelchröhre.
Dominik
Svampskogen
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Svampskogen »

Danke vielmals! Ich selber bin mittlerweile von den Merkmalen der Kelchbehaarung sowie Länge der Blütenstiele nicht mehr ganz überzeugt. So zeigt die im österreichischen Nachbarforum gezeigte T. badium (welche ich zuerst für spadiceum hielt) sehr kurze Blütenstiele sowie deutlich bewimperte Kelchzähne... so habe ich aktuell das Gefühl, dass die Länge der Blüten fast das sicherste Merkmal sein dürfte...
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Anagallis
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Anagallis »

In solchen nicht ganz einfachen Fällen nehme ich immer einen Beleg mit, um zu Hause in Ruhe alle Merkmale und verschiedene Schlüssel zu prüfen.
Dominik
Svampskogen
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Svampskogen »

Ja das hatte ich dort auch gemacht und konnte dank diesem später noch die Blüten nachmessen (sowie die Köpfchenbreite). Die anderen Merkmale stimmten aber leider nicht mit den Beschreibungen überein.... seither bin ich bei dieser Art etwas vorsichtig geworden.
Flor_alf
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Flor_alf »

Danke für den link auf das österreichische Forum.
Trifolium spadiceum ist auch hinsichtlich seiner Ökologie bzw. pflanzensoziologischen Zuordnung nicht so einfach festzulegen. In Bayern sind die besten Bestände derzeit auf einer Fläche zu finden, auf der ein 40 jähriger Fichtenwald gerodet wurde, um wieder eine Streuwiese anzulegen. Dabei wurde wohl eine alte Samenbank aktiviert und Trifolium spadiceum bildet dort Massenbestände, zusammen mit Störungs- und Nässezeigern. Mal sehen, wie lang er sich dort hält. Er braucht (wie viele seltene, bzw. selten gewordene Arten) Störungen, um sich zu verjüngen.
Viele Grüße
Alfred
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Anagallis
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Anagallis »

Ah ja, mit den Informationen aus dem anderen Forum kann man also ganz bequem einfach nch der Farbe gehen.
Dominik
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Anagallis
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Anagallis »

Nochmal weiter geforscht: Die Pflanze aus dem verlinkten Thema aus dem Kalk-Flachmoor kann schon deshalb kein T. spadiceum sein, weil die Art kalkmeidend ist (R3), T. badium dagegen kalkliebend (R8). Läßt sich über den Standort eine Aussage treffen?
Dominik
Svampskogen
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Re: Trifolium spadiceum (Samedan Graubünden)

Beitrag von Svampskogen »

Danke für die interessanten Beobachtungen zur Ökologie von Trifolium spadiceum! Bei meinen wenigen bisherigen Funden hatte ich auch jeweils das Gefühl, dass die Art von Störungen profitieren würde und dadurch gerne auch in nassen Weiden auftritt.

Ja tatsächlich passt der Standort Kalk-Flachmoor überhaupt nicht für T. spadiceum... Interessanterweise habe ich jedoch T. spadiceum und badium bereits 2x fast durchmischt miteinander wachsen sehen (so auch gestern wieder, wo beide kaum 10cm voneinander getrennt waren!). Dies dürfte also zumindest bei gewissen Böden auch kein sicheres Unterscheidungsmerkmal sein... die Geologie um Samedan ist recht komplex und ich bin mir nicht sicher, welches Gestein dort im Untergrund vorliegt. Stellenweise überdeckt zudem auch viel Moränenmaterial die Hänge, welches je nach Gletscherherkunft Gesteine basischer und saurer Natur aufweist.
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