Acker-Klettenkerbel (Torilis arvensis) - u.a. von Straßenbaubrache

[abeja]

Hallo allerseits,

wie im Beitrag über Crepis setosa erwähnt, wird hier am Ortsrand hier eine neue Umgehungsstraße gebaut, mit viel Stillstand.
Auf den brachliegenden Flächen wächst und blüht es.

Klettenkerbel hatte ich da auch im letzten Jahr schon gesehen, war aber wegen der Anzahl der Hüllblätter etwas irritiert, wollte mir auch die Früchte anschauen, bin aber nicht dazu gekommen.

Vom Habitat her passt Torilis arvensis auf jeden Fall, Torilis japonica kenne ich hier vom Waldrand (mehrere Hüllblätter, eng anliegend, Früchte ohne Widerhaken).
Doch auch bei diesem Klettenkerbel hier meinte ich mehrere Hüllblätter zu sehen, aber nur so kurze Stummel. Mir war nicht klar, wie das zu interpretieren ist. Nun sah ich: mal gar nichts, mal kurze Stummel - aber wenn eindeutiges Hüllblatt, dann lang und eher abstehend. Also muss man nur das "lange Ding" als Hüllblatt zählen?

Widerhakig waren die Früchte auf jeden Fall, also gehe ich davon aus, hier (endlich mal) Torilis arvensis gefunden zu haben.

Das "kleine, zarte, weiße Blümchen" überall:

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Anliegende, stummelförmige Hüllblätter

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Ein großes, abstehendes Hüllblatt

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[abeja]

Übersicht (ein Teilbereich)

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Es ist auch ein typischer Wuchsort für Tragopogon dubius, den Großen Bocksbart (verblüht).
Zum Teil riesig und von unten deutlich verzweigt.
Detailverliebt (im Regen)

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Die Esparsette, Onobrychis viciifolia hatte ich mir auch versuchsweise mal näher angeschaut (auch von einem anderen Ort, wegen der abgrenzenden Merkmale zu den ähnlichen Arten ... nun ja, ich gehe von der Saat-Esparsette aus). Hier nur die hübschen Früchte im Detail.

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Extrem groß wuchs auch der Weiße Steinklee, Melilotus albus.

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Und zum Übersehen klein: die Sprossende Felsennelke, Petrorhagia prolifera

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Der Mohn (andere Pflanzen aufgeblüht, schon mit Früchten: anscheinend alles Papaver rhoeas) schaut so "schlecht gelaunt" aus, weil ich die Knospe aufgepopelt hatte

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[Anagallis]

Doch auch bei diesem Klettenkerbel hier meinte ich mehrere Hüllblätter zu sehen, aber nur so kurze Stummel. Mir war nicht klar, wie das zu interpretieren ist. Nun sah ich: mal gar nichts, mal kurze Stummel - aber wenn eindeutiges Hüllblatt, dann lang und eher abstehend. Also muss man nur das "lange Ding" als Hüllblatt zählen?

Ich würde das so zur Kenntnis nehmen und im Zweifelsfall weitere Merkmale prüfen. Mir sind solche Schuppen noch nicht aufgefallen, aber was sollte es sonst schon sein?

@Petrorhagia: Da gibt es noch eine Verwechselungsart, die sich unter anderem in der Samenoberfläche unterscheidet (warzig bei nanteuilii, nur geriffelt bei prolifera). Ich weiß noch nichts von Funden in Deutschland, aber wenn man nicht guckt, findet man auch keine.
https://alienplantsbelgium.myspecies.in ... nanteuilii
https://alienplantsbelgium.myspecies.in ... and-others

[abeja]

Seltsamerweise habe ich bewusst noch nie Petrorhagia mit reifen Früchten gesehen. Mal schauen, ob ich da etwas entdecken kann.

[Kraichgauer]

Das ist, weil die Früchte hinter den papierartigen Hüllblättern versteckt sind. Das Zeugs samt sich wie irre aus, wie ich aus meinem Garten berichten kann. Früchte sind reichlich vorhanden. Gruß Michael

[abeja]

Hallo Michael,
ich meinte mit "noch nie Petrorhagia mit reifen Früchten" gesehen, dass ich die ganze Pflanze im abgeblühten Zustand nicht wahrnehme, falls sie irgendwo vereinzelt stehen sollte. Ich muss also einen genauen Standort kennen - und dann noch mal nachschauen.

Das habe ich hier gemacht, ein paar "Minis" gefunden, nur noch braune Hüllblätter sichtbar.
Das ist dann wie Weihnachten und Geschenke auswickeln - es kamen 2-3 (noch?) grüne längliche glatte Früchte zum Vorschein.
Davon waren zwei leider noch komplett unreif, mit weißlichen Samenanlagen.
Eine Frucht hatte aber schon schwarze Samen, sie sah von außen identisch aus!

Die Oberfläche der schwarzen, winzig kleinen Samen würde ich (nach Vergleich mit den Bildern im Link oben) nur als "geriffelt", nicht als "warzig" bezeichnen: also Petrorhagia prolifera.

Das ist wieder so etwas, was man eigentlich mit Bino betrachten müsste. Bei mir geht das so gerade eben mit der sehr stark vergrößernden "Ultra-Nah-Kamera", aber ich habe zusätzlich mit einer starken LED-Taschenlampe von einer Seite beleuchten müssen.

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