Georgien, Verbascum

Bestimmungsanfragen für Wildpflanzen außerhalb Europas.
woody
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Georgien, Verbascum

Beitrag von woody »

Kaukasus, auf fast 3000 meter Höhe. Verdacht: V. pyramidatum. Kann man V. chaixii ausschließen? Was ist der Unterschied?
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Anagallis
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von Anagallis »

Ich erkenne da gar nichts. Ist das Bild in so grauenhafter Qualität aus dem Mobilgerät geplumpst oder kann man da noch was machen? Die Jpeg-Qualität ist katastrophal, beim Vergrößern sieht man nur noch Moiremuster.
Dominik
woody
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von woody »

Kamera: SONY DSC-HX400V, Originalauflösung: 350x350 dpi,
Blendenzahl: F/3.5, Belichtungszeit: 1/2000 s, ISO -125

Alle Staubfäden violettwollig. Welches Differentialmerkmal gibt es zwischen V. pyramidatum und V. chaixii, was bei Vergrößerung helfen kann?
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Anagallis
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von Anagallis »

Kannst Du das Bild mal bitte selbst verkleinern? Vielleicht kann man dann was erkennen.
Dominik
woody
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von woody »

Details, leider nicht optimal fokussiert. Blätter mit kurzem Stiel und herzförmigem Grund. Blütendstand von Grund an verzweigt.
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DSC00531c.jpg
DSC00531c.jpg (46.45 KiB) 7044 mal betrachtet
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DSC00531b.jpg (178.13 KiB) 7044 mal betrachtet
Kraichgauer
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von Kraichgauer »

woody hat geschrieben: Mi Aug 14, 2024 11:54 pm Kamera: SONY DSC-HX400V, Originalauflösung: 350x350 dpi,
Blendenzahl: F/3.5, Belichtungszeit: 1/2000 s, ISO -125
Kein Wunder. Blende viel zu niedrig eingestellt und dafür Belichtungszeit unnötig kurz. Das sind die üblichen Automatik-Einstellungen, die sich die Kameras im Automatik-Modus selber suchen, und dann wird es halt nix. Schade um das viele Geld, das in die Reisen geht, und dann kommen so schlechte Bilder raus.
Mit so einer niedrigen Blende bekommt man auch zwangsläufig keine Tiefenschärfe ins Bild, und dann wird es so wie oben - die schmale Tiefenschärfe-Ebene war irgendwo vor der Pflanze.
Das muss man manuell erst mal völlig anders einstellen (Blende so hoch wie möglich und Belichtungszeit so lang, dass man es nicht verwackelt). Blitzen sollte man auch.

Gruß MIchael
woody
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von woody »

Danke Michael für den wertvollen Tipp, ich werde demnächst darauf achten. Die Frage bleibt dennoch offen, welches Unterscheidungsdetail bei einer besseren Bildqualität hier weiterhelfen könnte? Bei den etwas besseren Kaukasus-Bildern kommt ja auch nie eine Antwort. Anscheinend wird diese Region von deutschsprachigen Botanikern gemieden und Literatur ist auch nicht verfügbar.
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Anagallis
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von Anagallis »

woody hat geschrieben: Sa Aug 17, 2024 11:25 pm Die Frage bleibt dennoch offen, welches Unterscheidungsdetail bei einer besseren Bildqualität hier weiterhelfen könnte?
Man sieht leider gar keine bestimmungskritischen Merkmale. Ich könnte mit dem Bild V. nigrum nicht ausschließen. Das Übliche: Blütendetails und Blattdetails.
Anscheinend wird diese Region von deutschsprachigen Botanikern gemieden und Literatur ist auch nicht verfügbar.
Ich probiere ja jede Bestimmung, wenn der irgendwelche verwertbare Literatur da ist, aber mehr als die Flora Europaea habe ich nicht. In der stehen aber so viele Arten drin, daß man fast immer Details braucht, die auf Bildern sowieso nicht "zufällig" zu finden sind. Und selbst wenn sie es wären, macht hier die Bildqualität einen Strich durch die Rechnung. (Außerdem liegt Georgien in Asien und die F. e. paßt deswegen nur begrenzt.)

Last but not least bin ich einfach gerade sehr viel unterwegs und habe nicht genug Zeit, für aufwendige Recherche. Das trifft hier sicher auch auf viele andere zu. Im November sähe das bei solchen Anfragen ganz anders aus. Vielleicht ist der Sommer einfach auch nicht die richtige Zeit für "exotische" Anfragen.
Dominik
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Anagallis
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von Anagallis »

woody hat geschrieben: Mi Aug 14, 2024 11:54 pm V. pyramidatum und V. chaixii, was bei Vergrößerung helfen kann?
Die Flora Europeae schreibt, daß V. py. pro Hochblatt/Tragblatt nur eine Blüte hat, bei V. nig./chai. aber wenigstens die untersten Hochblätter ein "cluster" mehrerer Blüten tragen. (Das ist keinerlei Aussage darüber, ob das alle in Frage kommenden Arten sind.)
Dominik
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Re: Georgien, Verbascum

Beitrag von Kraichgauer »

woody hat geschrieben: Sa Aug 17, 2024 11:25 pm Anscheinend wird diese Region von deutschsprachigen Botanikern gemieden und Literatur ist auch nicht verfügbar.
Quatsch. Das ist bekanntlich eine verdammt artenreiche Region mit vielen Endemiten, und außerdem ist die Taxonomie verseucht, weil die Russen dort Extremsplitterei betrieben haben und daher nie klar ist, welchen Status ein heimisches Taxon wirklich hat.
Aus unserem Forum kennt sich dort niemand aus. Im Gegensatz z. B. zu iNat legen wir hier Wert darauf, keinen Unfug zur Bestimmung zu verbreiten, sondern uns nur dann zu äußern, wenn wir wirklich etwas wissen.
Die Artenlisten sind in WorldPlants einigermaßen auf dem neuesten Stand. Im Zweifelsfall muss man Transkaukasus auch noch mit Flora of Turkey und Flora Iranica vergleichen.
woody hat geschrieben: Sa Aug 17, 2024 11:25 pm Literatur ist auch nicht verfügbar.
Auch Quatsch. Im Zweifelsfall kann man die Münchner (Eberhard Fischer und Andreas Gröger) fragen, deren Feldführer ist mit 1200 abgebildeten Arten das Beste und Aktuellste, was es für Georgien gibt, aber auch nicht vollständig und deswegen für eine exakte Artbestimmung nicht immer geeignet. Außerdem erstaunlich billig, und daher solltest Du Dir das erst mal besorgen.
E. Fischer, A. Gröger & W. Lobin (2018): Illustrated Field Guide to the Flora of Georgia (South Caucasus). - Koblenz Geographical Colloquia, Series Biogeographical Monographs 3. 830 S.

80 % der Gattungen (ein Band fehlt noch) sind im Konspektus Flory Kaukasy, der synonymen Artenliste für den Kaukasus und Transkaukasus, enthalten. Geht mit Online-Übersetzung recht gut.
https://www.binran.ru/resursy/informats ... ian-flora/

Und noch ein Hinweis zu Verbascum: Bekanntlich kommen in der Türkei und in der Kaukasusregion über 200 Arten vor. Das kann kaum jemand kennen. Allein im Fischer-Feldführer sind 12 häufigere Arten für Georgien drin. Da kommen sicher noch weitaus mehr vor.

Gruß Michael
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